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1656 - 20 von Ertrus

Titel: 1656 - 20 von Ertrus
Autoren: Unbekannt
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nein", beteuerte die junge Frau. „Das Verhältnis ist eins zu null."
    „Bitte?"
    „Es gibt auf Noman nur diese eine Form des Wasserstoffs, in jeder Probe. Im Wasser, in den Pflanzen, in den Mineralien. Wo immer Wasserstoff vorkommt, liegt er in Gestalt von H5 vor. Ausschließlich, zu einhundert Prozent."
    Perry Rhodan war sehr gespannt auf die Reaktion des Wissenschaftlers, aber Myles Kantor war vor Verblüffung unfähig zu einer Antwort. „Da haben wir die Lösung", sagte Rhodan dann nachdenklich. „Philip und die anderen Ennox haben doch davon gesprochen, daß mit diesem und einigen anderen Planeten etwas nicht stimmt. Wahrscheinlich hat er das damit gemeint. Eine atomphysikalische Anomalie..."
    „Ein sehr milder Ausdruck", fand Myles Kantor erschüttert, „für etwas, was man eher als reine Unmöglichkeit bezeichnen müßte. Du wirst mich sicherlich entschuldigen, ich muß das selbst nachprüfen. Sofort!"
    Er eilte davon, Perry Rhodan sah ihm mit leiser Erheiterung nach. Dann folgte er ihm langsam. „Diese Frage könnte damit gelöst sein", überlegte er halblaut, als er bei Kantor angelangt war. „Wenn Material von Noman entfernt wird, verliert es vermutlich seine Stabilität, und die überzähligen Neutronen werden schlagartig frei. Kein Wunder, daß Haweidy Goltran sterben mußte - überleg nur, wie viele gefährliche Neutronen ein einziger Kubikdezimeter Wasser bei seinem Zerfall freisetzt."
    „Mein Syntron hat gerechnet und weiß eine Antwort", sagte Kantor leise und blickte von seinem mobilen Syntron auf. „Er sagt mir, daß ein Liter Wasser 3,33 mal 1025 Wassermoleküle enthält. Wenn sich dieses H5-Wasser vollständig zerlegen würde, müßten mindestens 6,7 mal 1025 Neutronen freigesetzt werden."
    „Wir sollten sofort Lyndara und ihr Team davon unterrichten", sagte Perry Rhodan. „Wenn sie erfahren, daß Haweidy Goltran tatsächlich durch einen Unfall und nicht durch einen heimtückischen Anschlag der Noman-Draken umgekommen ist, wird das die Angriffslust der Ertruser hoffentlich stoppen."
    „Nicht unbedingt", antwortete Kantor. „Wenn wir ihnen die Wahrheit sagen, die ganze ungeschminkte Wahrheit, dann müßten wir ihnen auch verraten, daß wir diesen Planeten niemals wieder verlassen dürfen."
    Perry Rhodan hatte sofort begriffen. „Auch die Luft enthält Wasser", stieß er hervor. „H5-Wasser, und beim Atmen nehmen wir alle dieses Wasser in uns auf. Wir haben die Helmvisiere ja offen. Sobald wir Noman verlassen, wird sich das H5 auch in unseren Körpern zerlegen ..."
    „Und nicht einmal die Zellaktivatoren könnten uns vor diesem Tod schützen ..."
     
    8.
     
    „Legt an, - Feuer!"
    Die Schüsse aus den langläufigen Waffen zischten hinauf in den diesigen Himmel über Noman. Sie kreuzen sich hoch über zwei in Schwarz eingehüllten Gestalten, die am Boden lagen.
    Zyra war eine dieser Gestalten, wie Koukou in einem witterungsfesten schwarzen Sack, versehen mit einem kleinen Peilsender. Später, wenn diese Aktion abgeschlossen war, konnten die beiden Leichen dank des Senders geborgen und zur BASIS überführt werden. „Feuer!"
    Koukou war im Kreuzfeuer gestorben, einen schnellen und daher schmerzfreien Tod.
    Zyra war beim Aufstieg aus der Senke ein Fehltritt unterlaufen, sie war abgestürzt. Als man sie nach sieben Stunden geborgen hatte, hatte sie noch gelebt, aber der rasende Schmerz ihrer Verletzungen hatte ihren Kreislauf bereits mit Endorphinen überschwemmt. Einem Tier ähnlich, das, von einem Freßfeind gerissen, sich in sein Schicksal ergibt und keinen Schmerz mehr spürt, hatte auch Zyra nicht mehr gelitten; die vom Körper selbst in solchen Situationen produzierten morphiumähnlichen Stoffe bewirkten diesen Effekt. Und einige ertrusische Kämpfer pflegten sich während ihrer Ausbildung zu speziellen Kursen zu melden, in denen mit großem Aufwand geübt wurde, solche Endorphine autosuggestiv entstehen zu lassen - für den Fall, daß die entsprechenden Mittel der SERUNS aufgebraucht oder zerstört waren oder kein SERUN zur Verfügung stand.
    Mattrasan hatte einen solchen Kurs besucht und ausgiebig trainiert, er war recht gut in dieser Fertigkeit, das hatten die Tests ergeben. Wahrscheinlich besser als Zyra.
    Zyra hatte, als man sie auffand, keine Schmerzen mehr gespürt. Aber das hatte ihren Tod nicht leichter gemacht, nicht für sie und auch nicht für die anderen.
    Sie war erloschen wie eine Kerzenflamme, leise, beiläufig und ohne eine sonderliche Wirkung dabei zu
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