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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts
Autoren: A.F.Morland
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Ivey.
    »Was hast du denn? Bist du übergeschnappt?«
    »Mir ist nicht gut.«
    »Du willst dich wieder mal von der Arbeit drücken, aber das läuft heute nicht, Mann.«
    »Ich bin krank, ich gehe nach Hause«, ächzte Ivey.
    »Verdammt, Leonard, wenn du uns heute im Stich läßt, sind wir geschiedene Leute. Du weißt, daß wir vier Mann weniger sind. Wir können nicht auch noch auf dich verzichten.«
    »Ihr müßt. Ich fühle mich hundeelend, habe wahrscheinlich Fieber.«
    »Das einzige, was dir fehlt, ist die Krankheit!«
    Ivey riß sich los und lief weiter.
    »Wenn du jetzt nach Hause gehst, brauchst du morgen nicht mehr zu kommen!« rief ihm sein Kollege nach.
    Es war ihm egal. Er war froh, daß er noch lebte. Am Abend desselben Tages hörte er in den Nachrichten, daß im Hafengebiet eine schrecklich verstümmelte Leiche entdeckt worden war.
    Er wußte, wer das getan hatte: der schwarze Panther!
    Und schaudernd dachte er daran, daß das auch ihm hätte blühen können. Was machte es aus, den Job verloren zu haben?
    Das Leben war ihm wichtiger, und das hatte er behalten.
    ***
    Tucker Peckinpah schwankte, ich sprang hinzu und stützte ihn. »Schnell, Cruv, einen Krankenwagen!« rief ich, während ich den Industriellen zum Sofa schleppte und ihn darauf bettete.
    Peckinpahs Lippen waren blau; das ließ mich auf eine Herzattacke schließen. Kurz bevor mich Cruv anrief, schien sie sich angekündigt zu haben.
    Kalter Schweiß bedeckte Tucker Peckinpahs Stirn, sein Atem ging stoßweise. Ich zog seine Krawatte ein Stück nach unten und öffnete den Kragenknopf seines Hemds, dann schob ich zwei Kissen unter seine Beine.
    Irgendwie brachte ich den Biß der Schlange mit all dem zusammen. Peckinpahs Organismus war von dieser schwarzen Kraft angegriffen worden, hatte sich gewehrt und die Attacke abgeschmettert, aber das hatte ihn mehr Energie gekostet, als er vielleicht selbst merkte.
    Das Medusengift hatte ihn geschwächt, und die Folge davon war nun das hier. Auch mir standen Schweißperlen auf der Stirn, und ich machte mir große Sorgen um diesen wunderbaren Menschen, den ich nun schon so lange kannte.
    Er war für mich eine gütige Vaterfigur, Hilfe und Schutz, Freund und Vertrauter. Er hatte schon so viel für mich getan, und ich wehrte mich in diesen quälenden Augenblicken verbissen dagegen, mich mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß es Tucker Peckinpah bald nicht mehr geben würde.
    Sicher, wir leben alle nicht ewig, aber der Industrielle war noch kein Greis. Er mußte noch nicht sterben. Das Gorgonengift schien sein Herz geschwächt zu haben, aber wenn er schnellstens ins Krankenhaus kam, konnte man ihn retten.
    Ich hob den Blick und suchte Cruv. »Der Krankenwagen ist unterwegs«, meldete der Kleine.
    Hoffentlich erwischt er nicht auch die rote Welle! ging es mir durch den Kopf.
    ***
    Alt, schwach, runzelig, klapperdürr und ausgemergelt, keinen Zahn mehr im Mund – das war aus der Totenpriesterin Yora geworden. Vor nicht allzu langer Zeit hatte man sie das Mädchen mit dem Seelendolch genannt.
    Von ihrer Jugend und ihrer strahlenden Schönheit war nichts geblieben. Heute wußte sie, daß es ein schwerer Fehler gewesen war, Terence Pasquanell zu unterschätzen.
    Sie hatte den bärtigen Werwolfjäger zwingen wollen, ihr zu dienen, doch er hatte sich eine Waffe beschafft, die als solche nicht zu erkennen war; einen goldenen Zauberhelm. Damit hatte Pasquanell die Dämonin angegriffen und sie zum alten, schwachen Weib gemacht.
    Er hätte ihr auch noch den Rest geben können, doch es war ihm lieber, wenn sie litt. Den Seelendolch besaß sie immer noch, aber ihre Jugend war dahin.
    Agassmea, die entthronte Katzenkönigin, hatte Yora versprochen zu helfen. Zu diesem Zeitpunkt war sie blind gewesen, denn Höllenfaust hatte seine Satansfalken auf sie gehetzt, und diese raubten ihr das Augenlicht.
    Aber Yora besaß magische Augen, wertvolle Diamanten, die Terence Pasquanell eine Zeitlang zum Dämon gemacht hatten.
    Diese hatte sie Agassmea gegeben, damit die Tigerfrau wieder sehen konnte. Und wie hatte ihr Agassmea das gedankt?
    Im Stich gelassen hatte sie sie, schutzlos allen Feinden ausgeliefert! Yora verfluchte die Tigerfrau, und sie ärgerte sich darüber, daß sie Agassmea vertraut hatte.
    Den Pfad der Jugend hatten sie gemeinsam suchen wollen.
    Als Yora erschöpft zusammengebrochen war und nicht mehr weiterkonnte, hatte Agassmea gesagt, sie würde den Pfad allein suchen und zurückkommen, sobald sie ihn gefunden
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