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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag
Autoren: Unbekannt
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studiert, und er kannte nun zumindest einige der Strategien und Prinzipien dieses unheimlichen Geschöpfs. Eines war sicher: Wer ihn angriff, ohne Mut zu haben, war sofort verloren. Feiglinge, Stümper, Krabbenfüße, Unentschlossene, Verzagte - sie alle hatte er hinweggewischt wie lästige Insekten. Roboter jeglicher Art, wenn sie ihn angriffen, betrachtete er je nach Laune als lästiges Hindernis oder als Spielmaterial zur Erprobung seiner Waffen. Was er haben wollte, waren in der Tat Gegner mit Mut und Kampfeswillen. Feinde, die ihm mit Tapferkeit und Mutterwitz zuzusetzen versuchten, die im Kampf die Angst vergessen konnten. Ihnen stellte er sich - aber wehe, wenn die Angreifer in seinen Augen versagten...
    Die ersten Roboter stellten sich dem Gegner in den Weg. Er fegte die ersten drei einfach beiseite. Gliedmaßen bewegten sich mit unerhörter Geschwindigkeit durch die Luft, trafen auf metallene Gelenke, Gliedmaßen und Schädel. Es knackte, knirschte, Metall barst. Funkenkaskaden sprühten aus defekten Leitungen, elektrische Entladungen hüllten Angreifer und Verteidiger in einem blaugleißenden Netz elektrischer Feldlinien.
    Mit ohrenbetäubendem Krachen flog einer der angreifenden Roboter in die Luft. „Feuer frei!" schrie Phana-Corg. Die Kämpfer hatten aufgetrieben, was sich noch hatte finden lassen: Strahler aus den eigenen Magazinen, Handwaffen der Hamamesch, schwere Zweihandwaffen, wie sie sonst nur von Robots benutzt wurden, eigentümliche Strahler aus dem Besitz der Hanse-Roboter Was ein Waffensystem allein nicht vermochte, das brachte vielleicht eine Bündelung aller nur denkbaren Waffen zustande. Hofften sie alle. Das Schemen wurde eingehüllt in einen zuckenden Vorhang anbrandender Energie - einen Augenblick lang nur, dann hatte es sich mit ungeheurer Geschwindigkeit fortbewegt und einen anderen Standort eingenommen.
    Reflexhaft flogen die Mündungen der Cryper-Waffen herum und fixierten das neue Ziel; wieder brachen die Energiefluten über den Fremden herein - und zerstörten drei Cryper-Robots. Phana-Corg murmelte eine Verwünschung. Sein Atem ging schwer und keuchend, seine Schuppen brannten, weil er sie seit langer Zeit nicht mehr hatte anfeuchten können. Seine Gehörgänge schmerzten vom Lärm der Kämpfe, und in seinen empfindlichen Augen ätzte der Qualm, der über dem Geschehen lag. Nein, auf diese Weise war dem Unheimlichen nicht beizukommen. Aber vielleicht... „Mechanisch!" schrie Phana-Corg. „Versucht es mechanisch!" Der Angreifer verstand die Sprache der Hirdobaan-Bewohner, das hatte er mehr als einmal zu erkennen gegeben. Er musste auch Phana-Corgs Schrei gehört haben, denn im gleichen Augenblick wechselte er die Waffe. In seinen Händen glomm der mattschwarze Schein der Photonenlanze auf.
    Was das für eine Waffe genau war Phana-Corg wusste es nicht. Ein Cryper mit wissenschaftlicher Vorbildung, der in Phana-Corgs Armen gestorben war, hatte noch etwas gemurmelt von kalten verdichteten Photonen, aber was das hatte bedeuten sollen, blieb rätselhaft. Gefährlich war diese Waffe allemal. Mit einer lässigen Bewegung ließ der Fremde die Spitze des mattschimmernden Lichtstrahls durch die Luft jagen; es gab kein Geräusch, auch nicht, als die Waffe traf. Schall entstand erst, als der abgetrennte Schädel eines Robots polternd auf dem Boden aufschlug.
    Phana-Corg stöhnte auf. „Vorwärts!" forderte er jetzt die Roboter auf. Die Maschinen warfen sich nach vorn. Mit ihren Waffen konnten sie nichts ausrichten, aber vielleicht genügte einfach die stumpfe Gewalt ihres Ansturms. Ja, in diesen Minuten galt mechanische Gewalt... Dies war die Lücke, die freiwillig eingeräumte Blöße des Unheimlichen, die Chance, die er seinen Feinden gab, ihn zu besiegen - und vielleicht sogar zu töten. Das Wesen sprang in die Höhe, setzte mit einem weiten Sprung über die Roboter hinweg. Vier Crypers, von stundenlangen Kämpfen ohne Erfolg ebenso erschöpft wie entnervt, schrien auf und prallten zurück - Phana-Corg schrieb sie in Gedanken schon ab. Mit solchen Gegnern machte der Unheimliche kurzen Prozess.
    Seine Schreckenswaffe beschrieb einen weiten Halbkreis von rechts nach links. Einer der Roboter, derjenige, der am weitesten links stand, schaffte es, seinen metallenen Schädel schnell genug einzuziehen um nicht von der Waffe getroffen z- werden. Leise schallte das anerkennende Lachen des Fremden durch den Raum, dann beschrieb das schwarze Etwas eine blitzschnelle, komplizierte Figur in der
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