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1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
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der ihr nicht mehr zur Seite steht, über die Klinge springen lassen.«
    »Auch mich?«
    »Sicher!«
    Liz Moreno schüttelte den Kopf. »Woher nimmst du nur diese penetrante Selbstsicherheit? Was du da gesagt hast, das glaubst du doch selbst nicht. Du willst dir nur selbst Mut machen, das ist alles.« Sie deutete auf ihre Schwester. »Außerdem ist sie auch noch dabei. Sie wird mit mir gehen. Wir werden Morgana beide dienen, verstehst du?«
    Ich sah Stella an. Sie saß zwar noch auf ihrem Stuhl, war aber in sich zusammengesunken und wirkte wie ein Häuflein Elend. Es war klar, dass sie gegen ihre Schwester nicht ankam. Von ihr konnte ich keine Unterstützung erwarten.
    »Wenn Morgana jetzt hier wäre und du mit ihr sprechen würdest«, sagte ich, »dann hättest du sie fragen können, wie oft sie gegen mich angetreten ist und wie diese Auseinadersetzungen verlaufen sind.«
    »Das ist heute anders.«
    »Glaubst du das wirklich, Liz? Ich habe schon einen deiner Diener getötet, ohne ihn erschießen zu müssen. Denn gegen die Mächte der Finsternis gibt es eine andere Waffe.«
    »Du hast sie?«
    »Ich werde sie dir sogar zeigen, und du kannst sie auch in die Hand nehmen.«
    »Ach…?«
    Ich machte es noch spannender. »Hat dir Morgana nichts darüber erzählt, Liz?«
    »Lass sie sehen.«
    »Gern!«
    Auch jetzt bewegte ich mich mit einer zeitlupenartigen Langsamkeit. Ich wollte die Lage auskosten und die Spannung bei Liz erhöhen. Ich spürte, wie das Kreuz vor meiner Brust in die Höhe glitt, dann zog ich es aus dem Hemdkragen, und schon jetzt fing es an, leicht zu funkeln.
    Liz konnte es sehen.
    Sie hatte sich bisher mir gegenüber sehr sicher gegeben, und genau diese Tünche blätterte jetzt ab. Sie zuckte so heftig zusammen, dass sie sich nach vorn und mir entgegenbeugte. Dann riss sie ihren Oberkörper wieder hoch und streckte mir beide Arme entgegen. Da sie dabei die Hände vor ihre Augen hielt, konnte sie das Kreuz nicht sehen.
    »Einen deiner Diener habe ich damit erledigt. Und jetzt, Liz Moreno, bist du an der Reihe…«
    ***
    Basil Blake fuhr den Dienstwagen und telefonierte permanent über die Freisprechanlage mit seiner Dienststelle. So erfuhr er, was in der Stadt los war. Man hatte die Anzahl der Wölfe nicht zählen können, aber man machte Jagd auf sie, und nicht wenige waren bereits erschossen worden. Leider nicht alle, es schien immer wieder Nachschub zu kommen, und nicht wenige hatten es geschafft, in die Hotels und Casinos einzudringen.
    Abe Douglas bekam einiges von den Telefonaten mit. Er wagte sich kaum auszudenken, was dort passierte, wo die Wölfe Einlass gefunden hatten. Da musste es unter den Menschen zu einer gewaltigen Panik gekommen sein.
    Sie waren unterwegs zu dieser Pyramide und hofften, das Richtige zu tun.
    Nur einmal hatten sie zwei Wölfe gesehen, die rasch in eine Seitengasse gehuscht waren, ansonsten waren sie von ihrem Anblick verschont geblieben. Aber die Luft war erfüllt vom Heulen der Sirenen. Es gab wohl keinen Polizisten in Las Vegas, der nicht auf der Suche nach diesen Angreifern war. Hinzu kam das private Sicherheitspersonal, und trotzdem war man der Invasion bisher nicht Herr geworden.
    Das musste sich Basil Blake anhören und gab Abe Douglas immer wieder einen knappen Situationsbericht.
    »Ich hätte nie gedacht, dass so etwas passieren kann«, gab er zu. »Das widerspricht allem, was ich bisher gehört habe. Wölfe, die geführt werden, hinter denen etwas steckt, was ich nicht begreifen kann. Allmählich weiß ich, was in deinem Job verlangt wird.«
    »Man gewöhnt sich daran.«
    Blake schüttelte den Kopf. »Ehrlich. Abe, ich möchte ihn nicht machen, das ist sicher.«
    »Musst du auch nicht.«
    Blake, der sich gut in der Stadt auskannte, beschleunigte, bog dann in eine Seitenstraße ab, die direkt zum Ziel führte und langsam anstieg. Sie sahen die Pyramide vor sich, die wie ein spitzer blauer Stein in die Luft ragte.
    »Da sind wir.«
    Abe nickte nur.
    »Glaubst du, dass die Wölfe schon dort sind?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich bin froh, wenn ich John Sinclair dort finde.«
    »Du hältst viel von ihm, wie?«
    »Er ist in seinem Job spitze.«
    »Superman, wie?«
    »Unsinn, aber er hat viel erreicht. Das muss man neidlos anerkennen. Wir haben uns über eine lange Zeit hinweg nicht gesehen, aber jetzt kommt es mir vor, als würden wir schon seit Jahren zusammenarbeiten. Das ist es, was eine Freundschaft ausmacht.«
    »Super gesagt. Und jetzt bin ich gespannt, ob das
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