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1666 - Der weite Horizont

Titel: 1666 - Der weite Horizont
Autoren: Unbekannt
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Nachfahren eines einstmals höher zivilisierten Volkes waren. Jetzt lebten sie in Tausenden von Stämmen, von denen keiner den anderen kannte oder kennen wollte. Mittlerweile sprachen sie nicht mehr dieselbe Sprache. Jeder Stamm lebte auf seiner kleinen Insel inmitten der viel, viel größeren Welt - manchmal waren es nur einige Dutzend „Watschler", wie Rhodan sie beim Anblick der kugelrunden, zwei Meter hohen Tranach getauft hatte, manchmal Hunderte und manchmal über tausend.
    Alles drehte sich im Kreis. Immer wenn Perry Rhodan glaubte, einen Hinweis auf die wirkliche Besonderheit dieser Sampler-Welt gefunden zu haben, dann landete er mit seinen Gedanken wieder dort, wo er angefangen hatte.
    Sein Entschluß stand fest: Auch wenn die gastfreundlichen Tranach ihre „Götter" bestimmt nicht gern ziehen lassen würden, mußte der Abschied sein.
    Perry wollte die Tranach mit ihrem Häuptling Troth nicht kränken und überlegte sich, wie er ihnen so schonend wie möglich beibringen konnte, daß die Götter sich nun wieder anderen Aufgaben zuwenden mußten.
    Als er dann die Information von der ODIN erhielt, Henna Zarphis habe einige tausend Kilometer nordöstlich einen Eingeborenen kennengelernt, der von einem ganz großen Geheimnis zu berichten wußte, einem Land, indem die Sichtverhältnisse auf dieser Welt völlig auf den Kopf gestellt und ins andere Extrem verkehrt sein sollten, da vergaß er alle diesbezüglichen Skrupel.
    Er, das Zwillingspärchen Nadja und Mila, die Terranerin Cyta Dow, der Ibaser Herwing Arsak, der Ferrone Gelesch, die beiden Springer und der Plophoser aus seinem Kommando ließen noch das opulente Frühmahl mitsamt der Gesänge der Tranach über sich ergehen. Dann erklärten sie ihren Abschied und machten, daß sie aus der Dorfstadt kamen, bevor die Tranach überhaupt daran denken konnten, sie zurückzuhalten.
    Oder noch schlimmer: ihnen ein Abschiedsständchen zu bringen.
     
    *
     
    Rhodans Shift landete einige Dutzend Kilometer vom Land der Popaluu entfernt neben dem Fahrzeug der Gruppe Zarphis. Dies war nötig gewesen, weil die Akonin den Eingeborenen Boccu am vereinbarten Treffpunkt gerade noch rechtzeitig an Bord nehmen konnte, bevor ihn die anderen, dürren Tranach einholen und überwältigen konnten, die ihn verfolgt hatten.
    Die Zusammenhänge waren schnell erklärt: Boccus Flucht war doch nicht so unbemerkt geblieben, wie er sich das gedacht hatte.
    Bei ihm war jetzt noch ein Eingeborener, ein grellbunt bemalter Tranach, dessen Körperform eher die Ausnahme war. Der Rumpf war kaum dicker als Arme und Beine.
    Insgesamt machte Kruff, wie Boccu ihn nannte, einen recht wilden Eindruck. Und als Boccu die Geschichte erzählte, die zu ihm gehörte, wunderte das niemanden mehr.
    Kruff hatte ihn vor seinem eigenen, wilden Stamm gerettet und war ihm bis hierher gefolgt, um ihm weiter zu dienen. Jetzt erst war er wiederaufgetaucht. Boccu wollte ihn nicht bei sich haben, aber Kruff ließ sich einfach nicht abschütteln. Als aber Perry Rhodan hörte, daß dieser Wilde angeblich wußte, wo das Weite Land zu finden sei und Boccu überhaupt erst die Richtung gewiesen hatte, war dies für ihn ein zwingendes Argument, Kruff mitzunehmen.
    Vorher hatte ihm Henna Zarphis berichtet, was Boccu von sich gegeben hatte. Er hatte ihr dafür von den Sängern der Tranach erzählt, und sie hatten ihre Translator-Analysen miteinander verglichen. Es war so wie bei Boccu und dem Wilden. Die Stämme konnten sich untereinander sprachlich tatsächlich nicht mehr verständigen. Die Eingeborenen hatten zwei Millionen Jahre Zeit gehabt, sich voneinander zu entfremden.
    Weil Kruff an Boccu klebte wie eine Klette, hatte auch der junge Tranach vom Stamm der Nasran in Rhodans Shift überwechseln müssen. Henna hatte den beiden Planetariern bereits vorher einen Mini-Translator geschenkt, den Boccu sich um den dicken Hals gehängt hatte. Mit seiner Hilfe verstand er plötzlich auch alles, was Kruff ihm sagte. Er bedankte sich bei seinen Göttern für dieses Zauberinstrument und sagte irgendwelche Dinge zu seinem „Geistvogel".
    Unter anderen Umständen hätte sich Perry Rhodan die Zeit genommen, die Eingeborenen des Sampler-Planeten und ihre Eigenheiten besser kennenzulernen als in der kleinen Stadt der Tranach.
    Jetzt aber ließ es ihm keine Ruhe, was Boccu über das Weite Land gesagt hatte. Eine Enklave in den irrationalen Gegebenheiten dieses Planeten. Ein Ort, wo alle ansonsten hier herrschenden Gesetze aufgehoben waren -
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