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1680 - Gedanken des Grauens

1680 - Gedanken des Grauens

Titel: 1680 - Gedanken des Grauens
Autoren: Jason Dark
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Institut bleiben. Er musste in unseren Besitz gelangen. Dann konnten wir uns mit ihm beschäftigen und ihm möglicherweise seine magische Kraft rauben.
    Das Haus hatten wir betreten, ohne dass uns jemand gestört hätte. Auch innerhalb der Mauern brauchten wir unsere Waffen nicht einzusetzen, die wir trotzdem in den Händen hielten.
    Es herrschte die normale Stille, die uns allerdings schön ungewöhnlich vorkam. Aber das mochte an unserem Empfinden liegen und hatte nichts mit der Realität zu tun. Wir dachten an den Professor. Er war unser Ziel. Wir hofften, ihn noch lebend anzutreffen. Unwahrscheinlich war es nicht, dass Ludwig ihn getötet hatte. Die Tür zu seinem Büro war schnell erreicht. Beide lauschten wir. Es war nichts Verdächtiges zu hören und so zögerten wir keine Sekunde länger. Ich klopfte und ohne eine Antwort abzuwarten, stieß ich die Tür schnell auf. Und da stand er.
    Suko und ich wurden überrascht. Damit hatten wir nicht gerechnet. Der Professor schien auf uns gewartet zu haben. Er stand nicht weit von der Tür entfernt und starrte uns an.
    »Sie?«
    Ich nickte ihm zu. »Ja, wie Sie sehen.«
    »Was wollen Sie denn?«
    »Mit Ihnen reden, Professor. Sie werden sicherlich die Schüsse gehört haben, die draußen vor dem Haus gefallen sind.«
    »Nun ja, so richtig nicht. Ich war sehr in meine Arbeit vertieft. Sie müssen verstehen, dass ich da nicht auf irgendwelche Äußerlichkeiten achte.«
    Die Ausrede klang mir zu banal. Irgendetwas war mit diesem Mann. Das sah ich, das war auch zu spüren, denn er fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. Dafür hatten wir einen Blick. Er stand unter Druck und machte zugleich den Eindruck eines Mannes, der uns nicht in sein Refugium lassen wollte.
    »Noch was?«, fragte er.
    »Ja.« Ich lächelte kühl. »Die Schüsse, von denen ich sprach, sind nicht grundlos gefallen.«
    »Ja und?«
    »Jemand hat uns töten wollen. Ein Mann, den Sie gut kennen. Es war Ludwig, aber das ist vorbei. Er lebt nicht mehr. Wir sind letztendlich besser gewesen.«
    Der Professor schloss die Augen. Er stand zwar, aber er schwankte jetzt. Die Nachricht schien ihn erschüttert zu haben. Ob er nun schauspielerte oder nicht, war für uns nicht festzustellen. Jedenfalls bekamen wir die Gelegenheit, den Raum zu betreten, ohne dass wir daran gehindert wurden.
    Ich schob mich zuerst über die Schwelle. Genau jetzt öffnete Sanders die Augen.
    »Nein, lassen Sie das!« Die Worte drangen schon als Kreischen aus seinem Mund. Er wollte nach mir greifen, ich wich aus und überließ ihn Suko, denn ich musste mich mit einer anderen Person beschäftigen. Es war eine dunkelhaarige Frau, die mit einer Stichwaffe in der Hand vorrannte, um mir den Stahl in den Leib zu stoßen…
    ***
    Erst die Kugel, jetzt das Messer. Uns blieb auch nichts erspart. Mehr zuckte nicht durch meinen Kopf, als ich die Gestalt wie eine Furie auf mich zu rennen sah. Sie hatte im toten Winkel an der Wand gelauert. Wahrscheinlich hatte sie den Professor bisher in ihrer Gewalt gehabt. Das war jetzt vorbei. Die Dinge waren anders gelaufen, als sie es sich vorgestellt hatte.
    Der Stahl hätte mich getroffen. Aber die Frau hatte zu weit ausgeholt, und das war mein Glück. So konnte ich mich genau im richtigen Moment ducken. Die Hand mit der Waffe fuhr über mich hinweg, ich hörte einen Fluch, dann prallte die Frau gegen mich, wurde von mir durch einen Schulterstoß ausgehebelt und taumelte zur Seite.
    Aber sie ließ die Waffe nicht fallen. Und sie kümmerte sich auch nicht darum, dass ich meine Pistole in der Hand hielt und die Mündung auf sie richtete.
    »Bleiben Sie stehen!«
    Genau das tat sie nicht. Sie riss den Mund auf und fauchte wie eine angriffslustige Katze. Dann warf sie sich wieder vor. Diesmal wollte sie die Hand mit der Waffe nach vorn rammen und mir den Stahl in Höhe meines Magens in den Körper stoßen. Ich drehte mich zur Seite. Der Stahl fuhr an mir vorbei, und meine Handkante zuckte nach unten und traf ihren Nacken.
    Zwar rutschte meine Hand noch ab, aber der Treffer hatte ausgereicht, um die Frau zu Boden zu schicken. Sie fiel auf den Bauch und prallte noch mit der Stirn auf. War es das?
    Ich schaute sie an. Ihr Kopf zuckte in die Höhe, ich hörte ihren Schrei, dann sackte der Kopf wieder nach unten und Sekunden später rann eine rote Flüssigkeit rechts und links des Halses über den Boden.
    Es war das Blut der Frau!
    In mir schössen die schlimmsten Befürchtungen hoch, die sich leider gleich
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