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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen
Autoren: Jason Dark
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Umgebung blieb alles gleich, es war nur die Kälte, die ihr so zusetzte. Sie war plötzlich da, und man konnte sie auch nicht als normale Kälte ansehen. Diese hier war anders. Sie sorgte nicht für ein körperliches Frieren, sondern für ein seelisches.
    Und dieses seelische Frieren mündete in der Angst, die Sophie in ihren Klauen hielt. Ihr Herz schlug schneller, zugleich aber verengte sich ihre Brust, und sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Sie gab Matthias die Schuld daran, denn er besaß die Macht, ihr die Angst zu schicken. Es war dieses Licht, das so klar, so kalt und mit seinem tiefen Blau allmählich das gesamte Verlies einnahm.
    Ein Licht, das Menschen in seinen Bann zog, dass sie nichts mehr dagegen unternehmen konnten. Sie waren ihm ausgeliefert und wurden in den großen Kreisel der Angst gezogen, der letztendlich so stark war, dass sie starben. Sie vergingen an ihrer eigenen Angst vor den Mächten des Bösen.
    »Ich werde dich holen, Sophie. Ich werde hier meinen Stützpunkt errichten und mich durch dich vertreten lassen. Und ich werde dafür sorgen, dass dieser Bastard von Engelssohn dich nie mehr beschützen kann, denn auch seine Zeit ist abgelaufen.«
    Sophie konnte keine Antwort mehr geben. Das Atmen fiel ihr schwer. Sie hatte die Augen weit aufgerissen. Kalter Schweiß drang aus ihren Poren und sie spürte eine kleine Hand, die nach ihrer griff. Gabriel wollte ihr Trost spenden.
    Sie hörte seine Stimme. Er sprach zwar laut und deutlich, aber der Klang erreichte sie nur leise.
    »Ich lasse dich jetzt allein. Ich werde gegen ihn angehen. Versuch zu fliehen. Ich habe die Tür geöffnet. Und bete, dass wir es schaffen.«
    »Ja, ja, bitte…«
    »Sag nichts mehr!«
    Danach richtete sich Sophie. Sie presste die Lippen zusammen.
    Gabriel löste seine kleine Hand. Sophie hielt ihn nicht auf. Sie dachte an den Kampf zwischen den beiden, der im Templerkloster stattgefunden hatte.
    Da waren die beiden so gegensätzlichen Mächte aufeinandergeprallt und hatten sich gegenseitig neutralisiert.
    Auch hier?
    Gabriel schützte das helle Licht. Und das trug ihn in die Höhe. Er verlor den Kontakt mit dem Boden. Ohne eine Spur von Angst zu zeigen, schwebte er Matthias entgegen.
    Noch immer war für Sophie nicht klar, ob sein Körper auch stofflich war.
    Er glitt hinein in das blaue Licht, und jetzt musste es zum großen Kampf kommen.
    Diesmal war es anders. Gabriel konnte Matthias nicht aus dem Weg schaffen. Er wollte es, aber die andere Kraft war stärker. Sophie hörte Gabriels Schreie. Sie musste mit ansehen, wie sein kleiner Körper durch die Luft wirbelte und auf Matthias zu trieb. Er war der Mittelpunkt des blauen Lichts, und er brauchte nur seine Hände auszustrecken, um Gabriel einzufangen.
    Das tat er jedoch nicht. Er hatte etwas anderes vor. Dicht vor dem eigenen Körper und in Brusthöhe kam Gabriel zur Ruhe. Er hatte sich so gedreht, dass Sophie in sein Gesicht schaute, und da sah sie einen schrecklichen Ausdruck.
    Er war der wilde Schmerz, der ihn quälte. Zugleich die Hoffnungslosigkeit, denn Gabriel sah keine Chance mehr für sich. Das ihn schützende helle Licht gab es nicht mehr, er war von diesem kalten und absolut grausamen Schein umhüllt und schaffte es nicht mehr, sich dagegen zu wehren.
    Matthias lachte. Und es war nicht das Lachen eines Menschen. So hätte sich auch ein Dämon artikulieren können.
    Matthias zeigte jetzt seine ganze Grausamkeit.
    Gabriel bewegte sich. Aber nicht, weil er es so wollte, nein, dafür sorgte die Kraft des Luzifer-Dieners.
    Plötzlich verdrehten sich die Arme des Jungen. Über die Schultern hinweg wurden sie gezogen, auf dem Rücken knoteten sie sich selbst zusammen.
    Sophie Blanc schaute zu. Sie wusste nicht, ob das alles so stimmte oder ob sie einen Traum erlebte. Eigentlich hätte Gabriel schreien müssen, aber er gab keinen Laut von sich. Sein Schutz war ihm von dieser gewaltigen Höllenkraft genommen worden, die schon seit Beginn der Zeiten existierte.
    Ohne dass er seine Hände zu Hilfe nehmen musste, sorgte Matthias bei Gabriel für eine Bewegung des Kopfes, die alles andere als normal war.
    Der kleine Kopf des Engelssohnes drehte sich um die eigene Achse.
    Und Sophie schaute zu. So etwas Schlimmes hatte sie in ihrem gesamten Leben noch nicht gesehen. Es war unbeschreiblich, denn der Kopf blieb nach einer Drehung von einhundertachtzig Grad in dieser Position stehen.
    Das Gesicht des Jungen war im wahrsten Sinne des Wortes auf den Rücken
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