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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts
Autoren: A.F.Morland
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einer Katastrophe, ähnlich wie vorhin. Ich hätte meinen Lehrer beinahe ertränkt. Was ist mit dem Panther?«
    »Der ist vermutlich nicht mehr in der Gegend«, antwortete ich.
    »Er wird wieder einen Menschen anfallen.«
    »Wir können nur hoffen, daß er kein Opfer findet und dorthin zurückkehrt, woher er kam.«
    »Ja… woher kam er denn?«
    »Das ist eine sehr gute Frage, mein Freund. Ich kann sie Ihnen aber leider nicht beantworten.«
    ***
    Der Panther bewegte sich nicht so geschmeidig wie sonst.
    Er hinkte; über seine rechte Flanke zog sich eine dunkle, glänzende Strieme.
    Das Raubtier war verletzt und blutete. Manchmal lief es nur auf drei Beinen, und zornige Knurrlaute entrangen sich immer wieder seiner Kehle.
    Durch winkelige Straßen, immer im Schutz der Dunkelheit bleibend, setzte sich der schwarze Panther ab. Die Stimmen zweier Männer erreichten das angeschossene Tier.
    Wäre der Panther unverletzt gewesen, dann hätte er sich sofort auf die Lauer gelegt und beide Männer angegriffen, aber die Wunde ließ ihn das Interesse an dieser Beute verlieren.
    Er zog sich unter eine Eisentreppe zurück und legte sich auf den Boden. Die Schwärze seines Fells verschmolz mit der Dunkelheit, er löste sich darin buchstäblich auf.
    Die Stimmen kamen näher. Politik war das Thema, an dem sich die Gemüter erhitzten. Sie wetterten gegen »die da oben«, die sich hohe Gehälter und fette Pensionen zuschanzten, während sie vom kleinen Mann verlangten, den Gürtel enger zu schnallen.
    Die beiden kamen direkt auf den Panther zu. Das Raubtier streckte die tödlichen Krallen aus und bereitete sich auf den Angriff vor, als einer der Männer plötzlich die bernsteinfarbenen Lichter der Bestie unter der Treppe erblickte.
    Er griff nach dem Arm des anderen. »Gehen wir!« keuchte er. »Nun mach schon, laß uns von hier verschwinden!«
    »Was hast du denn?«
    »Erzähle ich dir später«, antwortete der Mann und zerrte den Freund mit sich fort.
    Die Schritte entfernten sich rasch, und der Panther kroch unter der Treppe hervor. Im nächsten Augenblick sträubte sich sein Nackenfell, er duckte sich und fauchte angriffslustig, denn zwei Meter von ihm entfernt stand ein prächtig gezeichneter weiblicher Tiger.
    ***
    Ich versuchte die Spur des Panthers zu finden, hatte jedoch kein Glück. Klatschnaß waren Ivey und ich, und wir stanken besser als jedes Insektenvernichtungsmittel.
    Wenn wir eine Bar betreten hätten, wären nicht nur die Fliegen von der Wand, sondern auch die Gäste vom Hocker gefallen. Ich brachte Ivey mit dem Wagen nach Hause.
    Wie ich den strengen Geruch da wieder herauskriegen sollte, wußte ich noch nicht. Vor dem Haus, in dem Ivey wohnte, einer desolaten Mietskaserne in Soho, hielt ich meinen Rover an.
    »Was werden Sie nun tun, Tony?« fragte der Hafenarbeiter.
    »Versuchen dranzubleiben.«
    Er musterte mich aus schmalen Augen. »Sie sind kein gewöhnlicher Privatdetektiv, eh?«
    »Stimmt, aber nicht weitersagen. Lassen Sie sich in den nächsten Tagen im Hafen nicht blicken.«
    »Die Männer, die dort arbeiten, George und all die andern… Sie sind in Gefahr, nicht wahr?«
    »Ich hoffe, verhindern zu können, daß einem von ihnen etwas zustößt. Wenn ich den Panther noch mal vor meinen Revolver kriege, erledige ich ihn.«
    »Viel Glück«, sagte Leonard Ivey, »und… vielen Dank, daß Sie mich aus dem Wasser gefischt haben. Alles Gute, Tony.«
    Ich fuhr sofort weiter, denn ich sehnte mich nach einer ausgiebigen Dusche und nach trockenen Kleidern.
    ***
    Fauchend griff der Panther an; er stellte sich auf die Hinterbeine und schlug mit den Pranken zu, doch die Tigerin wich blitzschnell aus und schlug zurück.
    Im Gegensatz zum Panther traf sie, und ein Schmerzlaut flog durch die Dunkelheit. Agassmea – sie war die Tigerin – ließ sich auf keinen langen Kampf ein.
    Ihre Treffer warfen den Panther nieder, und nun setzte sie harte Magie gegen ihn ein. Er jaulte und versuchte zu fliehen, doch Agassmea drängte ihn in eine Ecke und hämmerte ihn mit Prankenschlägen und magischen Attacken nieder.
    Er war gezwungen aufzugeben, zeigte, daß er sich geschlagen gab, indem er Demutshaltung annahm. Agassmea zog sich zurück und richtete sich auf.
    Sie nahm die Gestalt einer schönen Frau an. Kurz ragten noch die Reißzähne aus ihrem weißen Gebiß, aber dann verschwanden sie, und sie starrte den Panther mit ihren magischen Augen durchdringend an.
    An soviel geballte Raubkatzenkraft war er noch nie geraten.
    Er
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