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1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel
Autoren: Unbekannt
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Dschungelplanet mit hoher Luftfeuchtigkeit und einer Treibhäusatmosphäre. Da er keine Achsneigung aufwies, kannte er keine Jahreszeiten. Dennoch gab es verschiedene Klimazonen: Am Äquator herrschte die höchste durchschnittliche Jahrestemperatur; zu den Polen hin nahm diese schrittweise ab.
    Die Polarregionen selbst lagen unter dicken Eismassen.
    Die Oxtornerin hatte aus eigenem Antrieb Berechnungen über das wahrscheinliche Alter der Sonne und ihrer Planeten angestellt. Sie war zu der Erkenntnis gekommen, daß sie zwischen 4,6 und 5,1 Milliarden Jahre alt waren. Also mindestens so alt wie Terra, wenn nicht sogar älter.
    Es wollte Dilja nicht in den Kopf, daß die Evolution auf Nummer vier keine intelligenten Lebewesen hervorgebracht haben sollte, die eine hochstehende technische Zivilisation aufgebaut hatten. Doch das Fehlen jeglicher energetischen Emission, die auf Fusionskraftwerke, Normal- und Hyperfunkverkehr oder eventuell Raumfahrt hingewiesen hätte, erlaubte nur einen Schluß: Auf Nummer vier existierte keine technische Zivilisation intelligenter Lebewesen.
    Dilja nahm sich noch einmal die Reliefkarte des Planeten vor. Sie war mit Hilfe der Hypertaster angefertigt worden, für welche die dichte Wolkendecke, die den normalen Blick auf die Oberfläche weitgehend verwehrte, kein Hindernis darstellte.
    Fünf ausgedehnte Meere, sieben Kontinente, meist flaches Land, je Kontinent ein langgestreckter Gebirgszug, der nirgends höher als 1800 Meter war. Viele Gruppen von relativ flachen Bergkegeln, wahrscheinlich längst erloschene Vulkane. Manche von ihnen auf Flächen von mehreren hundert Quadratkilometern - und wiederum die meisten so niedrig, daß sie gerade über das Wipfeldach des Dschungels hinausragten.
    Die Hanse-Spezialistin kniff die Augen zusammen.
    Nein, das waren keine erloschenen Vulkane. Die Hyptertaster arbeiteten so genau, daß sie selbst zugeschüttete Überreste ehemaliger Kratermulden festgestellt hätten. Hier aber gab es keine Spur davon. Es schien, als wären die Bergkegel aus massivem Basalt in grauer Vorzeit von irgendwelchen Naturgewalten verstreut worden.
    Sie wurde abgelenkt, als Rutan neben sie trat. „Was schlägst du vor?" fragte er sie überraschend freundlich. „Ich meine, wo lassen sich deiner Meinung nach unsere Brückenköpfe optimal verteidigen?"
    Sie hatte schon darüber nachgedacht, deshalb brauchte sie nicht lange zu überlegen. „Hier", antwortete Dilja. „Und hier."
    Sie zeigte mit dem Lasermarkierer auf zwei Stellen des großen Holoschirms, der die Oberfläche der dem Schiffsverband zugewandten Planetenseite ohne störende Wolkenfelder abbildete.
    Die eine Stelle befand sich in direkter Nähe einer Meeresbucht, hinter der sich wildzerklüftetes Gestein zwischen Ufer und Dschungel auftürmte. Dort konnte sich eine Truppe optimal verschanzen. Sie war aus der Luft kaum zu sehen und auch sehr schwierig zu bekämpfen, und für angreifende Bodentruppen mußte ihre Niederkämpfung ein Alptraum sein.
    Die zweite Stelle lag im Zentrum einer Ansammlung von rund 5000 Felskegeln. Die Hypertaster hatten dort subplanetarische Hohlräume angemessen, in der eine Truppe notfalls im Sinne des Wortes untertauchen konnte. Kein Gegner würde voraussagen können, aus welchen Schlupflöchern er Überraschungsangriffe zu erwarten hatte.
    Arlo Rutan gab eine Art Grunzlaut von sich. Als die Oxtornerin zu ihm aufsah, lächelte er schief. „Hast du keinen besseren Vorschlag?" fragte sie ironisch. „Das sieht dir doch gar nicht ähnlich."
    Er räusperte sich. „Oh, natürlich hätte ich einen besseren Vorschlag", begehrte er mürrisch auf. „Aber deine Vorschläge sind halbwegs brauchbar, jedenfalls nicht so schlecht, wie ich erwartet hatte. Ich habe mich entschlossen, ihre Verwendung zu riskieren."
    Abermals räusperte sich der Ertruser. „Ich hätte dich gern mitgenommen", sagte er.
    Dilja war überrascht.
    Sie hatte nie verhehlt, daß sie lieber dem technischen Personal der BASIS anstatt dem militärischen und dazu noch dem Landungskommando zugeteilt worden wäre. Arlo Rutans provozierende bisherige Haltung ihr gegenüber kam sicher teilweise daher. Aber daß der Ertruser von ihr wünschen würde, sie sollte ihn und seine neunzehn Ertruser, also die kämpfende Truppe, begleiten, wäre ihr nie in den Sinn gekommen. „Warum?" fragte sie. „Ich will dich mit der Führung der Kampfgruppe betrauen, die einen der beiden geplanten Rückhandschläge gegen die gelandeten Truppen von Beta
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