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1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann
Autoren: Unbekannt
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Kosmometer leise. „Wir hätten dieses schöne Gebilde nicht zerstören dürfen."
    „Ich bin Ihrer Meinung", erwiderte Icho Tolot. Er streckte ihm eine Hand entgegen. „Ich schlage vor, wir vergessen die Beleidigungen, die wir einander an den Kopf geworfen haben."
    Lingam Tennar zögerte lange, bevor er schweigend einschlug, sich dann hastig abwandte und in großer Eile zum Dreizackschiff lief. Er wollte einem Gespräch über die Vorfälle aus dem Weg gehen.
    Icho Tolot erfaßte, daß der Kosmometer sich ebenso schämte wie er, und er beschloß, ihn nicht wieder zu provozieren.
    Sinta soll nicht über uns triumphieren, nahm er sich vor.
    An uns soll sie sich die Zähne ausbeißen.
    Paunaro schaltete die Schleuse und ließ sie herein. Als sich die Schotte hinter ihnen schlossen, startete er die TARFALA bereits mit seinen 5-D-Sinnen. Der Nakk hatte es eilig. „Was ist los?" fragte Lingam Tennar, als sie die Zentrale betraten.
    Auf den Ortungsschirmen war zu erkennen, daß das Dreizackschiff den Planeten bereits verließ und mit hoher Beschleunigung Kurs auf ein benachbartes Sonnensystem nahm. „Hohe Aktivitäten", erwiderte der Schneckenartige. „Seit der ersten Ortung sind 24 Starts und Landungen beobachtet worden."
    Icho Tolot ließ sich die Ortungen auf den Monitoren vorführen, und er gab Paunaro recht, daß sie allen Grund hatten, sich dem anderen Sonnensystem möglichst schnell zu nähern. Sie wußten nicht, was sich dort abspielte, und wie lange die Aktivitäten dauern würden. Wenn sie zu spät kamen, entgingen ihnen womöglich entscheidend wichtige Informationen.
    Lingam Tennar verhielt sich schweigend. Er saß in seinem Sessel und verfolgte das Geschehen, ohne erkennbar daran teilzunehmen. Icho Tolot warf ihm hin und wieder verstohlene Blicke zu, und er registrierte, daß sich die Miene des Kosmometers in zunehmendem Maße verfinsterte. Er konnte sich denken, wie es in ihm aussah. Er litt unter dem, was geschehen war, da er sich dessen bewußt geworden war, in welchem Maße er ihre Freundschaft strapaziert hatte. „Was halten Sie davon?" fragte er ihn, um ihm anzuzeigen, daß er ihm nichts übel nahm. „Wie bitte? Was meinen Sie?" schreckte der Kosmometer aus seinen Gedanken hoch. „Was könnte das bedeuten?"
    Lingam Tennar blickte ihn verwirrt an. „Entschuldigen Sie, bitte", stammelte er. „Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders. Ich hatte wahrhaftig das Gefühl, an einem Abgrund zu stehen ... nein, schon halb hineingefallen zu sein."
    „Mir erging es ganz ähnlich", erwiderte Icho Tolot. „Was passiert ist, darf sich nicht wiederholen."
    „Auf keinen Fall", stimmte ihm der Galaktische Rat zu. „Yuba wird mir helfen."
    Er erhob sich und verließ mit dem Hinweis auf die von ihm verehrte Göttin die Zentrale. Icho Tolot war sicher, daß er seinen Altar auseinanderklappen und sich der Göttin widmen würde. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich an Yuba glaubte, oder ob sie ihm nur dazu diente, in einem Selbstgespräch zu einem zweiten Ich zu werden, das er ansprechen konnte.
    Er lächelte.
    Was auch immer Yuba sein mochte, wichtig war allein, daß Lingam Tennar wieder zu sich selbst fand. „Er benimmt sich seltsam", stellte Paunaro fest. „Zwerge sind eben manchmal so", sagte Icho Tolot, und dann lachte er laut und dröhnend.
    Zwei Stunden später erreichte die TARFALA das Sonnensystem, in dem der Schneckenartige die Raumschiffbewegungen beobachtet hatte. Unter größtmöglichen Vorsichts- und Schutzmaßnahmen flog das Raumschiff in das System ein und pirschte sich an den zweiten Planeten der Sonne heran, die vom G-Typ war. „Mittlerweile ist es ruhig geworden", sagte der Haluter. „Keine Starts und keine Landungen", bestätigte Paunaro.
    Icho Tolot schaltete die Beobachtungssysteme ein, um nicht alles dem Nakk zu überlassen. Kein anderes Raumschiff schien sich hier aufzuhalten. Es war Ruhe eingekehrt.
    Waren sie zu spät gekommen? „Wir landen auf dem Planeten", entschied er, und der Nakk erhob keinen Einspruch.
    Lingam Tennar kam in die Zentrale, als sich das Raumschiff durch düstere purpurviolett schimmernde Wolkenbänke auf ein Land herabsenkte, das große Ähnlichkeit mit jenem hatte, in dem die beiden Haluter miteinander gekämpft hatten.
    Es machte alles in allem einen düsteren Eindruck, und es war daneben geprägt von zahllosen Hügeln, die sich aus bizarr geformten Korallen zusammensetzten. Dazwischen gab es mehrere Tafelberge. Wasserflächen waren nirgendwo zu
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