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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen
Autoren: Jason Dark
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hätte er ein Schlafmittel eingenommen.
    Sie dachte nicht mehr an ihn. Jetzt war Rebecca wichtiger. Sie musste etwas Besonderes sein, und die Neugier auf sie steigerte sich bei Sophie immer mehr.
    Schnell hatte sie sich angezogen und ging wieder zum Fenster.
    Unten wartete Rebecca. Sie hatte ihren Kopf in den Nacken gelegt und schaute zu Sophie hoch. Dabei lächelte sie und streckte Sophie beide Arme entgegen.
    Sophie stieg auf die Fensterbank. Noch immer dachte sie nicht an Umkehr. Es gab für sie nur den Weg nach vorn, und der führte zunächst in den Garten.
    Von der äußeren Fensterbank stieß sie sich ab und sprang dem Erdboden entgegen. Um den Aufprall abzumildern, wurde sie von Rebeccas Händen aufgefangen.
    »Danke, dass du gekommen bist.«
    Sophie nickte nur.
    »Dann lass uns gehen.«
    Beide Frauen drehten sich um.
    Niemand sah sie.
    Als Sophie einige Meter hinter sich gelassen hatte, dachte sie an ihren Mann. Es war nur ein flüchtiger Gedanke, nicht mehr, und es schien so zu sein, als hätte sie Godwin bereits vergessen…
    ***
    Das darf nicht wahr sein! Das ist ja verrückt und alles andere als normal.
    Das kann nicht sein!
    Es waren genau diese Gedanken, die dem Templerführer Godwin de Salier beim Erwachen durch den Kopf schossen. Und diese Gedanken galten dem, was hinter ihm lag. Es war ein Schlaf gewesen, der schon einer Ohnmacht gleichgekommen war. Furchtbar, als wäre er in ein tiefes Loch gefallen, aus dem er sich nur schwer hatte befreien können.
    Er fühlte sich jetzt wie zerschlagen.
    Er hatte die Augen geöffnet und fühlte sich trotzdem benommen. Leichte Kopfschmerzen spürte er ebenfalls, aber die ignorierte er. Er fragte sich nur, wie man so tief schlafen konnte.
    Mühsam wälzte er sich nach links, um zu fühlen, ob seine Frau noch schlief.
    Ihr Bett war leer.
    Das erschreckte Godwin nicht. Sie hatte bestimmt nicht so tief und fest geschlafen wie er, war zur normalen Zeit wach geworden und aufgestanden. Das Fenster hatte sie nicht geschlossen. So hing auch kein Rollo davor, und der schon warme Sonnenschein fand seinen Weg ins Zimmer.
    Godwin setzte sich hin. Er presste die Hände gegen seine Schläfen. In seinem Kopf tuckerte es, was normal war, denn er fühlte sich alles andere als fit.
    Die achte Morgenstunde war schon vorbei. So lange schlief Godwin in der Regel nicht. Seine Frau hatte bestimmt schon das Frühstück zubereitet und wartete auf ihn.
    Er stand auf und glaubte, dass seine Glieder mit Blei gefüllt waren, denn er bewegte sich bei den ersten Schritten wie ein alter Mann.
    Er schloss das Fenster und zog auch das Rollo nach unten. Zu warm sollte es im Schlafzimmer nicht werden.
    Von Schlafzimmer aus konnte er das Bad betreten, was er tat und sich erst mal im Spiegel anschaute. Wenn jemand je zerknittert ausgesehen hatte, dann war er es. Er fühlte sich nicht ausgeschlafen und noch immer müde.
    Eine Dusche würde ihm jetzt gut tun, und deshalb genoss er wohlig die Strahlen. Nach dem Abtrocknen zog er sich an. Er war dabei wieder ins Schlafzimmer gegangen und wunderte sich darüber, dass Sophie noch nicht erschienen war, um nach ihm zu schauen. Dass er so lange schlief, war schließlich nicht normal.
    Die beiden bewohnten im Kloster eine kleine Wohnung. Da hatte Godwin sein Arbeitszimmer, und zum Schlafraum gab es ein Wohnzimmer und eine winzige Küche, die für zwei Personen völlig ausreichte.
    Beide frühstückten im Wohnzimmer, wo noch Platz für einen Esstisch war. Godwin rechnete damit, seine Frau dort zu sehen, vielleicht noch am Frühstückstisch sitzend.
    Das traf nicht zu.
    Noch auf der Türschwelle blieb der Templer etwas verwundert und auch leicht enttäuscht stehen. Er starrte die leeren Stühle an und dachte dabei erst mal an nichts. Es dauerte eine Weile, bis er sich damit abgefunden hatte, dass Sophie nicht im Zimmer war und auch noch nicht gefrühstückt hatte, denn es stand kein Geschirr auf dem Tisch und in der Spüle hatte er auch keines entdeckt.
    Zum ersten Mal überkam ihn ein ungutes Gefühl. Da machte er sich schon Sorgen, denn so hatte sich Sophie noch nie zuvor verhalten. Es musste etwas passiert sein. Der Gedanke, dass sie das Kloster aus freien Stücken verlassen hatte, schwand immer mehr. Noch wollte er nicht so pessimistisch denken und sich bei seinen Mitbrüdern nach Sophie erkundigen. Es war möglich, dass sie von dem einen oder anderen gesehen worden war.
    Er schaute noch in seinem Arbeitszimmer nach, aber dort hielt sich Sophie auch nicht
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