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1680 - Gedanken des Grauens

1680 - Gedanken des Grauens

Titel: 1680 - Gedanken des Grauens
Autoren: Jason Dark
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kontrollierte Bewegung, und die Kugel würde in meinen Kopf fahren. Seine Atemluft fuhr gegen mein Gesicht. Der Schweiß rann Sir James in Strömen über die Haut.
    Im Hintergrund stand Glenda Perkins und flüsterte: »Das gibt es doch nicht! Das muss ich einfach träumen.«
    Sir James schoss noch nicht. Aber er würde irgendwann abdrücken, das stand fest. Und das wusste auch Suko.
    Er reagierte auf seine Weise, ohne vorher etwas zu sagen. Er hatte sich nur etwas gedreht, damit Sir James ihn nicht sah. Und so bewegte er seine Hand unter die Jacke, wo sich seine Waffe befand, die nicht unterschätzt werden durfte. Es war der magische Stab, ein Erbe des großen Buddha. Suko berührte ihn und rief nur ein Wort, das ich noch mitbekam, danach war ich für fünf Sekunden aus dem Rennen.
    »Topar!«
    ***
    Alle Anwesenden-waren in diese magische Zone geraten - bis auf Suko. Er konnte sich als Träger des Stabs als Einziger bewegen und tat dies mit einer Schnelligkeit, die sein musste, weil ihm nur fünf Sekunden Zeit blieben, dann war der Zauber vorbei. Sir James war Sukos Ziel. Er zerrte die Waffe von John Sinclairs Stirn weg, bog die Finger zur Seite und nahm die Beretta an sich. Sir James war entwaffnet, er blieb dennoch starr wie ein Pfahl stehen, da die Zeit noch nicht vorbei war. Suko blieb weiterhin aktiv. Die Lage war entschärft worden, vorerst zumindest. Er kümmerte sich um den Schädel, denn von ihm strahlte die starke Kraft ab. Eine Magie, die mit Magie bekämpft werden musste, denn eine Alternative gab es nicht. Er holte die Dämonenpeitsche hervor, und noch bevor er einen Kreis schlagen konnte, war die Zeit um.
    Wir wurden wieder normal, ich eingeschlossen…
    ***
    Mit einem Blick sah ich, was geschehen war. Ich spürte auch nicht mehr den Druck der Mündung an der Stirn, dafür nahm Suko meine Aufmerksamkeit in Anspruch. Er hatte seine Peitsche gezogen, er schlug den Kreis und die drei Riemen rutschten aus der Öffnung.
    Dann schlug er zu!
    Er hämmerte die Riemen gegen den auf dem Tisch stehenden Schädel. Das harte Klatschen wehte wie ein Echo durch das Büro und jeder wartete darauf, dass etwas passierte.
    Es geschah auch.
    Suko und wir konnten uns auf die Peitsche verlassen, ihre Kraft war so intensiv, dass der Schädel nichts dagegensetzen konnte. Ich wusste nicht, ob sogar ein ferner Schrei zu hören war. Das konnte durchaus sein, aber wichtiger war ein anderes Geräusch. Das Bersten des alten Gebeins!
    Es hatte der Kraft der Peitsche nicht widerstanden. Der uralte Schädel flog vor unseren Augen auseinander. Die einzelnen Stücke rutschten wie Scherben über den Schreibtisch, erreichten die Ränder, prallten zu Boden und blieben dort liegen. Wir schauten zu, wie Suko zu einem zweiten Schlag ansetzte, ihn aber nicht mehr durchzog, denn der Skelettschädel war vernichtet worden, hatte seine Kraft verloren. Wir schauten zu, wie die Einzelteile schließlich zu Staub wurden. Es gab den Geist des Götzen Ugara nicht mehr. Hätten wir ihn früher erlebt, wäre es nicht zu den Morden gekommen. Aber so ist das Leben nun mal. Keiner sagte etwas.
    Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, aber Sir James merkte, dass er angeschaut wurde.
    Leicht unwillig schüttelte er den Kopf. »Ist etwas passiert? Sie alle schauen mich so an.«
    »Nein, Sir«, erwiderte ich, »es ist nichts passiert. Alles ist in Ordnung, denn den Schädel gibt es nicht mehr.«
    »Ja, das habe ich hören wollen.«
    ENDE
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