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1626 - Qeyonderoubos Aufstieg

Titel: 1626 - Qeyonderoubos Aufstieg
Autoren: Unbekannt
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der Überraschung währte nur eine Sekunde lang. „Was denn, was denn!" antwortete der andere dann. „Nun stell dich mal nicht so empfindlich an. Wie heißt du überhaupt?"
    Das war typisch für die Sriin; sie kannten keinerlei Respekt vor den Werken der Arcoana, solange es sich nicht um Hyperphysik handelte, und beantwortete jede Maßregelung mit einer Frage. „Mein Name ist Qeyonderoubo", sagte er. „Ich bin der Leiter und Patron dieser Station."
    Der Sriin wandte sich von ihm ab und begann, wieder mit seinem Stab auf einem Netzknoten herumzuhämmern. „Halt, halt!"
    Qeyonderoubo legte hastig seinen Leuban ab, um das feine Netz nicht unbeabsichtigt mit einer Saumkante zu zerreißen, und hangelte sich entlang der Knotenpunkte abwärts. Mit dem vordersten Armpaar hielt er die Richtung, während die Beine traumwandlerisch sicher von Netzknoten zu Netzknoten glitten und das Gewicht trugen. Erst ein paar Zangenlängen vor dem Sriin verhielt er.
    Der Sriin hatte den Stab wieder sinken lassen und starrte ihn feindselig an. „Ich muß dich wirklich bitten, das zu unterlassen. Dies ist ein Meditationsnetz. Es besteht ganz aus organischem Material. Wenn du noch weiter zuschlägst, landen wir beide dreißig Fadenlängen weiter unten. Das würde dich töten!"
    „Mach dir mal keine Sorgen! Ich verschwinde gleich von hier. Dann hast du deine Ruhe. Ob Riin oder Sriin, kein vernünftiges Wesen hält es hier länger aus als ein paar Sekunden. Zickzack, schon bin ich wieder verschwunden..."
    Qeyonderoubo verhielt regungslos.
    An diesen Worten hegte er einigen Zweifel.
    Er beobachtete lediglich, doch gerade dieser Umstand schien den Sriin wütend zu machen. „Zur Hölle noch mal! Was willst du noch? Ihr Arcoana habt doch sonst immer jede Menge zu tun! Laß mich allein, klar?"
    „Im Augenblick gibt es für mich nichts Wichtigeres als dich."
    „Ach." Der Sriin lachte boshaft. „Auf einmal. Vorher habt ihr alles unternommen, um uns los zu sein. Und jetzt plötzlich, wo ich ein paar Minuten allein sein will, klebst du hier wie bestellt und nicht abgeholt."
    „Ich weiß nicht", gab Qeyonderoubo verwirrt zurück, „was du damit sagen willst."
    „Ich will nur eiries sagen: Verschwinde endlich, bevor ich wütend werde!"
    Das kleine Wesen gebärdete sich wie ein angriffslustiges Tier - aber einen Arcoana vermochte es damit nicht zu beeindrucken. Sowohl der Sriin als auch Qeyonderoubo kannten die Kräfteverhältnisse sehr genau. Zur Gewaltanwendung neigte in Wahrheit keiner von beiden. Auch nicht der Sriin, sosehr er drohend seinen Stab heben mochte. „Ich habe nicht die Absicht, meinen Platz zu räumen."
    Der Arcoana schaute den Besucher unverwandt an. Er ließ sich keine Zehntelsekunde entgehen. „Und wieso nicht?"
    „Vielleicht will ich dir nur zeigen, was du und deinesgleichien uns angetan habt. Wie es ist, auf Schritt und Tritt beobachtet zu werden."
    Der Sriin starrte mißtrauisch den Arcoana an. „Du lügst doch!"
    „Das ist wahr."
    Qeyonderoubo rieb seine Kieferreste belustigt aneinander. Ein schmeichelndes Singen entstand - doch der Sriin erfaßte den Unterton sehr genau. In dieser Hinsicht waren die kleinen Besucher wirklich erstaunlich. Trotz aller Fremdartigkeit hatten sie von der Art der Arcoana mehr verstanden als alle Völker vor ihnen. Bedauerlich nur, daß sie weder Respekt noch Achtung kannten. „Ich beobachte dich deshalb, kleiner Sriin, weil deine nächsten Handlungen für mich von Bedeutung sind. Seit einem Viertel Sonnenlauf ist der Schrittmacher eingeschaltet."
    „Der Schrittmacher?" fragte der kleine Humanoide wenig geistreich zurück. „So ist es. Maciuunensor. Ein Feld, das euch den Unendlichen Schritt unmöglich macht. Solltest du tatsächlich nichts davon gehört haben?"
    „Nein. Ich bin gerade erst angekommen. Von einem Ort, der Millionen Lichtjahre weit weg... - Ach, was geht dich das an! Jedenfalls war ich eine Weile anderswo!"
    „Aber du spürst Maciuunensor bereits, nicht wahr? Du weißt, was ich meine?"
    Der Sriin fluchte in einer Sprache, die Qeyonderoubo nie zuvor gehört hatte. Doch er besaß genügend Sensibilität, um dem Tonfall alles zu entnehmen. Innerlich erfüllte ihn Genugtuung; wenn die Anwesenheit dieses Sriin das bedeutete, was er glaubte, hatte der Schrittmacher funktioniert. Und mit um so größerer Aufmerksamkeit betrachtete er den Besucher, der unglücklich zwischen zwei Spinnfäden saß und den Kopf hängen ließ.
    Fast hätte Qeyonderoubo Mitleid bekommen.
    Dann aber
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