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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts
Autoren: A.F.Morland
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hatte.
    Doch nun war sie schon so lange fort, daß es für Yora feststand, daß sie die Tigerfrau nie mehr zu Gesicht bekommen würde.
    Yora hatte ihren Teil des Pakts mit der Tigerfrau erfüllt, aber Agassmea hatte sich an ihr Versprechen nicht gehalten.
    Das würde ihr Yora nie verzeihen.
    Aber nie – wie lange war das bei einer alten, verbrauchten Dämonin noch?
    ***
    Der Notarztwagen traf ein, und Tucker Peckinpah bekam sofort eine Injektion und Sauerstoff. Man legte ihn auf eine Bahre und trug ihn aus dem Haus.
    Ich nannte den Leuten den Namen des Krankenhauses, in dem Frank Esslin lag, und sie rasten mit dem Industriellen davon. Normalerweise hat man keinen Einfluß darauf, in welches Hospital jemand gebracht wurde.
    Das war eine Frage der Entfernung und ob ein Bett frei war.
    Doch in Tucker Peckinpahs Fall war vieles möglich, was sonst nicht ging. Cruv und ich stiegen in meinen Rover und folgten dem Krankenwagen.
    Die Ampeln hatten sich gebessert. Jedesmal, wenn wir uns einer näherten, sprang sie auf Grün, als wüßte sie, daß es um Minuten ging.
    In der Klinik wurde der Industrielle sofort auf die Intensivstation gebracht, und ein Team erfahrener Ärzte nahm sich seiner an. Wütend dachte ich an Abby Vymax, die Peckinpah das eingebrockt hatte.
    Wenn diesen Herzinfarkt auch keine schwarzen Kräfte unmittelbar bewirkt hatten, so stand für mich auf jeden Fall fest, daß sie die Wegbereiter dafür gewesen waren.
    So wäre die verfluchte Hexe selbst nach ihrem Tod beinahe noch einem von uns zum Verhängnis geworden. Aber zum Glück nur beinahe, denn zwei Stunden später stand fest, daß der Industrielle die lebensgefährliche Krise überstanden hatte.
    Ich brachte den Gnom nach Hause. »Nehmen wir noch irgendwo einen Drink?« fragte ich den häßlichen Kleinen.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, möchte ich jetzt allein sein, Tony.«
    »Geht klar. Aber nicht zuviel grübeln, okay? Peckinpah kommt durch, das ist das wichtigste.«
    Cruv stieg aus, und ich fuhr weiter. Meine Gedanken schweiften ab, ich fuhr unkonzentriert, und als mir das auffiel, stoppte ich den Rover.
    Ich wollte nicht für mich und andere Verkehrsteilnehmer zur Gefahr werden. Ein kleiner Spaziergang am Hafen würde mir guttun. Ich schob die Hände in die Hosentaschen und schlenderte an schäbigen Hotels und verrauchten Pubs vorbei.
    Ein aufgeschwemmtes Mädchen – abgebunden wie eine Wurst – wollte wissen, wie es mit uns beiden wäre. Sie hätte mit meiner Antwort keine Freude gehabt, deshalb behielt ich für mich, was mir auf der Zunge lag.
    Vor mir betraten zwei Männer einen Pub, in den man sich wagen konnte, ohne eine Blutvergiftung zu riskieren. Ich hatte Durst und begab mich ebenfalls in das Lokal.
    In einer holzgetäfelten Nische war Platz. Ich bestellte eine Flasche Bier und wurde unfreiwillig Zeuge des Gesprächs vom Nachbartisch.
    »Ihr glaubt mir nicht«, sagte ein betrunkener, baumlanger Kerl zu zwei Männern, die bei ihm saßen. »Ihr denkt, ich würde euch einen Bären aufbinden.«
    »Keinen Bären – einen Panther.« Der Mann, der das grinsend erwidert hatte, hatte Millionen Sommersprossen im Gesicht und brandrotes Haar.
    Der andere brummte unwillig: »Fest steht, daß du uns gestern im Stich gelassen hast. Ich habe dir gesagt, was das für Folgen haben würde, aber es war dir egal.«
    »Begreifst du denn nicht? Ich hatte wahnsinnige Angst!«
    »Vor einem Hirngespinst. Warum säufst du auch immer soviel?«
    »Ich war stocknüchtern, George.«
    »Dein Geist funktioniert selbst dann nicht mehr richtig«, erwiderte George. »Die ewige Sauferei hat dich um den Job gebracht. Ich habe dich gewarnt, aber du wolltest ja nicht auf mich hören.«
    »So wahr ich Leonard Ivey heiße, ich habe diesen Panther gesehen!«
    »Und entstanden ist er aus flimmernder Luft, einfach so«, sagte George unwillig und schnippte mit dem Finger. »Weißt du, wem du das erzählen kannst? Deiner Urgroßmutter. Vielleicht ist die schon senil genug, um es dir zu glauben.«
    Ivey griff nach Georges Arm. »Und was ist mit der zerrissenen Leiche, die man gefunden hat? Ich sage dir, das war der schwarze Panther.«
    George zog den Arm zurück, trank aus und schüttelte den Kopf.
    »Mann, hast du vielleicht einen Vogel. Wenn du denkst, ich würde mich dafür verwenden, daß man dich wieder einstellt, hast du dich geschnitten. Ich mußte gestern für dich mitschuften. Ich war am Abend so fertig, daß ich nicht mehr wußte, ob ich ein Männchen oder ein Weibchen
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