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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen
Autoren: Jason Dark
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John, nur die Nonnen.«
    »Die tot sind.«
    Er hob Schultern und Hände. »Ja, das müssten sie. Das hat Sophie auch in ihrem Traum gesehen. Der Orden der Einsamen Schwestern. Was hat er zu bedeuten? Warum dieser Name? Weil sie einsam waren oder ein einsames Leben geführt haben? Abgeschlossen von der Außenwelt und sich der Meditation hingebend?«
    »Kann sein.«
    »Aber welcher Meditation? Der anderen, der höllischen Seite? So könnte man es vielleicht sehen. Das ergäbe auch ein Motiv, weshalb diese Männer das Kloster überfallen und die Nonnen getötet haben.«
    »Dann kämen sie ja für eine Entführung nicht mehr in Betracht«, sagte ich.
    »Wer weiß, John.«
    »Wie meinst du das?«
    Godwin runzelte die Stirn. »Ich kann es dir nicht genau sagen, aber wir haben schon zu viele Dinge erlebt, die eigentlich nicht möglich sind und trotzdem möglich wurden.«
    »Kann man so sagen.«
    »Und deshalb rechne ich mit allem. Mir will nur nicht in den Sinn, dass meine Frau verschwunden ist, ohne etwas zu hinterlassen. Keine Nachricht, keine Spur. Und das lässt darauf schließen, dass sie sogar freiwillig mitgegangen ist.«
    »Meinst du?«
    »Ja, das könnte sein.«
    »Aber du glaubst nicht, dass sie ihre oder ihren Entführer gekannt hat?«
    Godwin bekam große Augen. »Das kann ich dir nicht sagen. Das will ich auch nicht behaupten. Mir war dieser Traum suspekt. Ich gehe mal davon aus, dass er für ihre Entführung oder für ihr Verschwinden letztendlich verantwortlich ist.«
    »Wenn du das sagst, wollen wir es dabei belassen. Und wie ich dich kenne, werden wir zu diesem verlassenen Kloster fahren und uns dort umschauen.«
    »Ja, nur weiß ich nicht, ob es wirklich verlassen ist. Ich habe da meine Zweifel.«
    »Das werden wir herausfinden. Aber du meinst, dass wir Sophie dort finden?«
    »Ich hoffe es. Erst jetzt, wo sie nicht mehr da ist, merke ich, wie sehr sie mir fehlt.« Er musste schlucken, dann presste er die Lippen zusammen und schwieg.
    Ich konnte mir vorstellen, wie es in meinem Templerfreund aussah, und wollte ihm Mut zusprechen.
    »Mach dir keine zu großen Gedanken, mein Lieber. Du weißt ja genau, wer sie ist und dass sie sich zu wehren weiß. So leicht lässt sie sich nicht unterkriegen.«
    »Ja, das hoffe ich.«
    Gezahlt hatten wir bereits an der Theke, wo wir auch unsere kleine Mahlzeit abgeholt hatten. So stand einer sofortigen Weiterfahrt nichts mehr im Wege…
    ***
    Es war ein weiter Weg bis zum Ziel gewesen, aber sie hatten ihn geschafft. Wie das passiert war, daran konnte sich Sophie nicht mehr richtig erinnern. Kurz nachdem sie das Kloster verlassen hatte, war ihr ganz anders geworden. Sie hatte sich wie aufgelöst gefühlt und von dem Weg bis zum Ziel nichts mitbekommen.
    Jetzt war sie da.
    Und das bereits länger, wobei sie keine genaue Zeitangabe machen konnte, denn es fehlte ihr die Uhr. Ihr war nur klar geworden, dass sie sich als Gefangene ansehen musste, denn dort, wo man sie eingesperrt hatte, gab es nur eine dicke Tür, und die war verschlossen. Da kam sie nicht raus.
    Es war ein Verlies. Allerdings recht groß, und man hatte sie auch nicht angekettet. Sie konnte sich innerhalb der dicken Mauern frei bewegen.
    Es gab sogar ein Fenster, das allerdings recht hoch lag, keine Scheibe hatte, dafür allerdings Gitter aus Eisen. Da hätte schon ein Herkules kommen müssen, um sie zu verbiegen.
    Durch das Fenster fiel Tageslicht in das Verlies, und das sah sie als so etwas wie eine Hoffnung an.
    Überhaupt fühlte sich Sophie nicht unbedingt schlecht. Sie grübelte nur darüber nach, wie es möglich gewesen war, dass sie keine Erinnerung mehr an den Weg zu diesem Ziel hatte.
    Sie umgab ein altes Gemäuer. Dicke Steine wurden durch Lehmfugen zusammengehalten. Käfer krabbelten hin und wieder auf einem festgestampften Lehmboden.
    Das Verlies war auch nicht leer. Es gab einen alten Schemel, auf den sie sich setzen konnte, was Sophie schon getan hatte. Der Stuhl war nicht zusammengebrochen.
    Da man ihr noch kein Leid zugefügt hatte, war sie auch in der Lage, sich gedanklich mit anderen Dingen zu beschäftigen, und die drehten sich nicht um sie, sondern um die Person, die sie liebte und hatte zurücklassen müssen.
    Sophie wusste genau, dass ihr Mann Godwin litt. Es gab keine Spur von ihr.
    Woher hätte er wissen sollen, wo sie jetzt steckte?
    Das breitete ihr große Sorge. Um ihr Schicksal machte sie sich keine so großen Gedanken. Rebecca hatte Sophie in dieses Verlies gebracht, sich aber danach
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