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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen
Autoren: Jason Dark
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haben bemerkt, dass er mächtiger ist. Dann wollte man uns töten. Das hat man auch geschafft, aber die Söldner des Kardinals hatten keine Ahnung davon, wie mächtig wir sind und unter wessen Schutz wir stehen. Als sie verschwanden, hinterließen sie die Toten. Alle haben sie vernichten können, nur ich hatte es geschafft. Ich musste warten. Ich habe nichts vergessen, ich habe mich auf die Hölle verlassen, und sie hat mich erhört. Mich und meine Schwestern. Und jetzt ist es so weit. Wir gründen das Kloster wieder unter dem alten Namen, denn jetzt haben wir eine Maria Magdalena gefunden, die dem Teufel gehorchen wird. Auch wenn sie sich heute Sophie nennt. Wir kennen ihre wahre Identität. Noch in dieser Nacht wird das Weiheritual erfolgen. Und ich werde nicht allein sein, bestimmt nicht, denn das Schicksal hat uns die Hand gereicht.«
    Sie nickte, schwieg, und ich grübelte darüber nach, ob sie die Wahrheit gesprochen hatte.
    Godwin hielt sich mit einer Bemerkung zurück, und so hörten wir weiterhin die Stimmen. Diesen schon unheimlich klingenden Singsang, der sich von draußen her näherte und sich tatsächlich immer mehr steigerte.
    Ich dachte an das, was Rebecca gesagt hatte, und ich wollte wissen, ob mein Verdacht stimmte.
    »Behalt sie im Auge, Godwin!«
    »Was hast du vor?«
    »Ich sehe mich draußen um.«
    »Okay.«
    Bevor ich mich auf den Weg zur Tür machte, sah ich noch, dass der Templerführer seine Waffe zog. Sekunden später war ich an der Tür und zerrte sie auf. Die große Tür ließ sich auch jetzt schwer öffnen.
    Einen ersten Vorgeschmack erhielt ich, als ich sie etwa handbreit offen hatte. Da wehte mir von draußen ein Geruch entgegen, den ich nur mit dem Wort Verwesung beschreiben konnte.
    Als stünden zahlreiche Ghouls vor mir, um mich mit ihren Schleimmassen zu erdrücken.
    Es waren keine Ghouls, denn als ich nach draußen schaute, sah ich ein Bild, das einen Menschen leicht in den Wahnsinn treiben konnte.
    Die uralten toten Nonnen waren durch die Macht der Hölle wieder erweckt worden und gingen in einer langen Reihe die alte Steintreppe zur Tür hoch…
    ***
    Nicht nur der Gestank drang gegen mich. Auch der unheimliche Gesang wehte in meine Ohren. Es war erschreckend, wie nahe die erste Nonne schon gekommen war.
    Ihr halb verfaulter Leib war mit einem stinkenden Fetzen bedeckt. Ich sah in ein Gesicht, das den Namen nicht mehr verdiente. Es war eine halb zerfressene Fratze, in der sich der Mund automatisch öffnete und schloss, sodass diese Töne entweichen konnten. Die alten Augäpfel hingen nach draußen und pendelten auf und nieder.
    Die Wesen gingen hintereinander. Ich war nicht in der Lage, sie zu zählen, doch das war im Moment auch nicht wichtig. Ich wollte nur verhindern, dass sie das Kloster betraten.
    Leider klemmte die Tür. Sie war auch nicht so einfach wieder zuzurammen. Als ich ihr den nötigen Schwung gab, da reagierte die erste Nonne.
    Sie warf sich vor.
    Und dabei geriet sie genau in den noch vorhandenen Spalt. Ich bekam die Tür nicht mehr zu, denn der nach vorn fallende Körper klemmte zwischen Rahmen und Türkante. Mit der oberen Hälfte befand er sich bereits in der Halle. Mit der unteren noch draußen.
    Es wäre kein Problem gewesen, die Nonne mit einem gezielten Kopfschuss zu töten, um den Körper aus dem Weg zu schaffen. Leider hatten die anderen Zombies die Gunst des Augenblicks erkannt und wuchteten sich so hart gegen die Tür, dass sie einfach nachgeben musste und die höllischen Gestalten freie Bahn hatten.
    Die Zombie-Nonnen waren nicht besonders schnell, aber sehr stetig.
    Hatten sie einmal ein Ziel ins Auge gefasst, zogen sie ihren Plan durch.
    Auch wenn alles etwas länger dauerte.
    »Godwin!«, rief ich und drehte mich um.
    Er war noch da, aber er war nicht mehr der Godwin de Salier, den ich kannte. Er kniete wie ein Häufchen Elend auf dem Boden. Die Nonne stand gebückt über ihm. Ihr Gesicht sah ich nicht mehr. Dafür jedoch zwei mächtige grüne Untierklauen, die sich dem Hals meines Freundes näherten, um ihn zu erwürgen…
    ***
    Ich befand mich in einer Zwickmühle.
    Auf der einen Seite hatte ich es mit diesen verfluchten Untoten zu tun, die in den Bau drängten, auf der anderen Seite ging es um meinen Freund Godwin de Salier, der vor dieser Nonne kniete, und das aus Gründen, die mir nicht bekannt waren.
    Noch mal brüllte ich den Namen des Templers. Nicht er reagierte, sondern die Nonne. Sie hob langsam ihren Kopf an und glotzte in meine
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