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1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel
Autoren: Unbekannt
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konnte. Deshalb bewegten sie sich ausschließlich zu Fuß.
    Und deshalb achteten sie auch nicht weiter als unbedingt nötig auf ihre Umgebung.
    Erst als sie vor sich zwischen zwei säulenförmigen hohen Bäumen mit silbrig schimmernder Benadlung den Eingang zur Höhle auftauchen sahen und ihre Helmlampen einschalteten, fiel ihnen auf, was ihnen bisher entgangen war.
    Die zahlreichen tonnenschweren Brocken, aus denen sich die mächtigen Felskegel zusammensetzten, konnten nicht durch ein Naturereignis zerborsten sein. Sie waren auch nicht durch Gletscherbewegungen irgendeiner Eiszeit zusammengeschoben worden.
    Dazu paßten sie zu genau zusammen und waren zu glatt. „Zyklopenmauern", meinte Hita Dorgon, die plophosische Kämpferin. „Vor Millionen Jahren wahrscheinlich von längst ausgestorbenen riesigen Intelligenzen aufgetürmt!" winkte Meg Fothern ab. „Was soll's! Vorbei ist vorbei. Sucht lieber euer Versteck auf, anstatt die kostbare Zeit zu vertrödeln! Ich verkrieche mich hier irgendwo."
    Dilja Mowak gab sich einen Ruck, dann drang sie in die Höhle ein, gefolgt von ihrer Truppe.
    Meg hatte sicher recht. Die Zyklopenmauern waren uralt. Wer immer sie aufgetürmt hatte, er war längst im Dunkel der Zeit verschollen.
    Intelligente Wesen hätten sich inzwischen eine supermoderne Zivilisation geschaffen. Aber es gab auf dem ganzen vierten Planeten keine Anzeichen für eine Zivilisation. „Haltet euch bereit", raunte sie ihren Leuten zu. „Es kann keine zwanzig Minuten mehr dauern."
     
    3.
     
    „Achtung", flüsterte Meg Fothern über Helmfunk. „Sie kommen. Oh, verdammt, was treiben die denn da?"
    „Was ist los?" fragte Dilja beunruhigt. „Sie beschießen die Brückenkopfstellung mit Detonatoren", antwortete Meg. „Unsere Leute müssen ihre Deckung verlassen, um nicht durch zusammenbrechende Felsen verschüttet zu werden."
    Rutans harte Ausbildung trägt Früchte! dachte Dilja bitter. Es ist nur ein Manöver, aber sie riskieren dabei die Gesundheit ihrer Kameraden. Ein Sieg bedeutet ihnen mehr als Ethik und Moral!
    Sie preßte ärgerlich die Lippen zusammen, als sie merkte, welchen Unsinn sie gedacht hatte.
    Selbstverständlich schoß im Manöver niemand mit Vernichtungswaffen. Die Ziele wurden lediglich mit Markierungsimpulsen angetippt, die sich voneinander unterschieden und als Treffer unterschiedlicher Waffen mit Punkten gewertet wurden.
    Die Partei, die am Ende des Manövers die höchste Punktzahl erreicht hatte, wurde zum Sieger erklärt. Damit die Gefechte halbwegs echt wirkten, erzeugten Laserprojektoren und Schallwerfer den Anschein richtiger Energieschüsse und Raketenexplosionen. „Ich bin auf unseren Felskegel geklettert, um die Lage besser zu überschauen", berichtete Meg weiter. „Die anderen haben offenbar die Nerven verloren. Sieht so aus, als seien zwei ihrer Korvetten kollidiert. Sie bauen soeben eine Bruchlandung."
    Dilja runzelte die Stirn.
    Es konnte einfach nicht passieren, daß die Piloten zweier Korvetten so kopflos herumgekurvt waren, daß sie kollidierten. Abgesehen davon, daß man dazu schon wieder ein Genie im Umgang mit Bordsyntrons sein mußte. Deren Programmierungen schlossen solche läppischen Unfälle absolut sicher aus; sie konnten höchstens von einem Menschen ausgetrickst werden, der besser war als sie.
    Und das waren die Korvettenpiloten nicht. Kein normaler Pilot war das. „Wo sind die beiden Korvetten runtergekommen?" fragte sie. „Die eine rund zehn Kilometer nordöstlich und die andere zehn Kilometer südöstlich von uns", erwiderte Meg Fothern.
    Dilja nickte grimmig. „Arlo wird umdisponiert haben", überlegte sie laut. „Er ist bestimmt nicht auf den Kollisionstrick hereingefallen. Das war nämlich garantiert ein Trick. Der Gegner muß unseren Plan durchschaut haben und hat seinerseits einen Schlag vorbereitet." Sie lachte leise. „Es wurde also zu einem Bumerang für Arlo, daß er seine Leute so hart trainiert und für alle Eventualitäten vorbereitet hat."
    „Bumerang?" wiederholte Tymür verständnislos. „Etwas, das man wegwirft und das wieder zu einem zurückkommt", erläuterte Dilja, die sich schon immer für terranische Geschichte interessiert hatte. „Also so etwas wie Abfall", sinnierte der Tentra-Blue. „Der kommt ja nach dem Recycling auch immer wieder zurück."
    „Na ja!" machte die Oxtornerin zögernd, zwang sich aber dazu, zum eigentlichen Thema zurückzukehren. „Jedenfalls wird Arlo sich mehr anstrengen müssen, als er dachte."
    Dilja
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