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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen
Autoren: Jason Dark
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zugeschlagen.
    Und das mit einer Macht, die einfach nur Angst machen konnte.
    Eine starke, eine tiefe Angst, die schon der Todesangst gleichkam.
    Selbst der Junge war durcheinander. Er sah aus wie jemand, der nicht weiß, was er tun soll.
    Aus dem Licht hervor klang ihnen ein scharfes Lachen entgegen.
    Zu sehen war niemand.
    Das musste auch nicht sein, denn das Lachen war Beweis genug, und es kam noch eine Stimme hinzu, die nichts Schlimmes von sich gab, selbst aber schlimm genug war.
    »Ja, ich bin es, Matthias. Und jetzt wird nach meinen Regeln gespielt. Alles lief perfekt, denn jetzt habe ich euch beide…«
    ***
    Sophie war enttäuscht. Ihre Hoffnung war in sich zusammengefallen, was sie nicht wahrhaben wollte, denn sie flüsterte Gabriel zu: »Müssen wir das wirklich hinnehmen?«
    »Er will es so.«
    »Und hat er die Kraft? Ist er so stark?«
    »Ich glaube ja.«
    »Du hast damals gegen ihn gekämpft. Da hast du es geschafft. Ich weiß ja nicht, was damals nach eurem Verschwinden geschehen ist, aber ich freute mich, dass du noch lebtest. Und jetzt…«
    »… sind die Umstände für ihn besser, Sophie. Wir befinden uns in einem geschlossenen Kreislauf des Bösen. Ich bin in ihn hineingeraten und habe gehofft, dass wir ihn noch vor seiner Ankunft verlassen können. Doch es war schon zu spät.«
    »Ja, es ist zu spät für euch. Ich habe beschlossen, dieses Kloster zu einem Stützpunkt Luzifers zu machen. Damals waren die Nonnen nicht stark genug, heute ist alles anders…«
    Triumph schwang in den Worten mit, und Matthias beließ es nicht dabei.
    Er war plötzlich da.
    Ob körperlich oder feinstofflich, das war nicht genau zu erkennen, denn seine düstere Gestalt schwebte plötzlich wie eine Projektion in der Mitte des Verlieses…
    ***
    Vor uns stand eine Nonne!
    Nicht irgendeine Nonne. Es war die Frau, die uns René beschrieben hatte. Kaum zu glauben, aber wahr. Sie stand da, sagte nichts und schaute uns nur an.
    Wie blickten in ihr Gesicht. Ihr Gesicht war wirklich von einer klassischen Schönheit. Nicht viele Menschen haben völlig ebenmäßige Gesichter, bei Rebecca war das allerdings der Fall. Ihr Gesicht war perfekt. Da stimmte alles. Und sie gehörte nicht mehr zu den ganz jungen Frauen.
    Vom Alter her war sie schwer zu schätzen, aber das vierte Jahrzehnt hatte sie schon erreicht.
    Niemand von uns sprach in dieser Situation. Wir hielten so etwas wie eine stumme Zwiesprache, da schätzte jeder den anderen ab, und das Gesicht der Nonne zeigte nicht eine Spur von Falschheit.
    Um uns herum war es still geworden. Doch das bezog sich nur auf das Innere des Klosters. Von draußen hörten wir ungewöhnliche Laute und waren jetzt auch in der Lage, sie zu identifizieren. Es war ein schwermütiger Singsang, der da an unsere Ohren drang.
    Die Laute wurden von Godwins heftigen Atemgeräuschen überdeckt. Er stand unter Strom. Er hatte große Mühe, seine Beherrschung nicht zu verlieren. Es war klar, dass sich seine Gedanken dabei um Sophie Blanc drehten, denn die Nonne, die vor uns stand und deren Kleidung nur das Gesicht freiließ, wusste mehr.
    »Wer bist du?« Der Templer hatte die Frage einfach stellen müssen.
    »Rebecca heiße ich.«
    »Und weiter?«
    »Ich bin die Äbtissin der Hölle!«
    Wir hatten die Antwort vernommen, und dabei hatte sich in ihrem Gesicht nichts verzogen.
    Das Kreuz hatte sie noch nicht gesehen. Ich hielt es auch bewusst zurück. Es sollte so etwas wie ein letzter Trumpf sein. Ihre Antwort reizte zum Weiterfragen, aber darauf ging Godwin nicht ein.
    »Wo ist Sophie?«
    »In sicherer Verwahrung!« Das Gesicht des Templers lief rot an. »Wo ist sie?«
    »Sie gehört mir!«
    Das konnte Godwin nicht verkraften. Er stürzte auf die Nonne zu, um sie zu packen. Ich war schneller und hielt ihn zurück.
    »Nicht, warte noch.«
    Er riss sich los. »Nein, John, sie weiß es! Ich werde sie zwingen, es zu sagen!«
    »Bitte, lass mich einen Versuch starten. Wenn er mir misslingt, bist du an der Reihe.«
    »Aber beeil dich!«
    »Keine Sorge.«
    Rebecca hatte uns zugehört. Jetzt trat ich auf die Person zu, die etwas zurückwich.
    »Du müsstest schon lange tot sein, nicht wahr? Man hat damals gewusst, dass ihr keine normalen Nonnen mehr seid. Fromme Frauen, die sich einem anderen Herrscher zugewandt hatten. Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Muss ich da noch raten?«
    Sie lachte schrill. »Der Satan hat uns mit Wonne genommen. Das Kloster der Maria Magdalena haben wir in seinen Stützpunkt verwandelt, denn wir
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