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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts
Autoren: A.F.Morland
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wußte, daß ihm die Tigerfrau jederzeit das Leben nehmen konnte, und verhielt sich so, daß sie sich von ihm nicht gereizt fühlte.
    Agassmea hatte viele Pläne, wollte auf den Katzenthron zurückkehren, den die Löwin Shemtora erklommen hatte, wollte sich an Höllenfaust rächen und Frank Esslin aus dieser Stadt fortholen.
    Am wichtigsten war ihr Frank Esslin. Seit sie gespürt hatte, daß er nicht tot war, wollte sie ihn wiedersehen. Deshalb hatte sie Yora im Stich gelassen.
    Irgendwie sah sie immer noch wie eine Tigerin aus, denn sie trug ein Kleid mit getigertem Muster; der weiche Stoff schmiegte sich eng an ihren atemberaubenden Körper.
    Dem Panther war es nicht möglich, menschliches Aussehen anzunehmen, obwohl auch er ein schwarzes Wesen war. Ein Beweis dafür, daß er in einigen Dingen mindestens eine Stufe unter Agassmea stand.
    Sie musterte ihn streng mit ihren Diamantenaugen, ganz Herrin. Mühelos hatte sie ihn besiegt. Er hätte auch unverletzt keine Chance gegen sie gehabt, weil ihr einfach mehr Kräfte zur Verfügung standen.
    Agassmea wußte, daß er sie verstehen würde, wenn sie zu ihm sprach, und sie war davon überzeugt, daß er antworten würde.
    »Wie ist dein Name?« wollte sie wissen.
    »Tembe«, antwortete der Panther auf telepathischem Weg.
    Die Tigerfrau nickte. »Tembe. Ich bin Agassmea. Hast du diesen Namen schon gehört?«
    »Du bist die Königin aller Raubkatzen.«
    Obwohl sie das nicht mehr war, ließ sie Tembe in dem Glauben. »Wenn ich befehle, mußt du gehorchen!« sagte sie hart.
    »Ich muß tun, was Cadna sagt.«
    »Ist er dein Herr?«
    »Ja«, antwortete der schwarze Panther.
    Agassmea lächelte. »Ich kenne ihn. Er war ein starker, gefährlicher Krieger, aber das ist lange her.«
    »Er ist immer noch stark«, behauptete Tembe.
    »Fürchtest du ihn?«
    »Ich müßte ihn fürchten, wenn ich ungehorsam wäre«, erwiderte Tembe.
    »Du bist sein Werkzeug. Cadna tötet nicht mehr selbst, er läßt töten. Ihr seid noch nicht lange in dieser Stadt. Wo wart ihr davor?«
    »Afrika. Und nun sind wir hier, und Cadna möchte bleiben.«
    »Da hat er sich aber keinen günstigen Ort ausgesucht«, sagte Agassmea. »Hier leben Männer, die der Hölle schon zu so mancher Niederlage verholfen haben.«
    »Die gibt es überall. Wegen eines solchen Mannes haben wir Afrika verlassen.«
    Agassmea lachte. »Cadna läuft weg. Wer hätte das gedacht! Er muß schon sehr alt geworden sein.«
    »Er ist des Kämpfens müde, aber immer noch stark durch die Magie, derer er sich bedient.«
    »Früher wäre Cadna niemals weggerannt. Er hätte sich gestellt und den Feind vernichtet.«
    »Cadna ist weise geworden. Ich darf nun für ihn kämpfen, das ist für mich eine große Ehre.«
    Agassmea schob das Kinn vor. »Eine noch größere Ehre muß es für dich sein, mir dienen zu dürfen.«
    »Ich brauche Cadnas Einverständnis«, antwortete Tembe.
    »Er ist mein Leben, ich bin seine Kreatur.«
    »Er hat dich geschaffen?«
    »Das nicht, aber seine Magie hält mich am Leben. Wenn er sie abzieht, verende ich.«
    »Was ist passiert? Wer hat dich verletzt?« wollte die Tigerfrau wissen.
    Tembe berichtete, was sich ereignet hatte. Als Agassmea erfuhr, daß der Mann mit dem Revolver geweihtes Silber verschoß, stutzte sie.
    Sie dachte sofort an Tony Ballard, und eine Begegnung, die sehr lange zurücklag, fiel ihr ein. Damals hatte sie mit anderen Tigerfrauen in einem alten U-Bahn-Tunnel gelebt.
    Vieles war seither geschehen. Lange Zeit war Agassmea nach jener Niederlage, die ihr Tony Ballard bereitete, fort gewesen – in der Hölle und in anderen Dimensionen.
    Tembe berichtete von dem Mord, den Cadna gestern mit seiner Hilfe verübt hatte. »Er labt sich an den frei gewordenen Seelen«, erklärte der schwarze Panther.
    »Wo befindet er sich?« fragte Agassmea.
    »Ich weiß nicht, ob ich dir das verraten darf.«
    »Du wirst sogar noch mehr als das tun: Du wirst mich zu ihm bringen!« erwiderte die Tigerfrau und streckte die Hand aus. »Vorwärts! Geh!«
    Tembe zögerte.
    »Geh!« wiederholte Agassmea scharf.
    Tembe zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen und gehorchte.
    ***
    Während ich nach Paddington unterwegs war, lief das Autoradio. Es gab eine neue Sendung, die sich zunehmender Beliebtheit erfreute. »Problemkiller« hieß sie. Man konnte anrufen, wenn man Kummer oder Schwierigkeiten hatte, und die Moderatorin versuchte, zu helfen, zu beraten oder zu vermitteln.
    Ihr Name war Candice Warren, und ihr Slogan
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