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1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
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Rückseite.«
    Sie lachte. »Richtig. Nur wird es dort niemand wagen. Ein Fremder würde auffallen.«
    »Ich bin auch fremd und kann mich so bewegen, dass es nicht weiter auffällt.«
    »Aber Sie habe ich mit Gerald Gibbs gesehen, das ist etwas ganz anderes, Mister.«
    »Gut beobachtet.«
    »Ist meine Spezialität.«
    Ich nickte ihr zu. »Wir sehen uns später.«
    »Moment noch…«
    Ich drehte mich wieder um und hörte sie fragen: »Was machen Sie eigentlich hier, Sir?«
    »Ihr Chef hat mich eingeladen.«
    Die Antwort reichte ihr aus. Sie stellte keine weiteren Fragen mehr, und ich ließ sie allein.
    Ich schaute kurz in die Manege und sah, dass die Sitzreihen nicht mal zur Hälfte gefüllt waren. So hatten sich die Zuschauer alle in die Nähe der Runde setzen können.
    Soeben waren zwei Akrobaten dabei, ihre Kunststücke auf einer Wippe vorzuführen. Die Kinder hatten ihren Spaß, staunten, und ich war froh, dass alles so normal ablief.
    Den Chef sah ich nicht. Die Artisten, die auf ihren Auftritt warteten, kannten mich bereits, und so ging ich auf die Garderobentür zu, hinter der Stella Moreno auf mich wartete.
    Ich klopfte kurz, öffnete die Tür, trat in den Raum hinein - und blieb dicht hinter der Schwelle stehen.
    Stella Moreno war nicht mehr allein. Sie hatte Besuch von ihrer Schwester Liz bekommen…
    ***
    Ich blieb stehen und rührte mich nicht vom Fleck. Liz Moreno hier zu sehen war tatsächlich eine Überraschung. Sie musste durch den Hintereingang gekommen sein und hatte sich dann in die Garderobe ihrer Schwester geschlichen, wo sie jetzt auf einem Stuhl saß und den Kopf in Richtung Tür gedreht hatte. Auf ihren Lippen lag ein Lächeln. Sie schien die Situation zu genießen.
    Ich schloss die Tür und baute mich vor ihr auf, sodass ich ihr den Weg versperrte.
    »Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie kommen würde«, sagte Stella mit leiser Stimme.
    »Schon klar. Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen.« Ich wandte mich an Liz. »Und? Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Sehr sogar.«
    »Schön. Dann darf ich noch fragen, wie man sich fühlt, wenn man von Morgana Layton gebissen wird und einem der Keim zur Veränderung eingepflanzt wurde.«
    Liz zuckte zusammen. Ihre Augen weiteten sich. Erstaunt sah sie mich an. »Du kennst Morgana?«
    »Ja. Besser als du.«
    »Und weiter?«
    »Wir sind nicht eben die besten Freunde, wie du dir denken kannst. Wir haben schon ein paar Mal versucht, uns gegenseitig aus dem Weg zu räumen. Bisher steht es unentschieden. Morgana versucht es immer wieder mal, aber ich habe dagegengehalten, und das werde ich auch in Zukunft tun.«
    Meine kleine Ansprache hatte sie nicht geschockt. Stattdessen fing sie an zu lachen.
    »Was willst du denn gegen uns ausrichten?«, fuhr sie mich an. »Nichts, gar nichts! Du bist zu schwach, und ich sage dir, dass ich nicht allein bin.«
    »Auf wen setzt du?«
    Sie schaute ihre Schwester an. »Nicht auf sie. Das wird erst später der Fall sein. Zunächst werde ich hier ein Zeichen setzen und beweisen, wozu die neue Macht fähig ist.«
    »Meinst du dich damit?«
    »Ja.«
    »Und wen noch?«
    »Du hast den Namen Morgana selbst ausgesprochen. Sie steht tatsächlich hinter mir, und sie hat mir auch die Wölfe geschickt. Inzwischen fühlen sie sich in der Stadt sehr wohl. Sie werden sie in Besitz nehmen und sich an der Panik ergötzen, ebenso wie ich.«
    Ich schaute sie an. Liz hatte sich umgezogen. Sie trug jetzt ein enges Kleid, hatte auch ihre Frisur verändert und die Haare an beiden Seiten des Gesichts nach unten gekämmt. Tief lagen die Augen in den Höhlen.
    Ihre dunkle Haut sah wegen des schwarzen Kleids heller aus. Im Ausschnitt war der Ansatz zweier prächtiger Brüste zu sehen, aber das alles war ohne Bedeutung. Ich brauchte mir nur ihre rechte Schulter anzusehen, wo sie der Biss erwischt hatte. Dort malte sich die Wunde ab, eben das Zeichen, dass sie zur anderen Seite gehörte.
    »Dann sind deine Helfer schon unterwegs?«
    »Du sagst es. Es hat bereits die ersten Panikattacken gegeben, und die Tiere werden immer weiter vordringen.«
    »Um erschossen zu werden.«
    »Ja, Sinclair. Aber nicht alle. Es sind viele, und die meisten werden durchkommen, denn die Wölfe sind schlau. Auch sie stehen unter dem Schutz der mächtigen Morgana, die mich zu ihrer Freundin und Verbündeten gemacht hat. So ist die Lage.«
    »Das denkst du.«
    »Ich weiß es.«
    Diesmal gestattete ich mir ein Lächeln. »Nur kenne ich Morgana besser als du. Sie wird jeden,
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