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1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann
Autoren: Unbekannt
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dabei, mich zu befreien", antwortete Lingam Tennar mit stockender, schwacher Stimme. „Sobald ich es geschafft habe, verkeile ich Sie so unter den Trümmern, daß Sie in diesem Leben nicht mehr herauskommen."
    „Sie brauchen eine eiskalte Dusche!"
    „Ich möchte, daß Sie mir nie mehr in die Quere kommen können."
    „Sie sind geschmacklos."
    „Und Sie sind eine Schande für Halut. Sie haben schon viel zu lange Ihr Unwesen getrieben. Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, damit Sie nicht ins Standarduniversum zurückkehren können."
    Icho Tolot konnte einige Trümmerstücke zur Seite räumen und zur Seite rücken. Er gelangte in jenen Hohlraum, in dem sich bisher nur einer seiner Arme befunden hatte. Zwischen den Trümmern war soviel Platz, daß er sich halb aufrichten konnte. Er schaltete die Scheinwerfer seines Helms ein und sah sich seine Umgebung an. Die Trümmer lagen nicht so dicht, wie er befürchtet hatte. Es gab genügend Hohlräume, so daß er hoffen konnte, sich aus eigener Kraft aus dem Schutthaufen befreien zu können.
    Unter einem meterdicken Trümmerstück ragte ein Bein Lingam Tennars hervor. „Ich weiß jetzt, wo Sie sind", sagte er. „Ich komme und helfe Ihnen."
    „Tun Sie mir das nicht an", keuchte Lingam Tennar. „Es wäre ein Grund, Sie umzubringen."
    „Sie machen es mir schwer - und Sinta machen Sie es allzu leicht. Ich hätte mehr Widerstandskraft von Ihnen erwartet."
    Er wühlte sich wie ein Maulwurf durch die Trümmer zu Lingam Tennar durch, und es gelang ihm, den Schutt zur Seite zu räumen, so daß er den Kosmometer schließlich zu sich herüber ziehen konnte.
    Lingam Tennar richtete sich langsam auf. Durch die Sichtscheibe seines Kampfanzugs blickte er ihn drohend an.
    Die Lippen hatte er über die Zähne gezogen, so daß es aussah, als wolle er ihm an die Gurgel gehen. „Seien Sie froh, daß ich ein vernunftbegabtes Wesen bin", sagte der Kosmometer leise. „Unter den gegebenen Umständen weigere ich mich, gegen Sie zu kämpfen und Ihre Attacken abzuwehren. Ein Kampf könnte uns beide umbringen. Sobald wir aber draußen sind, nehmen Sie sich in acht! Dann bezahlen Sie für das, was Sie mir angetan haben."
    „Na schön", erwiderte Icho Tolot, der sich vollkommen frei fühlte und nicht die geringste Beeinflussung durch Sinta bei sich feststellen konnte. „Kommen Sie!"
    Er deutete in die Richtung, in die er vordringen wollte, und dann wühlte er sich mit aller Kraft durch die Trümmer. Lingam Tennar folgte ihm voller Eifer. „Wieso übernehmen Sie eigentlich die Spitze?" fragte er wütend. „Das ist meine Aufgabe. Sie sind zu schwach dazu."
    „Machen Sie sich nicht lächerlich", schnappte Icho Tolot zurück. „Glauben Sie, ich lasse einem Zwerg den Vortritt, der gar nicht in der Lage ist, genügend Raum für mich zu schaffen?"
    Er spürte, daß Lingam Tennar ihm auf die Wade schlug, und er trat kurz nach hinten aus, um den Angriff abzuwehren. Er fühlte, daß er getroffen hatte, und er hörte den Kosmometer stöhnen. Danach beschwerte sich Lingam Tennar nicht mehr. „Wann kehren die vernunftbegabten Wesen an Bord zurück?" erkundigte sich der Nakk, der mit dieser Frage überraschenden Humor bewies. „Hier ist nur eines jener Wesen, die du angesprochen hast", erwiderte Icho Tolot. „Hinter mir kriecht jemand, aber der gehört wohl nicht dazu."
    „Wir sind auf dem Weg", erklärte Lingam Tennar erstaunlich ruhig. „In ein paar Minuten sind wir da - vorausgesetzt, dieser Fettberg vor mir will den Kampf nicht wieder aufnehmen."
    Icho Tolot registrierte, daß der Galaktische Rat zur Vernunft gekommen war, und er verzichtete auf eine bissige Bemerkung.
    Er wußte sehr wohl, daß Lingam Tennar nur unter dem Einfluß Sintas so aggressiv und beleidigend gewesen war, und er schämte sich ein wenig, weil er selbst sich ebenfalls zu einigen Bemerkungen hatte hinreißen lassen, die unter normalen Umständen niemals über seine Lippen gekommen wären.
    Ich werde mich irgendwann bei ihm entschuldigen, nahm er sich vor.
    Er sah purpurviolettes Licht für sich, und es gelang ihm, ins Freie zu kriechen. Lingam Tennar folgte ihm. Als er sich zu ihm umdrehte, fiel ihm auf, daß er ihn nicht ansah, sondern ihm auswich.
    Sie schüttelten den Staub von sich ab, und dann machten sie sich wortlos auf den Weg zur TARFALA. Einige Male drehten sie sich um und blickten zu dem Trümmerhaufen zurück, den sie hinter sich gelassen hatten. „Es war nicht gerade eine Heldentat", bemerkte der
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