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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne
Autoren: Unbekannt
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schaltete das Gerät ein und legte die Karotte auf den Probenteller. Auf dem Display des Analysators leuchtete eine Schrift auf: BITTE PROBE AUF DEN TELLER LEGEN.
    Die Frau stutzte kurz, dann nahm sie die Karotte wieder herunter und plazierte statt dessen ihren leeren Plastikbecher auf dem Teller. Die Analyse kam prompt: WEICHPLASTIK, UMWELTFREUNDLICH, ZU 100 PROZENT WIEDERVERWENDBAR. 64,2 PROZENT KOHLENSTOFF; 11,4 PROZENT WASSERSTOFF; 22,5 PROZENT SAUERSTOFF; 0,9 PROZENT STICKSTOFF; 0,7 PROZENT CHLOR...
    Sie löschte die Schrift, nahm den Becher herunter und legte die Karotte wieder in die Schale.
    Ein paar Sekunden vergingen, dann leuchtete die Schrift erneut auf: BITTE PROBE AUF DEN TELLER LEGEN ODER GERÄT ABSCHALTEN. „Da haben wir den Salat", stellte die Frau fest. „Wir können diese verflixte Rübe sehen, aber Gucky kann sie nicht mit seinen Parasinnen erfassen. Und der Analysator registriert sie ebenfalls nicht. Das ist ja herrlich. Ich sehe etwas, das gar nicht vorhanden ist."
    Die Parallele zur Sternenkarte, die die Superintelligenz in ihrer Vorstellung erzeugt hatte, fiel ihr auf. Auch sie hatte sie gesehen, aber der Kartensyntron hatte sie nicht abspeichern können.
    Selma Laron rief über die Bordsprechanlage nach Gucky und Alaska. Die beiden kamen auch prompt. Sie betrachteten die unfertige Sternenkarte und hörten sich an, was Selma über deren Zustandekommen und über die Elementanalyse der Karotte zu berichten hatte. „Die Karotte beflügelt deine Gedanken?" staunte der Mausbiber. „Ich weiß nicht, welche Kraft in ihr wohnt, denn ich sehe sie ja nur. Aber vielleicht solltest du $ie einmal an deinen Kopf halten.
    Oder auf die Sternenkarte legen. Vielleicht hilft das."
    „Das ist doch verrückt!" wehrte Selma ab. „Bitte tu es", verlangte Gucky.
    Die Frau drückte die Mohrrübe an ihre Schläfe und wartete. „Nichts", sagte sie dann. „Ich spüre nichts, ich höre nichts. Ich erinnere mich an nichts Zusätzliches."
    „Die Karte." Gucky deutete auf das Display. „Leg sie darauf."
    Just in diesem Moment betrat Ed Morris den Raum. „Hallo, Freunde", jodelte er jovial und schob sich das letzte Stück eines überlangen Sandwiches zwischen die Zähne. Ein Stück Gurke fiel ihm aus dem Mund, aber er fing es geschickt auf und stopfte es hinterher. „Gibt's was Neues aus den heiligen Gefilden der Karottenfans?"
    „Halt den Grünschnabel!" fauchte der Ilt. „Insbesondere dann, wenn du mit deiner Kauerei arbeitende Intelligenzen störst. Oder du fliegst in den Abfallkonverter."
    „Aber, aber", maulte der junge Mann. Dann schwieg er jedoch.
    Selma legte die Karotte auf die unfertige Darstellung.
    Gucky stieß einen spitzen Schrei aus. Alle Lichtpunkte waren plötzlich in Bewegung geraten.
    Neue Zeichen kamen hinzu. Innerhalb von Sekunden formierte sich alles zu einem neuen Bild. „Das ist der Ausschnitt!" rief Selma. „Den hat ES mir gezeigt. Den wollte ich abspeichern, aber ..."
    „Nein!" unterbrach sie der Mausbiber entsetzt.
    Vor aller Augen war das Bild in Sekundenschnelle verblaßt. Nicht die geringste Spur blieb mehr übrig. Auch die Punkte, die Selma zuvor mit dem Lichtgriffel erzeugt hatte, waren verschwunden.
    Gucky schimpfte vor sich hin, während Selma versuchte, das Bild aus den gespeicherten Daten zu rekonstruieren. Aber die Speicher waren leer. „Jetzt haben wir alle die Sternenkarte gesehen", stellte sie betreten fest. „Und doch nützt uns das wenig, denn an die Vielzahl der Lichtpunkte können wir uns auch gemeinsam wohl kaum erinnern."
    Gucky und Alaska mußte dieser Meinung beipflichten. „Außerdem", meinte der ehemalige Maskenträger, „hätte uns die Karte allein nur wenig genützt.
    Es fehlen ja noch weitere Hinweise."
    „ES treibt das auf die Spitze", beschwerte sich der Ilt. „Ich verstehe das nicht. Wir werden an der Nase herumgeführt und kommen nicht weiter. ES muß doch ein Interesse daran haben, daß wir die ZA-Aspiranten innerhalb der festgelegten Zeit finden. Jetzt haben wir vielleicht den entscheidenden Hinweis, aber er ist uns wieder durch die Lappen gegangen."
    Ed Morris murmelte etwas und lehnte sich an die Eingangstür. „Was willst du schon wieder, verfressener Quälgeist?" fauchte ihn der Mausbiber ungeduldig an. „Merkst du nicht, daß du nur störst?"
    „Ich biete dir eine Wette an, Gucky." Ed grinste. „Du gehst in den nächsten fünf Minuten freiwillig in die Küche und bereitest mir ein Filetsteak auf Spargelspitzen. Mit Sauce venusaise und
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