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1626 - Qeyonderoubos Aufstieg

Titel: 1626 - Qeyonderoubos Aufstieg
Autoren: Unbekannt
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Fluchtversuch unternommen, er wäre nicht sehr weit gekommen, denn hinter der Biegung des Tunnels schloß sich ein Gespinst aus feinstem Netzgewebe an. Dort konnte sich ein Arcoana bewegen, nicht jedoch ein Sriin. „Was gibt's, Kal?" fragte der Sriin mit perfekter Aussprache. „Du läßt mich doch nicht umsonst aus dem Kerker raus, oder?" Es klang, als reibe er tatsächlich Kieferzangen gegeneinander. In Wahrheit jedoch entstand der Klang irgendwo in seiner Kehle, in einer Resonanzhöhlung mit organischen, gespannten Bändern.
    Die Vielfalt der Natur war erstaunlich.
    Selbst für einen Arcoana, der schon vieles in seinem Leben gesehen hatte... „Ich habe dir in der Tat etwas mitzuteilen, Cly. Der augenblickliche Führer der Arcoana, Qeyonderoubo, hat mit einen Befehl erteilt. Der Befehl wird euch nicht gefallen."
    „Qeyonderwas? Ich dachte, daß euer Oberboß Affraisoundso heißt."
    „Nicht mehr. Der, der über euer Schicksal entscheidet, ist Qeyonderoubo. Und er sagt, daß sämtlicheSriin von unseren Triktern untersucht werden. Jeder einzelne wird durchleuchtet und auf seinen Zustand überprüft."
    „Lächerlich. Das soll ein Witz sein."
    „Leider nicht", sang Kalcadurionenser bedauernd, „Ich kann mir denken, daß der Zwang euch zuwider ist. Aber es geht nicht anders, glaube mir."
    „Vergiß es, Kal! Absolut!" Clymosterosh ballte seine Fäuste und starrte den Arcoana mit finsterer Miene an. Jedenfalls deutete der Therapeut so die Verzerrungen in seinem Gesicht. „Es geht nicht", gab er zurück. „Ich habe dich auch nicht hergebeten, Cly, um zu diskutieren, sondern um die Entscheidung mitzuteilen. Ich bin auf eurer Seite, aber ich kann es nicht verhindern.
    Die Untersuchungen beginnen am Ende dieses Sonnenlaufs. Das wäre alles."
    Kalcadurionenser schickte den Sriin in den Kuppelteil seiner Artgenossen zurück, um die Nachricht zu verbreiten. Er konnte den Zorn des Sriin sehr gut verstehen. Das erstemal, daß sich einer von ihnen für eine Untersuchung hergegeben hatte, war das Ergebnis der Schrittmacher Maciuunensor gewesen.
    Und diesmal?
    Welche Geheimnisse gab es aufzudecken?
    Hinter Clymosterosh schloß sich das Schott. Automatisch arretierten sich die Riegel aus Energie.
    Und Sigimoshrygar fragte: „Warum hat Qeyonderoubo die Untersuchung befohlen? Was verspricht er sich davon?"
    „Er hat es gar nicht. Qeyonderoubo weiß von nichts. Der Befehl stammt von mir."
    „Aber dann... hast du Clymosterosh angelogen!"
    „Das ist richtig. Ich will, daß sie alle mich für ihren Freund halten. Das aber können sie nicht, wenn sie erfahren, wer wirklich die Verantwortung trägt. Warten wir die Ergebnisse ab. Bis dahin habe ich für dich einen Auftrag: Ich möchte, daß unauffällig weitere Kameras ausgeschickt werden. Ich möchte jeden einzelnen Sriin beobachten können, wann immer ich es für richtig halte. Sämtliche Aufzeichnungen werden gespeichert. Hast du verstanden?"
    „Das habe ich, Kalcadurionenser."
    „Dann geh."
    Er selbst suchte seine Mulde auf und arbeitete von dort aus. Gemeinsam mit dem Computer entwarf er ein spezielles Programm. Jede Handlung der Schrecklichen wurde mit einer Codeziffer versehen. Gleich, ob es sich um Schlafen oder Sprechen handelte, um Nahrungsaufnahme oder einen Wutausbruch. So erhielt er die Möglichkeit, ähnliche Handlungen einander zuzuordnen.
    Vielleicht gelang es so, das Verhalten der Sriin mit einem Schema zu erfassen.
    Anders, so fürchtete er, hatte es keinen Sinn.
    Einen Sonnenlauf später waren die Kameras im Einsatz. Kein Bild, das nicht ausgewertet, gespeichert und zugeordnet wurde - doch vorerst ohne den Erfolg, den er sich erhoffte.
    Kalcadurionenser ließ die Sriin sogar mit Richtmikrophonen belauschen. Eine Zeitlang glaubte er, die anderen würden zumindest untereinander reden, so daß sich vielleicht kleine Anhaltspunkte ergaben. Oder ein paar fremde Laute, aus denen man die Sprache der Sriin rekonstruieren konnte.
    Aber nichts dergleichen geschah.
    Sigimoshrygar arbeitete gleichzeitig auf ähnlicher Ebene. In früheren Zeiten hatten die Arcoana viele Galaxien und unzählige fremde Völker erforscht. Daraus ergab sich ein alter, jedoch umfangreicher Erfahrungsschatz. Jede Verhaltensweise, die ihr Volk irgendwann beobachtet hatte, ließ die Assistentin mit denen der Sriin vergleichen. Bei Wüstenbewohnern sah man immer wieder den Blick zum Horizont, weil sich Gefahren dort zuerst abzeichneten, bei Bewohnern des Dschungels das vorsichtige Ducken und
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