Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1629 - Die blaue Schlange

Titel: 1629 - Die blaue Schlange
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Eindruck, daß sie sich bereits gebessert haben. Sie sind nicht mehr gar so frech und unverfroren, und sie nehmen mehr Rücksicht auf unsere Gefühle."
    Sie sah in Alnora Deponar nur die Rätin. Sie brachte ihr größten Respekt entgegen, und sie ahnte nicht, wie unsicher sie war. Es verwirrte sie lediglich, daß Alnora Deponar ihr gegenüber vertraulicher tat, als es zwischen Politikerinnen ihres Ranges angemessen war. „Ich muß jedoch noch einmal auf Gendal Jumphar zurückkommen", fuhr sie fort, und nun wirkte sie erheblich energischer als zuvor. „Eigentlich wollte ich dieses Thema erst nach unserer Rückkehr nach Akon anschneiden, möchte nun aber doch schon heute loswerden, was ich dazu zu sagen habe."
    „Und das wäre? Gendal Jumphar ist ein überaus fähiger und zuverlässiger Mann."
    „Er betont mir ein bißchen zuviel, daß er ein Mann ist. Er hat das Kommando über die MAGENTA an sich gerissen, und anfangs hatte ich auch nichts dagegen, weil ich mehr als genug mit dem XD-Transponder beschäftigt war. Jetzt aber habe ich einen Entschluß gefaßt."
    „Und welcher ist das?" Alnora war noch immer nicht beruhigt. Sie wartete darauf, daß Henna irgend etwas über den Computerfilm sagen würde. „Sobald wir wieder auf Sphinx sind, werde ich darauf bestehen, daß er von der MAGENTA abberufen wird. Ich denke nicht daran, mich ihm noch länger zu unterwerfen und mich von ihm wie eine Marionette behandeln zu lassen."
    „Er ist doch nur zu deinem Schutz da", versuchte Alnora sie zu besänftigen.
    Ein Rufsignal ertönte, und Henna gab dem Syntron ein Zeichen. Der Teil einer Wand erhellte sich und wurde zum dreidimensionalen Bild. Es schien, als wolle Gendal Jumphar daraus hervor- und in den Raum hineintreten. Sein Gesicht war hinter einem Vorhang aus Haaren fast vollkommen verborgen. „Ich habe soeben mit einem Ennox gesprochen", teilte Jumphar mit. „Er hat sich darüber beschwert, daß er bei euch offenbar nicht willkommen ist."
    „Er kam im denkbar unpassenden Moment."
    „Der Mann gehört zu den akonentreuen Ennox, und er sollte freundlicher behandelt werden", bemerkte Gendal Jumphar mit unüberhörbarem Tadel. „Ich werd's mir überlegen", gab Alnora zurück. „Der Ennox kam aus der Toten Zone von Arkon", fuhr der düstere Mann fort. „Er berichtet, daß andere Ennox aus dem Herzen des arkonidischen Imperiums einen altertümlichen Roboter nach Sphinx entführt haben, der offenbar Träger wichtiger Informationen ist."
    Alnora horchte auf. „Hat man die Informationen schon entschlüsseln können?"
    „Noch nicht. Man ist dabei."
    „Das übernehmen wir", entschied sie, bevor Henna Zarphis noch etwas sagen konnte. „Der Roboter soll über unser Transmitternetz und den XDTransponder zu uns an Bord geholt werden."
    „Ich werde es veranlassen. In einer Stunde kann er hier sein."
    „Ich will sofort benachrichtigt werden, wenn wir ihn haben."
    Sie wandte sich Henna Zarphis zu und verwickelte sie geschickt in ein harmlos erscheinendes Gespräch, bei dem sie jedoch immer sicherer wurde, daß ihre Klonschwester den Computerfilm über ihre Vergangenheit nicht gesehen hatte.
    Knapp eine Stunde später war der Roboter an Bord der MAGENTA, und eine eingehende Untersuchung begann, an der sowohl Alnora als auch Henna teilnahmen. Schon bald kam Henna Zarphis zu einem Ergebnis. „Völliger Unsinn", stellte sie fest. „Der Roboter hat keine Informationen. Irgendjemand macht sich über uns lustig und hat uns das Ding zugespielt."
    „Wir werfen ihn raus in den Weltraum und zerstrahlen ihn", sagte Alnora Deponar. „Wer weiß, ob das Ding nicht doch etwas enthält, das uns irgendwann schaden kann."
    „Nein, wir vernichten ihn nicht", entschied Henna Zarphis. „Der Roboter wird desaktiviert und kommt in eine Energiehülle, in der er keinen Schaden anrichten kann.
    Vielleicht können wir ihn später noch verwenden."
    Diesen Vorschlag fand Alnora Deponar noch besser als ihren eigenen, und sie erhob keinen Einspruch. Der Roboter verschwand in einem Verlies.
    Während der ganzen Zeit ging die Jagd auf die MAGENTA weiter, und Gendal Jumphar hatte alle Hände voll zu tun, die Verfolger immer wieder zutäuschen und abzuschütteln. Dabei zeigte er sich derart geschickt, daß auch Henna Zarphis nicht umhin kam, ihm eine Anerkennung auszusprechen.
    Jedesmal wenn die Verfolger allzu dicht aufrückten, flüchtete er entweder in die Atmosphäre des Planeten Saturn, oder er tauchte in dem Pulk der Raumschiffe unter, die den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher