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1626 - Qeyonderoubos Aufstieg

Titel: 1626 - Qeyonderoubos Aufstieg
Autoren: Unbekannt
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zurück, ohne auf ein Hindernis zu stoßen, und entfernte sich dabei von ihrem eigentlichen Ziel. Wenn sie die Station noch erreichen wollte, dann auf einem Umweg.
    Guroa überkletterte hastig ein paar Geröllbrocken, die im Weg lagen, und warf erst dann einen Blick zurück. In diesem Moment trafen sich die beiden Ungetüme. Sie hielten für einen Bruchteil einer Sekunde inne, dann änderten sie ihren Kurs. Eines von beiden folgte Guroa, das andere schlug die entgegengesetzte Richtung ein.
    Und der Abstand betrug immer noch nicht mehr als sechzig oder siebzig Meter. Allmählich wurde sie das Spielchen leid. Sie hatte nicht mehr viele Schritte übrig, bevor... Nun, es sah schlecht aus. Vielleicht war sie gezwungen, den Schritt doch zu opfern. Und wenn es nur zehn läppische Kilometer brachte, besser als diese Hetzerei war der Hopser allemal.
    Guroa arbeitete sich durch zwei Spalten vorwärts - und stieß auf eine senkrecht abfallende Felswand.
    Vorsichtig beugte sie sich nach vorn. „O - oh", machte sie leise. „Das sieht mächtig tief aus ..."
    Bis nach unten waren es mehr als hundert Meter. Erstens hatte sie keinen Antigrav, zweitens war sie kein Klettertier. Was nun? Das Nahen der Maschine nahm ihr die Entscheidung ab.
    Sie wählte eine Abzweigung zur Seite und brachte sich vorübergehentl in Sicherheit. Aber nicht lange, denn schon geriet sie ins Zielvisier des zweiten Ungetüms. Sie floh erneut, und erneut endete die Flucht vor einem steilen Grat nach unten. Es sah ganz so aus, als hätten die Maschinen das ganze Gebirge binnen kürzester Zeit dem Erdboden gleichgemacht. Abgesehen von inselartigen Resten, und auf einem davon rannte sie gerade. Der Platz, der ihrer Flucht zur Verfügung stand, schrumpfte mit jeder Sekunde, bis am Ende nichts mehr übrig blieb.
    Mit brüllendem Lärm zerbarst die Wand neben ihr.
    Und da war die Maschine auch schon heran. Die Sache wurde mulmig.
    Guroa stand völlig still, berechnete den Schritt zur Station und konzentrierte sich. Zehn Kilometer. So gut wie nichts. Eine kurze oder eine lange Distanz, das war oft dasselbe. Jetzt.
    Aber nichts geschah.
    Was war los?
    Guroa schaute mit großen Augen. „Verflucht..."
    Sie preßte die Kiefer aufeinander urid starrte blicklos nach vorn, über die gähnende Tiefe hinaus. „Ausgerechnet jetzt! Das könnte euch so passen, Tecs!"
    Sie versuchte es noch einmal, und diesmal war ihr, als stecke sie in dikkem, fünfdimensionalem Brei fest. Sie konnte beim besten Willen den Absprung nicht flnden. Oder besser: Sie hatte die Kraft, sie hatte auch das Ziel, doch bevor sie es erreichte, wurde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen.
    Guroa fluchte unbeherrscht.
    Ungläubig starrte sie auf die Maschine, die sich ihr näherte.
    Es konnte nicht sein. Da war noch genügend Kraft in ihr. Sie hätte die Station, den nächsten Planeten oder auch die nächste Galaxis in derselben Weise erreichen müssen.' Ohne Zeit oder Raum berücksichtigen zu müssen - und statt dessen saß sie fest. Das hatte es noch nie gegeben!
    Irgendwo brach ein Felsbrocken ab; kleine Steinchen trafen sie an Kopf und Oberkörper.
    Stechender Schmerz riß sie aus ihrer Starre.
    Es fiel ihr schwer, in die Realität zurückzufmden. Was war geschehen? Maciuunensor...
    Zornig richtete sie sich auf; sie, die schon lange keine Bedrohung mehr zu fürchten hatte, wurde urplötzlich in einen echten Überlebenskampf geworfen. Sie, die mit einem Schritt des kurzen Weges selbst einer explodierenden Nova entkommen konnte.
    Keine Sekunde zu verschenken, dachte sie. Guroa fuhr herum, dann rannte sie so schnell wie möglich. Dies war keine Nova, kein bewaffnetes Kampfraumschiff. Nur zwei Maschinen, die ihren Auftrag erfüllten. Und eine davon war ihr hart auf den Fersen. Den Abstand konnte sie förmlich hören, nur noch zehn oder fünfzehn Meter, und schon bröckelte der Boden unter ihren Füßen weg. Ein Haken nach links - die Maschine hielt stur geradeaus. So gewann sie Zeit zum Atemholen. Ihr Herz pochte, die Beine zitterten so sehr wie seit langem nicht. Binnen Sekunden erreichte sie ein Felsplateau, das ihr für die nächsten zwei, drei Minuten sicher schien. Zuerst würde das Ungetüm die Gebiete weiter rechts einebnen, dann erst kam das Plateau in Frage.
    Guroa versuchte erneut, den Schritt zu tun.
    Und wieder geschah nicht das Geringste. Sie fühlte sich, als würde ihr Geist in eine unendliche Folge von identischen Abziehbildern gespalten, dann wieder zusammengepreßt und schließlich
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