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1626 - Qeyonderoubos Aufstieg

Titel: 1626 - Qeyonderoubos Aufstieg
Autoren: Unbekannt
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ihn nur selten zu sehen bekam. In riesigem Umkreis wirbelten die Maschinen der Arcoana so viel Staub auf, daß der Schimmer vom planetaren Morgen bis zum planetaren Abend alles hier umhüllte. Das lag auch an der geringen Schwerkraft dieser Staub- und Felsenkugel, sowie am hohen Anteil von Edelgasen, die bei Sonnenuntergang feurig zu glimmen schienen.
    Und plötzlich von links das Geräusch.
    Am Rand ihres Gesichtskreises tauchte ein Ungetüm aus Stahl und Plastik auf. Es war mindestens dreihundert Meter hoch und schob einen Wall aus farbiger Energie vor sich her.
    Unter dem Einfluß desintegrierender Felder zerfielen halbe Bergzüge binnen Sekunden zu Staub. Auch das war es, was die Arcoana unter Planetenforming verstanden; bis zu einem gewissen Grad wurden ebene Flächen gebraucht. Zivilisationen, die sich ausschließlich in felsigem Gelände ausbreiteten, gab es kaum. Und schon gar nicht die Arcoana, die in ihrer Behäbigkeit dem Gebirge nicht mehr gewachsen waren.
    Der Moloch näherte sich mit hoher Geschwindigkeit.
    Guroa beschleunigte ihre Schritte.
    Sie mußte aufpassen, auf dem vibrierenden Boden nicht den Halt zu verlieren. Unter ihren Sohlen bröckelte Gestein, der ganze Felssims schien in sich zusammenzubrechen. Nur noch ein paar Meter, dann erreichte sie festeres Gelände. Guroa sprang mit einem weiten Satz auf das Plateau -genau in dem Moment, als der Sims unter ihr zusammenbrach. Viele Tonnen Gestein stürzten achtzig oder neunzig Meter in die Tiefe. Nicht, daß der Sturz sie ernsthaft gefährdet hätte; wozu besaß sie ihre technische Ausrüstung.
    Doch es wäre viel zu mühsam gewesen, sich aus den Trümmern wieder hervorzuarbeiten.
    Dann hätte sie den Schritt doch verschwendet, und eben das wollte sie nicht.
    Guroa konnte äußerst stur sein, wenn es ihr in den Sinn kam.
    Sie stürmte über eine Strecke von mehreren hundert Metern vor, vergrößerte den Abstand zwischen sich und dem Moloch aber nicht im mindesten. Im Gegenteil, das Ungetüm hatte die Richtung verändert und eilte hinter ihr her. Zufall? Damit folgte es der natürlichen Krümmung des Gebirges, der über eine gewisse Strecke auch Guroa folgte. Nur, daß sie bald abbiegen und über einen steilen Hang die Statio'n erreichen wollte. Die Maschine dagegen würde ihrem einprogrammierten Kurs folgen und erst stoppen, sobald das zugewiesene Areal in Staub und Trümmern lag.
    Guroa horchte auf die donnernden Geräusche. Die Desintegration an sich geschah zwar lautlos, doch immer wieder lösten sich Gesteinsbrocken und ganze Felswände. Das ganze Massiv wurde seiner tektonischen Stabilität beraubt.
    Ohrenbetäubender Lärm, dazu die Hektik ihrer eigenen Atemzüge ...
    Und plötzlich von der Seite ein weiteres Geräusch. Es klang genau wie das, das sie schon seit einiger Zeit wahrnahm - nur eben aus der falschen Richtung.
    Guroa blieb wie angewurzelt stehen. Sie wußte, daß sie eigentlich keine Zeit hatte, denn von hinten näherte sich die Maschine. Doch wenn es etwas gab, was sie erworben hatte, dann ein untrügliches Gespür dafür, wann man seine Lage besser vollständig kannte.
    Direkt in Blickrichtung schob sich ein glitzerndes Stück Metall über den Fels. Mit einem explosionsartigen Knall barst vor ihr die Steinmauer in zehntausend Stücke, und ein Dutzend Fragmente zerschellten in ihrem Schutzschirm. Gesteinssplitter verwehten wie Dampf.
    Sekundenlang war ihr die Sicht genommen.
    Als sie wieder sehen konnte, zerfiel keine dreißig Meter entfernt der Felsenweg, den sie zur Station hin hatte nehmen wollen.
    Eine zweite Maschine! Zwei dieser Ungetüme befanden sich im Einsatz. Wenn sie ihre Kapazität wirklich sparen wollte, hatte sie ein gutes Stück Arbeit vor sich.
    Guroa fuhr auf dem Absatz herum und starrte eine Sekunde lang wie hypnotisiert auf die metallene Wand, die sich ihr mit ohrenbetäubendem Geräusch näherte. Es brauchte Nerven, dem Anblick zu widerstehen. Zumal auch ihr Schutzschirm seine Grenzen hatte. Sie wußte zwar nicht, welche, war aber davon überzeugt, daß sie einen Zusammenprall mit einer Maschine der Tecs nicht überstehen würde. Mit der Technik der Arcoana war nicht zu spaßen. Wo war der Ausweg? Mit einem weiten Satz sprang sie nach vorn, um den mahlenden Desintegrationsfeldern zu entgehen. Grünliche Gase stiegen auf, verwirbelten, nahmen ihr ein zweites Mal die Sicht.
    Aber nur für kurze Zeit. Nun hatte sie den Weg gefunden. Guroa floh in rechtem Winkel vor den beiden Ungetümen.
    Sie legte fünfzig Meter
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