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1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
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möglich. Sie hätte an mir vorbei gemusst, um die Tür zu erreichen, und das würde ihr nicht gelingen.
    Ich schnitt ihr mit einem Schritt zur Seite den Weg ab. Das hier sah beinahe lächerlich aus, und man hätte darüber nur den Kopf schütteln können. Doch urplötzlich wurde es ernst.
    Das lag nicht an mir, sondern an Liz Moreno. Ich hatte ihre Raffinesse unterschätzt. Mit dem rechten Fuß trat sie aus und erwischte dabei das Bein eines Stuhls. Sie hatte so raffiniert getreten, dass mir das Ding entgegenflog. Das war kein Beinbruch, ich konnte sogar ausweichen, war allerdings für kurze Zeit abgelenkt, und genau die Spanne reichte ihr aus.
    Liz Moreno war schnell wie der Blitz. Niemand konnte sie aufhalten.
    Bevor ich mich auf sie eingestellt hatte, war sie schon an der Tür, die sie heftig aufriss und mit einem Satz aus der Garderobe verschwunden war.
    Ich hörte Stella schreien und sah, dass sie in die Höhe sprang. Ich achtete nicht weiter auf sie, im Moment zählte nur ihre Schwester. Dass sie die Manege vor mir erreichen würde, war keine Frage. Ich konnte nur hoffen, dass die Wölfe noch nicht mit ihrer Invasion begonnen hatten, denn dann konnte ich für nichts mehr garantieren…
    ***
    Die beiden Clowns hatten die Lacher auf ihrer Seite. Egal, ob die jungen Zuschauer mit der mordernsten Technik aufgewachsen waren, es gab gewisse Dinge, die waren einfach menschlich und saßen zu tief.
    Es ging dabei um die Schadenfreude.
    Zwei Clowns, die sich gegenseitig beschossen. Allerdings nicht mit Kugeln, sondern aus riesigen Pistolen, die bunt waren und Wasser verspritzten. Der eine jagte den anderen. Es ging hin und her, kreuz und quer durch die Manege, und plötzlich fiel der Clown mit der knallroten Nase auf den Rücken. Dort blieb er schreiend liegen und strampelte mit den Beinen.
    Der mit der grünen Nase hatte gewonnen. Er lachte so laut, dass jeder seinen Triumph hörte. Er sprang und tanzte vor dem Liegenden und deutete mit seiner Wasser gefüllten Maschinenpistole immer wieder auf den Besiegten.
    »Ja, ja, ja! Schieß ihn nass. Schieß ihn nass!«
    Die Kinder wollten es. Sie hatten einen Heidenspaß, und der Grünnasige fragte sie noch mal.
    Und wieder johlten sie!
    Der Clown reckte die Arme in die Luft und mit ihnen die Waffe. Er feuerte die Kinder noch stärker an, die sich gar nicht beruhigen konnten, sodass sich der Clown auf die Zehenspitzen stellte und schon jetzt wie der große Sieger seine Runde drehte.
    Nach wenigen Sekunden blieb er stehen, senkte seine Waffe und legte auf die Rotnase an. Er genoss seine Überlegenheit, pumpte sich regelrecht auf und wurde erwischt.
    Plötzlich tobten die jungen Zuschauer, denn der auf dem Boden Liegende hatte sich gewehrt. Er trug eine riesige bunte Fliege dicht unter seinem Hals. Sie bedeckte sogar noch einen Teil der Brust. Aber kein Zuschauer wusste, dass ein Ball mit blau gefärbtem Wasser in diesen Stoff eingebaut war.
    Rotnase hatte an einer bestimmten Stelle gedrückt, und jetzt schoss eine blaue Wasserfontäne genau in das Gesicht des angeblichen Siegers.
    Der schrie erschreckt auf, taumelte zurück und verlor natürlich die Balance. Er landete auf dem Rücken, was erneut einen Lacherfolg mit sich brachte, denn die Schadenfreude war wieder mal perfekt bedient worden.
    Die jungen Zuschauer sprangen auf. Sie jubelten. Sie stießen die Arme in die Luft, und jetzt war Rotnase auf den Beinen, er tanzte, deutete auf seinen Partner, nickte dabei den Zuschauern zu und hob zugleich fragend die Schultern.
    »Ja! Ja! Ja!«
    Ein einziger Schrei brandete durch die Pyramide. Jetzt konnte sich die Rotnase rächen.
    Der Clown ließ sich Zeit. Er wollte ja, dass die Spannung stieg und jede seiner Bewegungen von zahlreichen Augen beobachtet wurde, was auch geschah. Egal ob Kinder oder Erwachsene, die Blicke galten einzig und allein der Manege, wo das Spiel der beiden weiterlief. Niemand dachte im Traum daran, seine Umgebung zu beobachten.
    Und so hatte das Grauen freie Bahn.
    Es schlich nicht nur heran. Es war bereits da.
    Die Wölfe hatten ihren Weg gefunden und waren bereit, das Chaos zu bringen…
    ***
    Abe Douglas und sein Kollege Basil Blake wussten, dass sie zu spät kommen würden. Sie schafften es nicht mehr, die Wölfe vor ihrem Ziel einzuholen. Sie würden zuerst in der Pyramide sein und dort die Menschen schocken.
    »Und wo ist dein Kollege, den du so gepriesen hast?«, keuchte Blake. Er musste seinen Frust einfach loswerden.
    »Ich weiß es nicht genau. Aber
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