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1626 - Qeyonderoubos Aufstieg

Titel: 1626 - Qeyonderoubos Aufstieg
Autoren: Unbekannt
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sich mit Sigimoshrygar. „Bist du bereit?"
    „Das bin ich", antwortete sie. „Noch kannst du zurück. Du weißt, daß sich viele unserer Artgenossen bereits das Leben genommen haben. Es ist nicht leicht, die Schrecklichen zu ertragen. Sie kennen unsere Schwächen sehr genau."
    „Bitte sorge dich nicht um mich", sang die Arcoana. „Ich hatte oft genug mit den Sriin zu tun."
    „Nun gut. Dann komm."
    Die folgende Schleuse führte sie in den Lebensbereich der Humanqiden. Hier endeten die Netze und Haltepunkte, wie sie die Arcoana zur Fortbewegung liebten. Keine Tunnel mehr, sondern nüchterne Korridore, die man nur auf dem Boden gehend benutzen konnte.
    Es dauerte nicht lange, bis die Sriin sie entdeckt hatten. „Seht mal, wer da kommt!" rief jemand. „Das wurde auch Zeit! Die Kerkermeister, was?"
    „Und ich dachte schon, das wäre ein Robotgefängnis!"
    Kalcadurionenser und seine Assistentin bewegten sich in die Mitte des Raumes. Viel Platz gab es nicht; doch binnen weniger Sekunden waren die Sriin soweit zusammengerückt, daß von draußen jede Menge Unterstützung nachströmen konnte.
    Ein ungeheurer Lärm brach los. Es war, als wolle jeder einzelne der Schrecklichen seine Beleidigungen ausgerechnet an ihn loswerden.
    Manche riefen nur leise, weil sie in sichtbar geschwächtem Zustand waren, andere brüllten aus Leibeskräften. Doch kein einziger berührte Kalcadurionensers oder Sigimoshrygars Körper. Sie alle hielten eine gewisse Distanz.
    Der Therapeut richtet sich zu voller Größe auf. So überragte er selbst die hochgewachsenen Sriin um ein gutes Drittel. „Mein Name ist Kalcadurionenser!" rief er laut. „Nennt mich Kal, wenn ihr möchtet. Bitte hört mich an! Was bringt es euch, mich zu beleidigen? Hört doch her!"
    Allmählich erst legte sich der Aufruhr. Kalcadurionenser glaubte, daß er die Psychologie der Sriin zu einem guten Teil durchschaut hatte. In den anderen stauten sich Aggression und Verzweiflung an, und all die negativen Emotionen suchten ein Ventil. Gab es dieses Ventil nicht, richtete sich die Energie gegen die eigene Person. Und das, so überlegte er, konnte den Zustand der Sriin nur noch verschlimmern.
    Mit jedem Krankheitsfall verschlimmerte sich auch die Situation der Arcoana. Deshalb war Kalcadurionenser verzweifelt darauf angewiesen, Erfolge zu erzielen. „Es ist nicht unsere Absicht, euch einzusperren", erklärte er lautstark. „Vielen von euch dient diese Maßnahme nur zum eigenen Schutz. In den Nebenkuppeln liegen Sriin, die sich aus eigener Kraft nicht einmal mehr bewegen können. Sollen wir diese Personen sich selbst überlassen?"
    „Das könnt ihr ruhig tun, Kal! Euch Tecs kümmert es doch sowieso nicht, ob wir verrecken!"
    Lauter Beifall der Meute antwortete dem großen, allerdings erschreckend dünnen Wesen das gesprochen hatte. „Bist du der Sprecher der Sriin?" fragte der Therapeut. „Sprecher? Wieso?"
    „Ich hätte gern jemanden, der für alle sprechen kann. Es wäre leichter für mich, die Verhandlungen mit einem solchen Sriin zu führen."
    „Keiner von uns spricht für alle."
    „Aber wie wäre es denn", beharrte der Arcoana, „wenn ich in Zukunft Nachrichten zuerst an dich weitergäbe? Du könntest dann alle deine Artgenossen informieren."
    „Pfff... Wenn's dir Spaß macht..."
    „Wie ist dein Name?"
    „Clymosterosh. Ach was. Viel zu lang. Einfach Cly."
    „Also, Cly: Wie wäre es denn, wenn du mich nach draußen begleitest? Da können wir besser reden."
    „Mist wär das. Erzähl uns doch erst mal, wie's jetzt weitergeht! Schaltet ihr den Mac ab?"
    „Den Schrittmacher? Nein, ich denke nicht."
    „Dann mußt du dich auch nicht wundern, wenn immer mehr von uns krank werden. Das sieht nicht gut aus, würde ich sagen ..."
    Erneut folgten Zwischenrufe aus der Menge, und diesmal schaffte es Kalcadurionenser nicht mehr, die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen. Statt dessen wandte er sich resigniert ab, zog seine Assistentin Sigimoshrygar hinter sich her und wartete am Eingang. Keiner der Sriin versuchte ernsthaft, ihnen dorthin zu folgen. Sie wußten, daß sie nicht entkommen konnten. „Sigimoshrygar... Wie geht es dir?"
    „Nicht sehr gut. Das habe ich nicht erwartet."
    Die junge Arcoana zitterte.
    Er klöpfte sachte Rhythmen auf ihren Körperpanzer, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte.
    Und da kam auch der, den er erwartet hatte: Clymosterosh, der hochaufgeschossene Sriin.
    Kalcadurionenser ließ ihn passieren.
    Hätte Cly von hier aus einen
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