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1653 - Randwelt der Rätsel

Titel: 1653 - Randwelt der Rätsel
Autoren: Unbekannt
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skurrile Mischung aus High-Tech-Produkten und primitiven Erzeugnissen einer Steinzeitkultur.
    Die High-Tech-Produkte wirkten bedrohlich. Entweder weil sie dem menschlichenVorstellungsbild fremdartiger Energiewaffen entsprachen oder weil ihre Bedeutung völlig unklar schien.
    Die primitiven Gegenstände waren entweder lange Tierknochen oder Holzstäbe, deren Spitzen mit irgendwelchen Schnitzereien verziert waren.
    So standen sie unbeweglich, statuenhaft da: eine dichte Kette aus vielleicht fünfzig Einzelwesen, die den Galaktikern den Weg versperrten.
    Dilja Mowak hatte sofort Halt geboten, als die Fremden sichtbar wurden. Die Raumfahrer waren gelandet und standen nun den Fremden gegenüber, nur durch etwa zwanzig Meter von ihnen getrennt. „Die Zyklopen", flüsterte jemand. „Zwerg-Zyklopen", witzelte Hürfü Tymür. Aber seine Stimme verriet, daß er sich nicht amüsierte. „Ruhe!" befahl Dilja. „Es sind Eingeborene, also die Leute, denen dieser Planet gehört. Wie es aussieht, intelligente Amphibien. Ihre Ausrüstung gibt mir Rätsel auf. Ich will versuchen, friedlichen Kontakt mit ihnen aufzunehmen."
    Sie aktivierte ihren Translator, dann wollte sie den Eingeborenen langsam entgegengehen.
    Doch dazu kam es nicht.
    Die Amphibienwesen stießen plötzlich schrille Schreie aus und streckten den Raumfahrern diejenigen ihrer Greifwerkzeuge entgegen, in denen sie ihre steinzeitlichen Gegenstände hielten.
    Es war ein Höllenlärm.
    Dilja Mowak kam erst jetzt dazu, diese Gegenstände genauer zu betrachten. Es handelte sich überwiegend um große Tierknochen mit Schnitzereien sowie um lackierte Holzstäbe, an deren Spitzen fast überall handlange, geschnitzte Figuren von menschenähnlicher Form und mit knochigen „Menschenschädeln" befestigt waren.
    Fetische!
    Die Hanse-Spezialistin erinnerte sich. Als Fetisch wurde oft ein Gegenstand oder eine Figur benutzt, die als Sitz oder Verkörperung eines Geistes und Trägers religiöser Kraft und Wirkung angesehen wurde. Im Falle einer Figur glich sie fast immer einem Individium der betreffenden Spezies.
    Nur hier nicht.
    Denn selbst mit sehr viel Phantasie ließ sich nicht die geringste Ähnlichkeit der geschnitzten Figuren mit den Eingeborenen feststellen. Besonders ausgeprägt war der Unterschied an den Köpfen zu erkennen. Während die der Amphibienwesen eher umgestülpten Kübeln mit Fischmäulern glichen, wiesen die Köpfe der Fetische deutliche Merkmale von Landbewohnern auf - und sie waren beinahe so klein und so knochig wie Schrumpfköpfe.
    Die Eingeborenen wechselten von schrillen Schreien zu dumpfem, monotonem Gesang. Zur selben Zeit erhielten sie Verstärkung. Mindestens hundert weitere Amphibienwesen huschten in kleinen Gruppen aus der Düsternis des Waldes heran, stellten sich zu den anderen und stimmten in den Gesang ein.
    Es war eine Art lebende Mauer, die sich vor den Raumfahrern aufgebaut hatte. Und jetzt rückte sie langsam vor.
    Plötzlich verstummte der Gesang.
    Viele der Eingeborenen hoben technische Gegenstände über ihre Köpfe und schlugen sie gegeneinander, daß es nur so hallte. Andere produzierten mit metallisch glänzenden Geräten eine Art Musik, aber eine, die für menschliche Ohren eine Qual war.
    Dann hörte auch das auf. Statt dessen stampften die Eingeborenen rhythmisch mit den Füßen und rückten abermals vor.
    Dilja Mowak hob die Hand, als sie hörte, wie einige ihrer Leute die Strahlwaffen schußbereit machten. „Nicht schießen!" befahl sie. „Aber wir müssen uns verteidigen", protestierte Meg Fothern. „Daß ich nicht lache", gab die Oxtornerin verächtlich zurück. „Ich kann in den Handlungen der Eingeborenen keine Aggressivität erkennen. Sie versuchen offenbar, uns mit Drohgebärden zu verscheuchen, aber sie treffen keine Anstalten, anzugreifen."
    „Einige der technischen Gegenstände könnten Energiewaffen sein", vermutete Hita Dorgon. „Das wäre möglich", gab Dilja zurück. „Ich habe schon darüber nachgedacht. Mein Eindruck ist, daß die Amphibienwesen überhaupt nicht wissen, was Energiewaffen sind. Ich nehme an, daß sie mit den Gegenständen, die Energiewaffen ähneln, nicht umgehen können."
    „Und wenn zufällig einer der Kerle seine Waffe auslöst?" wandte Tymür ein und fingerte unablässig an seinem Kombistrahler herum. „Stell dich doch nicht dumm!" erwiderte Dilja scharf. „Die Schirme unserer SERUNS halten einem Beschuß mit Handwaffen allemal stand. Aber wir ziehen uns zurück, als Geste unserer
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