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1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann
Autoren: Unbekannt
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das Gespräch jetzt beendet!"
    „Nein!" Sinta schrie dieses Wort förmlich durch den Mund Lounghars heraus. „Dann befiehl den Rückzug. Die Corrax sollen sich mit ihren Waffen vom Raumschiff entfernen. Sie können in Sichtweite bleiben. Dagegen ist nichts einzuwenden."
    Noch während er sprach, kam Bewegung in das Heer der Corrax-Sklaven. Sinta reagierte ungemein schnell, und die Echsenwesen gehorchten. Der Rückzug begann. „Bist du jetzt zufrieden?" fragte die Geistesmacht. „Wir können reden. Was willst du?"
    „Ihr habt etwas, was ich haben möchte", erklärte Sinta vorsichtig. Ihre Stimme bebte ein wenig. Sie verriet, daß die Verhandlung nun bei einem für Sinta äußerst wichtigen Punkt angekommen war.
    Paunaro und die beiden Haluter wußten sofort, was gemeint war.
    Sinta sprach von dem Pyramidenprisma!
    Nur darauf konnte es ihr ankommen, denn erst seitdem das Prisma an Bord war, hatte sie ihre bisherige Haltung aufgegeben und ihre Taktik geändert. „Ich weiß nicht, was du meinst", behauptete Icho Tolot dennoch. „Du mußt schon ein wenig deutlicher werden."
    „Es gibt ein Objekt, das von hohem Interesse für mich ist", erklärte sie. „Es ist erst vor kurzem in eure Hände geraten."
    Icho Tolot lachte laut und dröhnend. „Jetzt verstehe ich", rief er. „Das Pyramidenprisma meinst du!"
    Paunaro mischte sich überraschend ins Gespräch ein. „Wir geben es nicht heraus", erklärte er. „Ende des Gesprächs."
    „Nein, warte", rief Sinta in sichtlicher Erregung. „Schalte nicht ab."
    Die beiden Haluter waren überrascht. Sie konnten sich nicht erklären, warum der Nakk diese Haltung einnahm. Hatte er nicht erklärt, daß es sich bei dem Prisma lediglich um eine Attrappe handelte, also um ein Objekt ohne jeden Wert?
    Warum wollte er es nicht herausgeben? „Es gibt nichts mehr zu bereden", betonte Paunaro, und die Haluter konnten ihn nicht daran hindern, daß er die Verbindung abbrach. „Was soll das?" fragte Lingam Tennar erstaunt. „Endlich haben wir Kontakt mit Sinta, und du schaltest einfach ab. Wir müssen diese Chance nutzen."
    „Das werden wir auch", antwortete der Schneckenartige, „aber anders als du denkst."
    „Da bin ich aber gespannt", seufzte Icho Tolot, der ebenso dachte wie der Kosmometer. Er ließ sich in seinen Sessel sinken und horchte unwillkürlich in sich hinein.
    Er spürte die Nähe Sintas, aber dieses Mal schreckte er nicht vor der Geistesmacht zurück. Er stemmte sich ihr nicht entgegen, sondern er suchte ihre Nähe.
    Plötzlich spürte er ihre Verzweiflung, und er verfolgte, wie sie angestrengt versuchte, erneut eine Verbindung zur Hauptleitzentrale herzustellen. Sie überlegte sogar, Lounghar dorthin zu schicken, um mit seiner Hilfe direkte Verhandlungen aufnehmen zu können.
    Icho Tolot erfaßte, daß das Pyramidenprisma eine geradezu magische Anziehungskraft für Sinta hatte. Die Geistesmacht war bereit, buchstäblich alles zu tun, um in seinen Besitz zu kommen.
    Der Haluter tastete sich behutsam an Sinta heran, jederzeit bereit, sich sofort zurückzuziehen, wenn sie versuchte, von ihm Besitz zu ergreifen.
    Er erfaßte ihre Gedanken, ohne daß sie es merkte. Allzusehr war sie mit dem Pyramidenprisma befaßt.
    Paunaro hat recht gehabt! erkannte der Haluter. Er wußte, was passieren würde, wenn er das Gespräch unterbricht. Er ist schon weiter als Tennaros und ich. Er wollte, daß wir in ihre Gedankenwelt eindringen.
    Aus den Gedanken Sintas ging hervor, daß es sich bei dem Pyramidenprisma um ein Behältnis handelte, das ein uraltes, vielleicht gar jahrmillionenaltes Geheimnis in sich barg, und daß Sinta diesem Geheimnis seit urdenklichen Zeiten nachjagte.
    Icho Tolot zog sich kurzfristig zurück, und er spürte, daß auch Lingam Tennar und Paunaro in seiner geistigen Nähe waren. Sie alle drei waren keine Telepathen, es war allein Sinta, die mit ihren ungewöhnlichen geistigen Kräften ein derartiges Belauschen möglich machte.
    Sinta weiß nicht, daß es sich um ein Dummy handelt! erkannte er, und dann hatte er alle Mühe, diesen Gedanken so weit wie möglich von sich fern zu halten. Er wollte nicht, daß die Geistesmacht ihn auffing.
    Bei dem Geheimnis, um das es Sinta ging, schien es sich um eine Formel oder etwas Adäquates zu handeln. Es war ein Schlüssel für das Tor nach drüben, ein Schlüssel, mit dem man die trennende Barriere ins Standarduniversum überwinden konnte.
    Als Icho Tolot bis dahin gekommen war, spürte er die Hand Lingam Tennars auf
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