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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts
Autoren: A.F.Morland
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bin. Der Rücken tat mir weh, und ich konnte die Arme kaum noch heben. Ich habe dir die Pest an den Hals gewünscht, Leonard Ivey. Du hast uns gestern hängenlassen, ich tu's heute.«
    George rief »Zahlen!« und stand auf, sobald er die Rechnung beglichen hatte.
    »Sauf weiter«, sagte er verächtlich. »Das ist das einzige, was du kannst.«
    Auch der Rotschopf stand auf. George verließ das Lokal.
    »Er ist stinksauer auf dich«, sagte der Rothaarige. »Das ist verständlich, aber wir kennen George; das hält nicht lange an. In ein paar Tagen ist seine Wut verraucht, dann wird er auch bereit sein, dir zu helfen.«
    Leonard Ivey zog die Mundwinkel nach unten. »Ich weiß nicht, ob ich das will.«
    »Natürlich willst du's. Schließlich brauchst du den Job.«
    Der Rotschopf eilte hinter George her, und Ivey blieb allein zurück. »Sie glauben mir nicht, diese Idioten!« brummte er mißmutig. »Aber ich weiß, was ich gesehen habe.«
    Ich nahm mein Glas, erhob mich und fragte: »Darf ich mich zu Ihnen setzen, Mr. Ivey?«
    Er schaute mich mit glasigen Augen an. »Kennen wir uns?«
    »Mein Name ist Tony Ballard.«
    »Von mir aus setzen Sie sich.« Ivey griff nach seinem Glas und trank unvorsichtig. Das Bier schwappte über und rann ihm über das Kinn. »Mist!« murmelte er und wischte es weg.
    »Wieso wissen Sie, wie ich heiße?«
    Ich lächelte. »Sie haben mir Ihren Namen genannt.«
    »Wann denn?«
    »Vorhin. Sie sagten: ›So wahr ich Leonard Ivey heiße, ich habe diesen Panther gesehen!‹.«
    »Das stimmt auch, aber diese Blödmänner glauben mir nicht.«
    »Das habe ich mitbekommen«, erwiderte ich. »Ich glaube Ihnen, Mr. Ivey.«
    Er kniff mißtrauisch die Augen zusammen. »Ach, und wieso? Sind Sie Vertreter oder so was? Wollen Sie mir Honig ums Maul schmieren, um hinterher leichter zu einem Geschäftsabschluß zu kommen? Da kann ich Ihnen gleich sagen, daß daraus nichts wird, Ballard. So besoffen kann ich nicht sein, daß ich mir von einem Klinkenputzer etwas andrehen lasse.«
    »Ich bin Privatdetektiv«, antwortete ich, »und ich interessiere mich für Ihre Panthergeschichte. Erzählen Sie mal.«
    »Er war plötzlich da«, sagte Ivey und leckte sich die Lippen.
    »Zuerst flimmerte die Luft, dann wurde sie schwarz, und es entstand dieser Panther daraus. Ich dachte, mich haut es um. Eigentlich hätte ich wissen müssen, daß mir kein Mensch glaubt. Es wäre besser gewesen, das Maul zu halten. Ich habe George damit nur noch mehr geärgert.«
    »Ich sagte doch, daß ich Ihnen glaube«, erwiderte ich.
    Ivey winkte ab. »Ach, vergessen wir das Ganze. Ich möchte nicht mehr darüber reden.«
    Ich legte 50 Pfund auf den Tisch. »Die gehören Ihnen, wenn Sie mir alles erzählen.«
    Er wollte danach greifen, doch ich zog das Geld zurück.
    »Später. Zuerst wird geredet.«
    Es war nicht viel, was Ivey zu erzählen hatte. Eigentlich war es keine 50 Pfund wert, aber er hatte seinen Job verloren, und ich wollte ihm helfen.
    »Noch mal 50 Pfund gäbe es, wenn Sie mir das Lagerhaus zeigten, in dem der schwarze Panther erschien«, lockte ich den arbeitslosen Hafenarbeiter.
    Er kämpfte mit sich, während er den ersten Fünfziger einsteckte. »Besitzen Sie eine eigene Banknotenpresse?« fragte er grinsend. »Drucken Sie die Scheine selbst?«
    »Klar, und sie sind sogar noch echter als die echten.«
    »Gebrauchen könnte ich das Geld schon…«
    »Aber Sie haben Angst,«
    Er wollte das nicht so offen zugeben. »Naja, also Angst kann man es nicht direkt nennen…«, dehnte er. »Es ist nur so, daß die mich dort nicht mehr sehen wollen, schließlich hat man mich gefeuert, und irgendwie fühle ich mich in dem Lagerhaus schon unbehaglich, wenn ich an den zerfleischten Toten denke…«
    Die 100 Pfund waren dann aber doch eine Spritze, die seinen Mut stärkte. Hinzu kam, daß er betrunken war und sich seine Furcht schon aus diesem Grund in Grenzen hielt.
    »Okay, Ballard, ich zeige Ihnen das Lagerhaus«, entschied er schließlich, »aber erst nach Feierabend. Ich will keinen Ärger.«
    »Wird das Tor nicht abgeschlossen, wenn die Arbeiter nach Hause gehen?«
    »Klar doch, aber ich weiß, wie man trotzdem hineinkommt So, und nun dürfen Sie mir ein Bier spendieren.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, erwiderte ich und hob die Hand, um dem Wirt zu winken. Ich mußte Ivey bei Laune halten.
    ***
    Yora fühlte sich verraten und verkauft, und sie befand sich in einem sehr feindseligen Gebiet. Auf Schritt und Tritt konnte eine Gefahr
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