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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen
Autoren: Jason Dark
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getan. Sie raubten Kinder und opferten sie der Hölle. Schlimmeres kann es nicht geben. Mit ihrem Tod aber waren sie nicht endgültig vernichtet. Rebecca ist noch da.«
    »Das habe ich erlebt. Wieso konnte sie so lange überleben?«
    »Das musste sie«, flüsterte Gabriel. »Sie musste warten, bis es wieder eine Verbindung zu Maria Magdalena gab. Und das bist du, Sophie.«
    Ja, das bin ich!, dachte sie. Mein Gott, ich kann nichts dafür. Das ist nun mal so.
    Sie schluckte und hatte Mühe, ihre Tränen zu unterdrücken. Zugleich spürte sie die andere und auch neue Kraft, die von Gabriel auf sie überging. Sie konnte nicht anders und musste den Jungen wieder an sich drücken.
    »Was geschieht jetzt?«, fragte sie mit leiser Stimme. »Auch wenn es nicht so aussieht, ich werde bewacht. Kann ich auf dich vertrauen, dass du mich von hier wegholst?«
    Gabriels Augen strahlten. »Deshalb bin ich gekommen. Ich will nicht, dass du in der Gewalt der teuflischen Nonnen bleibst.«
    »Danke, mein Junge, danke. Aber ich denke, dass auch mein Mann Bescheid haben muss. Er wird vor Kummer vergehen. Er wird sich Sorgen machen, denn er weiß nicht, wo ich bin.«
    »Doch, das weiß er.«
    »Was?« Sophie glaubte, sich verhört zu haben. »Er - er - weiß tatsächlich Bescheid?«
    »Ja. Und er ist bereits in deiner Nähe.« Gabriel lächelte. »Ich kann dir auch sagen, dass er nicht allein ist. Er hat seinen Freund aus London mitgebracht.«
    »John Sinclair?«
    »Ja!«
    »Dann ist alles gut.«
    Die Miene des Jungen trübte sich ein wenig ein. Er sagte mit leiser Stimme: »Das sollte man meinen, aber beide sind noch nicht in der Lage, zu dir zu kommen. Es ist nicht so einfach, sich in diesem Gemäuer zurechtzufinden.«
    »Haben sie Probleme?«
    »Sie werden sie bekommen. Nicht alles, was tot sein soll, das ist auch tot.«
    »Hat nur Rebecca überlebt oder auch…?«
    Gabriel nickte. Dann sagte er: »Die Hölle hat einen großen Plan geschmiedet, und sie hat viele Helfer. So leicht gibt sie das alte Kloster nicht frei. Ich habe dir gesagt, dass man auf dich gewartet hat. Der Orden der Einsamen Schwestern braucht wieder einen neuen alten Namen. Und dafür bist du ausersehen. Es wäre für die Hölle das Allerhöchste, dich, die Wiedergeburt der Maria Magdalena, von sich abhängig zu machen. Das wollen sie wahr werden lassen, und sie sind nicht allein. Deshalb wird es für uns Zeit, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden und uns einen Ort suchen, an dem wir sicher sind.«
    Sophie ahnte etwas. Sie wollte es jedoch genau wissen. »Auch du stehst unter Druck?«
    »Ich kann es nicht bestreiten. Man hat bemerkt, dass ich dich retten will. Und man wird etwas dagegen unternehmen. Noch können wir es schaffen.« Gabriel streckte ihr seine kleinen Hände entgegen, die so stark sein konnten. »Bitte…«
    »Okay, wenn du es so willst, werde ich dir folgen. Ich kenne dich ja und weiß, dass du mehr siehst als ich. Aber wir müssen Godwin und John Bescheid geben, denn…«
    »Es wird geschehen, komm jetzt!«
    Gabriel ging einen Schritt vor, dann aber blieb er stehen, und die Haltung seines kleinen Körpers wurde plötzlich starr.
    Das passte nicht zu ihm, und in Sophie stieg ein beklemmendes Gefühl hoch.
    Gabriel drehte ihr den Kopf zu. »Ich glaube, wir kommen hier nicht so leicht weg. Wir haben zu lange gewartet. Es ist zu spät, Sophie.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich spüre ihn. Er ist da.«
    »Wer denn?«
    »Matthias!«
    ***
    Sophie Blanc war so überrascht, dass sie es nicht glauben konnte. Sie rührte sich nicht von der Stelle und ließ auch die Hand des Jungen los, obwohl sie es nicht wollte.
    Matthias, den Luzifer zu seinem Boten gemacht hatte, war zwar noch nicht zu sehen, aber er lauerte bereits. Sophie glaubte Gabriel jedes Wort. Allerdings wunderte sie sich darüber, dass er jetzt nicht die Chance wahrnahm und floh. Wahrscheinlich waren auch ihm Grenzen gesetzt. Woher plötzlich das Licht kam, wusste Sophie nicht. Es musste eine Quelle geben, aber das war im Moment nicht wichtig, denn sie konzentrierte sich voll und ganz auf das andere Licht, das einen blauen und kalten Schein abgab, der einem die heilige Furcht einjagte.
    Plötzlich war Gabriel vergessen. Sie bewegte sich hektisch. Sie schaute nach rechts, nach links, auch zur Decke und musste feststellen, dass es keine Stelle in ihrem Verlies gab, die nicht von diesem Schein erfasst worden war.
    Hier hatte das Böse seinen Platz erobert. Lautlos hatte es
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