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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen
Autoren: Jason Dark
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bewusstlos. Ich sah, dass er sich schwerfällig bewegte, und sein Keuchen drang an meine Ohren.
    Natürlich war auch Rebecca da.
    Sie umschritt ihn. Aus ihrem hässlichen Maul drangen dabei Laute, die ich nicht verstand. Immer wieder zog sie ihren Kreis um den Templer. Es sah aus wie ein Ritual, und dann schrak ich zusammen, als ich sah, was sie in ihrer rechten Hand hielt. Es war eine Waffe, die man nicht als normal bezeichnen konnte.
    Sie war gekrümmt und beschrieb einen Halbkreis. Hin und wieder funkelte Stahl auf, und da war mir klar, dass sich Rebecca mit einer Sense bewaffnet hatte.
    Sie wollte töten. Aber sie wollte es nicht mit ihren Händen tun, sondern hatte sich eine mörderische Waffe besorgt.
    Godwin de Salier war einfach zu angeschlagen, um sich wehren zu können. Hin und wieder gab er stöhnende Laute von sich. Dabei zog sich mein Magen zusammen.
    Plötzlich blieb Rebecca stehen. Ihr grüner Schädel war nach unten geneigt, sodass sie den Templer anstarren konnte. Dabei beließ sie es nicht, denn jetzt sprach sie. Trotz ihrer Veränderung redete sie mit einer menschlichen Stimme und so laut, dass ich alles verstand.
    »Du wirst hier sterben. Du wirst hier unten verbluten, wenn ich dir deinen Kopf abgeschnitten habe. Dieses Kloster wird wieder zu dem werden, was es einmal gewesen ist. Wir haben uns Maria Magdalena zurückgeholt. Sie befindet sich in unseren Händen. Sie ist unter Kontrolle, und wir werden sie zwingen, sich auf unsere Seite zu stellen.«
    Godwin hatte jedes Wort gehört. Er tat zunächst nichts. Dann sah ich, dass er seine Kräfte sammelte und es tatsächlich schaffte, sich aufzurichten. Er musste sich mit dem rechten Arm abstützen.
    »Nein, damit kommst du nicht durch! Du schaffst sie nicht, Sophie ist stärker als ihr.«
    »Glaubst du das?«
    »Ja!«
    Und dann sagte sie etwas, was auch mich schockte.
    »Ist sie auch stärker als Luzifers Diener Matthias?«
    ***
    Matthias war da. Daran gab es nichts zu rütteln. Ob er auch körperlich und geistig voll vorhanden war, konnte Sophie nicht sagen. Aber er war keine Einbildung. Er stand im Verlies und schien trotzdem noch mit der Wand verbunden zu sein.
    Er sah so aus, wie sie ihn kannte. Ein Mann in einem langen Umhang, der keine Kutte war, sondern eher an einen Mantel erinnerte. Ein Bart bedeckte den unteren Teil seines Gesichts. Seine braunen Haare waren kurz geschnitten. Seine Augen wirkten wie schattige Höhlen. Es war äußerlich nichts Dämonisches an ihm, und trotzdem war er gefährlicher als viele Dämonen, die Sophie je erlebt hatte.
    Von John Sinclair hatte sie erfahren, welche Kräfte ihm durch Luzifer mitgegeben worden waren. Dank dieser Macht war er in der Lage, die Glieder eines Menschen zu verbiegen. Er konnte ihnen sogar den Kopf auf den Rücken drehen, eine schreckliche Vorstellung.
    Er sagte nichts. Er stand da, ließ sein Erscheinen wirken und wartete einfach nur ab. Es war auch der perfekte Ort für ihn. Dieses alte Kloster als Stützpunkt für seinen Herrn Luzifer einzurichten musste für ihn das Größte sein.
    Und natürlich war es für die Hölle besonders großartig, wenn er die Dinge auf den Kopf stellte. Was früher mal seinen Feinden geweiht worden war, gehörte jetzt ihm, und das sogar unter dem Namen seiner Erzfeinde. Deshalb war es für ihn so wichtig, Sophie in seine Gewalt zu bekommen.
    Er tat nichts. Er bewegte sich nicht. Er ließ alles so, wie es war. Seine Feinde sollten sich an seine Anwesenheit gewöhnen.
    Auf der einen Seite gab es das Licht, in dem sich Gabriel aufhielt, auf der anderen stand die dunkle Seite dagegen. Dieses kalte, eisige und blaue Urlicht, das für Luzifer so typisch war und das Menschen an den Rand des Wahnsinns und des Todes brachte.
    Zwei Gegensätze.
    Welcher war stärker?
    Gabriel stand da als Kleinkind. Wer ihn so sah, der hätte über ihn den Kopf geschüttelt. Dem wäre niemals in den Sinn gekommen, dass auch in diesem Jungen Urkräfte steckten. Er hatte sie von seinen Eltern übernommen. Er war dazu geboren, eine Schutzfunktion zu übernehmen, nur zweifelte er in diesem Fall, ob er dies auch schaffte. Er konnte Sophie nur wenig Hoffnung machen und flüsterte ihr zu: »Er ist so stark. So wahnsinnig stark. Ich spüre es…«
    »Ja, ich weiß.«
    »Aber ich werde dich nicht im Stich lassen. Ich bin nicht grundlos gekommen…«
    Sophie wollte fragen, wer ihn geschickt hatte, doch das verschob sie, denn sie spürte genau die Veränderung, die sich hier anbahnte.
    In der
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