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1680 - Gedanken des Grauens

1680 - Gedanken des Grauens

Titel: 1680 - Gedanken des Grauens
Autoren: Jason Dark
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an. Sie tauchten auf und waren wieder weg. Aber sie waren für Brooks auch so etwas wie ein Antrieb, schneller zu laufen. Er tat es jetzt und er keuchte dabei. Es waren nicht die einzigen Laute, die ihn begleiteten, denn von vorn hörte er die Stimmen der Menschen. Hin und wieder klang ein Lachen auf. Das helle Klingen der Gläser war ebenfalls zu hören, wenn sie gegeneinander stießen. So war es, so blieb es und es nahm an Lautstärke zu, je mehr er sich dem Ort des Geschehens näherte. Zu seinem Glück wuchsen einige Büsche in der Nähe. Sie sorgten für einen guten Sichtschutz und waren hoch genug, sodass er nicht in Gefahr lief, entdeckt zu werden.
    Noch eine Laterne musste er passieren, dann war er nah genug am Ziel. Ein großes Risiko war es nicht. Die Menschen waren mit ihrem Essen, den Getränken und sich selbst beschäftigt. Da konnte er die Sache locker angehen lassen. Er hatte sich einen dieser Abende ausgesucht, an denen es zahlreiche Menschen hinaus ins Freie zog. Da wollte man die laue Sommerluft, das Essen und das Trinken genießen und dabei unter Freunden sein.
    Sein Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen, als er daran dachte. Das Feiern würde ihnen vergehen, wenn er erst erschien und wie ein rächender Götze über sie kam. Der Weg endete dort, wo die Stühle und Tische standen. Es gab Äste, die am Tag durch ihr dichtes Laub Schutz vor den heißen Sonnenstrahlen boten. Auch Sonnenschirme waren zu sehen, allerdings nicht mehr aufgespannt. Adam Brooks war im Schatten stehen geblieben und ließ seine Blicke kreisen. Er war zwar da, aber musste sich noch ein Opfer aussuchen. Oder auch mehrere. Er lachte fast lautlos, als er daran dachte. Dann fielen ihm die beiden Frauen auf. Sie waren jung, sie tranken etwas aus hohen Gläsern. Gegessen hatten sie bereits, denn ein Kellner räumte soeben ab.
    Für Brooks waren sie die perfekte Beute, auch wenn sie nicht eben abseits saßen. Am Nebentisch, aber schon etwas entfernt, saßen zwei Männer und eine Frau zusammen. Es war ihm egal. Nichts konnte ihn aufhalten. Alles musste so ablaufen, wie es geplant war.
    Er holte noch mal Luft. Dabei produzierte er so etwas wie ein saugendes Geräusch. Sein Herz schlug schneller, als er die beiden jungen Frauen anstarrte. Genau sie waren die idealen Opfer. Dabei war es ihm egal, ob er sie aus dem Leben riss oder nicht. Er dachte daran, was man ihm gesagt hatte, und davon würde er auch nicht abgehen.
    »Ich komme!«, flüsterte er und setzte sich mit ruhigen Schritten in Bewegung. Die Schneide der Axt schwang dabei wie ein Pendel hin und her, bereit, einen grausamen Tod zu bringen…
    ***
    Man konnte von Sheila und Bill Conolly sagen, was man wollte, aber wenn sie etwas versprachen, dann hielten sie es auch ein. Sie hatten mich zum Essen eingeladen. Nicht in ihrem Haus oder Garten, was wir bei schönem Wetter immer ausgenutzt hatten, nein, diesmal war es anders. Sie hatten mich in ein neues Lokal eingeladen. In einen Edel-Italiener, bei dem man auch draußen sitzen konnte. Das Essen war wirklich super. Sheila, Bill und ich hatten es bereits hinter uns. Seezunge in Champagnersoße, dazu ein leichtes Sommergemüse, kleine Kartoffeln, es war schon ein Genuss gewesen, ebenso wie die Vorspeise. Jakobsmuscheln leicht angebraten, dazu ein Salat mit einem würzigen Dressing. So konnte man es aushalten, denn auch der Wein war erstklassig.
    Bill sprach ihm ebenso zu wie ich, denn Sheila hatte angeboten, uns zu fahren. Während des Essens hatten wir nur einen leichten Sommerwein getrunken. Jetzt sprach der Reporter von einigen Cocktails, die hier ebenfalls sau gut sein sollten.
    »Und welchen schlägst du vor?«, fragte ich.
    »Einen Zombie gibt es hier leider nicht.«
    »Schade.«
    »Aber der Drink des Hauses soll gut sein. Irgendwas mit Wodka und Martini.«
    »Trocken?«
    »Klar.« Bill grinste breit. »Zudem gerührt und auch geschüttelt.«
    »Dann schlag ich zu.«
    »Dito, John.«
    Es war hier wirklich ein entspanntes Zusammensein, was uns natürlich entgegenkam, in den letzten Wochen hatte es doch argen Stress gegeben. Es war um unser Leben gegangen, aber wir hatten es überstanden und allen Grund zum Feiern. Auch Shao und Suko waren eingeladen worden. Sie allerdings mussten zu einem anderen Termin. Eine von Shaos Bekannten heiratete, und der Termin war vor allen Dingen ihr wichtig gewesen. Suko weniger, doch er hatte sich gefügt.
    Der Kellner erschien an unserem Tisch und nickte uns zu. Dass wir zufriedengewesen waren,
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