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1643 - Psychospiel auf Akon

Titel: 1643 - Psychospiel auf Akon
Autoren: Unbekannt
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den Rhavol eigentlich hatte fliegen wollen. Aber der Patriarch hatte den Umweg gern in Kauf genommen, nachdem der Sippenstreit endgültig vermieden worden war.
    Das Schiff war irgendwo auf dem Planeten gelandet und Arinu Barras war ausgestiegen. Auf einem der Bildschirme war zu sehen, wie er sich langsam zu Fuß entfernte, mit einem kleinen Bündel Proviant als einzigem Besitz. Jegliche Bezahlung hatte er abgelehnt, offenbar schien der Friedensstifter ein Leben in völliger Armut vorzuziehen. „Was hat er denn gesagt, als er uns verließ?" erinnerte sich Tomaqy. „Wenn du ein Wesen glücklich machen willst, dann mehre nicht seinen Besitz, sondern mindere seine Begierden.
    Seltsame Philosophie. Für einen richtigen Springer völlig unbrauchbar. Wo kämen wir sonst hin?"
    Rhavol starrte dem Wanderer nach, ohne auf Tomaqys Worte zu achten. „Ein komischer Kerl", meinte Tomaqy grinsend.
    Rhavol sah ihn nicht an. „Ein Friedensstifter!" sagte er leise.
     
    4.
     
    „Was weiß man über diesen Arinu Barras sonst?" forschte Cailman Tzyk. „Nicht viel", antwortete der Gesandte ärgerlich. „Er hat keinen Kontakt zu anderen Friedensstiftern, er ist überhaupt anders als die üblichen, die offiziellen Friedensstifter. Ein Einzelgänger, menschenscheu, asketisch, richtig sonderbar. Er ist angeblich 22 Jahre alt, genau weiß man das nicht. Als er ungefähr sechs Jahre alt war, hat Yeni Zynok ihn auf dem Planeten Barras aufgelesen, daher auch sein zweiter Name. Wo er geboren ist, wer seine Eltern sind - nichts davon ist bekannt. Wir haben im Nachlaß des ermordeten Yeni Zynok Notizen gefunden, die sich auf Barras beziehen. Danach hat Yeni Zynok, als Barras ungefähr 16 Jahre alt war, das Talent des jungen Arinu Barras erkannt, den er inzwischen legal als Ziehkind angenommen hatte. Deswegen hat er Barras wieder bei seinem Volk abgesetzt. Und seither wandert Barras auf den Welten der Linguiden umher, ruhelos auf der Suche nach seinem Kimastrauch."
    „Wenn er aber so gut ist, daß er uns bei unseren Problemen mit den Akonen helfen kann, sollte er eigentlich ein berühmter Mann sein."
    Dagoran Yijan machte eine mürrische Geste der Verneinung. „Leider ist er ganz und gar nicht berühmt. Unter dem einfachen Volk der Linguiden hat er sich einen gewissen Namen gemacht. Wer ihn kennt, sagt ihm voraus, daß er eines Tages einer der ganz großen Friedensstifter werden könnte."
    Cailman Tzyk glaubte nicht richtig zu hören. „... werden könnte?"
    „Große Taten und Leistungen sind von Arinu Barras nicht bekannt", gab der Gesandte unwillig, zu. „Jedenfalls nicht bis jetzt."
    Cailman Tzyk ließ einen Laut des Unmuts hören. „Und auf diesen Mann will sich der Block der Ersten Verantwortung verlassen? Einen Namenlosen? Einen Anfänger von knapp über 20 Jahren?"
    Dagoran Yijans Stimme verriet gezügelte Erbitterung. „Wir haben keinen anderen", bekannte er. „Ich sagte es schon: Nicht einer von den anderen 18 bekannten Friedensstiftern hat sich bereit erklärt, uns zu helfen."
    „Bei der vielzüngigen Kreatur der Diplomatie und Verschlagenheit", entfuhr es Cailman Tzyk entgeistert. „Hat man im Simban-Sektor den Verstand verloren?"
    „Hast du einen besseren Vorschlag? Du kennst die Akonen doch besonders gut, nicht wahr?"
    Cailman Tzyk bedachte sein Gegenüber mit einem grimmigen Pfeifen.
    Der Hieb saß.
    Cailman Tzyk hatte mit der TENTRA BLUE eine ganze Reihe wichtiger Einsätze erlebt. Unter anderem hatte er es im Bereich der ersten Toten Zone mit psiphrenischen Kartanin @zu tun gehabt, woran er nur ungern zurückdachte. Danach war er in der zweiten Toten Zone zum Einsatz gekommen und der BASIS zugeteilt gewesen - und bei all diesen Unternehmungen hatte er pflichtgemäß über Mittelsmänner Nachrichten über den letzten Stand der Dinge nach Akon weitergeleitet. „Was soll ich also tun?" fragte er. „Erst müssen wir diesen Arinu Barras finden", verkündete Dagoran Yijan. „Und das wird nach Lage der Dinge schwer genug werden. Einen einzelnen Linguiden irgendwo im Linguiden-Gebiet, dazu noch einen Mann, den kaum einer richtig kennt und der die Öffentlichkeit scheut."
    „Und wenn ihr ihn habt?"
    „Du wirst ihn an Bord nehmen. Danach wirst du befehlsgemäß Akon anfliegen, unter dem Vorwand, außerordentlich wichtige Informationen abliefern zu müssen. Du wirst auf Akon landen - und dann wird der Friedens-Stifter in Aktion treten. Noch irgendwelche Fragen?"
    Es gab eine ganze Reihe von Fragen, dachte der Kommandant
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