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1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
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rechten Arm. Der Treffer reichte aus. Sie ließ die Waffe fallen und war nicht mehr in der Lage, sich danach zu bücken.
    Während sie mit einer Hand den Sand aus ihren Augen wegwischen wollte, schlug sie mit der anderen nach mir und hielt mich auf Distanz.
    Es war ein ungleicher Fight. Ich würde gewinnen, und ich kam auch mit einer Rechten durch.
    Es hatte mich schon eine Überwindung gekostet, eine Frau zu schlagen, die zudem noch so menschlich aussah, aber sie durfte nicht entkommen.
    Liz Moreno taumelte zurück. Sie dachte nicht mehr daran, die Beretta an sich zu nehmen, und ich brauchte die Waffe nicht, denn ich besaß noch mein Kreuz.
    Das holte ich aus meiner Jackentasche, während sich Liz Moreno noch immer den Sand aus dem Gesicht rieb. Ihre Augen tränten. Auch ohne den Dreck im Gesicht würde sie nicht viel sehen können.
    Schon gar nicht mein Kreuz.
    Ich ging auf sie zu.
    »Nein, Sinclair, bleib stehen!«
    Die Stimme hinter mir hatte sich beinahe überschlagen. Ich wusste, dass Stella mich angesprochen hatte, drehte kurz den Kopf und wollte wieder nach vorn schauen, was mir aber nicht einfiel.
    Ich hätte meine Beretta an mich nehmen können. Die Chance war vertan. Dafür hatte sich Stella die Waffe geholt. Sie hielt sie mit beiden Händen fest, aber sie zielte dabei nicht auf mich, sondern an mir vorbei auf ihre Schwester.
    »Bitte, Stella!«
    Wild schüttelte sie den Kopf. »Nein, nein, nein! Lass mich in Ruhe, Sinclair. Das ist nicht deine Sache. Ich will nicht mehr mit ihr leben. Ich will zu keiner Wölfin werden. Ich will ein normales Leben führen. Habe ich nicht das Recht dazu?«
    »Doch, das hast du! Aber nicht, wenn du schießt. Du schaffst es auch so!«
    »Nein, Sinclair, nein. Ich will mich auf mich selbst verlassen und nicht mehr auf andere Menschen. Ich muss über meinen Schatten springen, und wenn ich schieße, ist das kein Mord. Du hättest Liz auch umgebracht. Ich nehme dir nur die Arbeit ab!«
    Sie war nicht zu belehren, und ich steckte in einer Zwickmühle, aus der mir auch keiner heraus half. Die beiden FBI-Agenten waren damit beschäftigt, Ruhe in die Zuschauer zu bekommen und sie aus der Pyramide zu bringen. Die beiden Clowns in der Nähe standen neben einem toten Wolf und waren nicht mehr sie selbst. Sie sahen aus wie zwei Zinnfiguren, die man abgestellt und vergessen hatte.
    Erst jetzt war Liz aufgegangen, was ihre Schwester wollte.
    »Was willst du?«, schrie sie. »Mich erschießen?«
    »Ja.«
    »Deine Schwester?«
    Stella fing an zu lachen und schrie dazwischen die Antwort. »Schwester? Nein, verflucht. Du bist nicht mehr meine Schwester. Du bist kein Mensch, du bist eine, eine…«
    »Bitte«, rief ich. »Stella, reißen Sie sich…«
    »Neinnn!« Das Wort, der Schrei, wie auch immer. Er hallte im Innern der Pyramide nach, und dann gab es für Stella nur noch eine Antwort. Sie drückte tatsächlich ab.
    Ich bildete mir den Abschussknall nicht ein und sah, wie Liz Moreno getroffen zusammenzuckte. Ihr Gesicht zeigte plötzlich einen erstaunten Ausdruck. Unter ihrem Kinn malte sich die Einschusswunde ab. Die Silberkugel hatte, ob Zufall oder nicht, Liz Morenos Hals getroffen.
    Ich hörte hinter mir Stellas Weinen und sah dann, wie mir Liz entgegenkippte.
    Wäre ich nicht einen Schritt zurückgewichen, sie wäre mit der Stirn auf meine Füße geschlagen. So aber wühlte sie nur die Späne in der Manege hoch.
    Liz Moreno würde nie mehr aufstehen.
    Ich drehte mich um, ging zu Stella und nahm ihr meine Waffe aus der Hand, bevor die Frau zitternd in meine Arme fiel…
    ***
    Mit dem Ende Liz Morenos hatten auch die Wölfe die Stadt verlassen.
    Ich ging davon aus, dass Morgana Layton dahintersteckte. Sie hatte den Rückzug befohlen, denn hier gab es für sie nichts mehr zu holen. Da war sie schon Realistin.
    Die Zuschauer würden den Vorfall schnell vergessen. Zudem war ihnen gesagt worden, dass sie eine einmalige Show erlebt hatten, die sich nie mehr wiederholen würde. Und es würde auch keine Anklage gegen Stella Moreno geben, denn keiner von uns hätte im Kampf gegen Liz anders handeln können. Sie war kein normaler Mensch mehr gewesen.
    Sie wäre eine perfekte Werwölfin geworden, und das war verhindert worden.
    Ich wollte am nächsten Tag wieder zurückfliegen, verbrachte aber die Stunden bis tief in die Nacht hinein in den Räumen des FBI. Es gab noch einiges zu klären, aber um das meiste würde sich Abe Douglas kümmern, das hatte er mir versprochen.
    Er brachte mich auch zum
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