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1656 - 20 von Ertrus

Titel: 1656 - 20 von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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Gruppe. In einer Situation, in der es vor allem darauf ankam, den unvermeidbaren eigenen Tod zugunsten der Gefährten möglichst lange hinauszuzögern, war er genau der richtige Mann. Lyndara hatte eine gute, angemessene Wahl getroffen, wie sich aus den Mienen ablesen ließ. „Und wir werden folgendermaßen vorgehen..."
     
    9.
     
    „Es ist jetzt offenkundig", stellte Myles Kantor fest. „Noman ist eine Welt mit sehr absonderlichen Umweltbedingungen.
    Den Ausdruck natürliche Bedingungen will ich lieber nicht verwenden, dafür sind die Ergebnisse unserer Forschungen zu absurd."
    „Was ist letztlich dabei herausgekommen?" wollte Perry Rhodan wissen. „Bekanntlich weist Noman eine Gravitation auf, die sich mit normalen astrophysikalischen Mitteln nicht erklären läßt. Zweitens liegt das Element Wasserstoff auf dieser Welt ausschließlich in der Form des normalerweise instabilen Isotops H5 vor. Auch diese Tatsache ist mit normalen Naturgesetzen nicht zu erklären."
    Myles Kantor machte eine kleine Pause.
    Wissenschaftlich nicht zu erklären - diese Worte kamen dem Chefwissenschaftler der Liga Freier Terraner nur selten und dann mit größtem Widerwillen über die Lippen, wenn es um die Zusammenfassung seiner Forschungsarbeit ging. „Genauer gesagt: Diese Tatsachen verstoßen sogar gegen sämtliche uns bekannten Naturgesetze, da wir nicht den geringsten Hinweis darauf haben, wie diese seltsamen Abweichungen zustande gekommen sind."
    „Also wer auf welche Weise und mit was für Mitteln daran gedreht haben könnte?" warf Perry Rhodan ein. „Ja, ungefähr so. Noman ist anders als andere Welten, und wir kennen den Grund dafür nicht. Es ist überaus erstaunlich, daß diese besondere Eigenheit anscheinend überall stabil ist. Man kann Material von Noman fortbringen, zum Beispiel zur FORNAX, ohne daß es instabil wird oder sonst irgendwelche Anstalten macht, sich den Naturgesetzen, wie sie außerhalb dieses Planeten gelten, anzupassen. Der Superschwere Wasserstoff behält seine überschüssigen Neutronen. Wir könnten..."
    „Außer bei Haweidy Goltrans Experiment", fiel ihm Perry Rhodan ins Wort. „Das ist eine andere Sache", erläuterte Myles Kantor. „Haweidy experimentierte mit lebender Materie, mit einem Noman-Geschöpf, das von ihr Stachelwurm genannt wurde. Diese Information habe ich von Geoff Braxin", schob er ergänzend ein. „Sie behandelte die Kreatur mit einem Gerät, das sie selbst entwickelt und auf den Namen Fünf-D-Resonator getauft hatte. Daß der Superschwere Wasserstoff augenblicklich zerfiel, ist auf die Einwirkung dieses Geräts zurückzuführen."
    Er verzog das Gesicht. „Nun ja. Ansonsten ist Hfünf auch außerhalb Nomans stabil. Beweis dafür sind unsere Kollegen, welche die Proben zur FORNAX gebracht haben. Sie leben ja alle noch und strahlen auch keine Neutronen ab."
    „Wissen die Noman-Draken etwas von diesen Abweichungen von den Naturgesetzen?" erkundigte sich Perry Rhodan mit sichtlicher Neugierde. „Wie sollten sie?" fragte Myles Kantor sanft zurück. „Es geht ihnen, wie es uns gegangen ist - wir kennen unsere eigenen Gesetze und halten sie für universell gültig, bis man uns das Gegenteil beweisen kann. Außerdem sind die Noman-Draken ohnehin nicht sehr naturwissenschaftlichtechnisch interessiert - ihre Begabung liegt mehr auf dem philosophischen Gebiet."
    „Gibt es noch mehr?"
    Myles Kantor nickte. „Eine Anomalie, die wir bislang nicht untersucht haben, ist jener legendäre Ort des Gleichgewichts. Worum es sich dabei handelt, ist nicht einmal im Ansatz klar. Unsere Sprechanalysen haben ergeben, daß das Wort für Ort, das die Noman-Draken in dieser Bezeichnung gebrauchen, nach seinem semantischen Stamm eigentlich eher abstrakt gemeint ist, nicht konkret. Die Wortwurzel deutet auf einen eher immateriellen, geistigen Platz hin - es ist ähnlich wie in unseren eigenen Sprachen. Vielleicht käme unser Begriff von Paradies dem am nächsten, oder der vom Garten Eden. Oder denkt an den legendenumwobenen Gral."
    „Und was ist mit dem Begriff Gleichgewicht?"
    „Da haben wir ähnliche Probleme", erläuterte Myles Kantor. „Gleichgewicht kann zum einen einfach mechanische Balance meinen, aber auch seelischen Ausgleich. Bei dem ausgeprägten Hang der Noman-Draken für Philosophisches ist anzunehmen, daß damit weit eher die Harmonie des Kosmos in sich selbst gemeint ist, die Ganzheitlichkeit des Universums also."
    „Jedenfalls klingen ihre Formulierungen danach", ergänzte Perry
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