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1606 - Der Spieler und die Kartanin

Titel: 1606 - Der Spieler und die Kartanin
Autoren: Unbekannt
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lassen, ob die Ergebnisse stimmen."
    „Du hast recht, Dao-Lin. Ein zweites Mal verprelle ich Cailman Tzyk bestimmt nicht. Das kann ich mir nicht leisten."
     
    *
     
    Stunden später kehrten Tekener und Dao-Lin in die NJALA zurück.
    Die Protektorin Dara-Moe-Tuos paßte sie schon am Empfänger des Transmitterraums ab. „Was ist los?" fragte Dao-Lin. „Es dreht sich um die GUNAU, unser zweites Schiff. Maia-Sro-Than hat durchgedreht. Sie ist eigenmächtig in Richtung der Toten Zone gestartet. Ich konnte sie nicht aufhalten."
    „Wann war das?"
    „Vor zwei Stunden."
    „Warum bin ich nicht benachrichtigt worden?"
    „Weil niemand wußte, wo du zu finden warst", erklärte die Protektorin mit mildem Tadel. „Du hast kein Funkgerät von der NJALA angelegt."
    „Haben wir Kontakt mit der GUNAU?"
    „Bis vor ein paar Minuten war das der Fall. Maia-Sro meldete, sie wolle in die Tote Zone eindringen. Es müsse möglich sein, mit einem gut ausgerüsteten Schiff auch wieder heil herauszukommen."
    Tekener schüttelte den Kopf und kniff die Lippen zusammen. „Ich fürchte, daß sie sich da getäuscht hat." Er und Dao-Lin warteten den ganzen Tag lang in der Zentrale der NJALA ab. Doch von der GUNAU erhielten sie weder Ortung noch Meldung. „Ich bin schuld daran", flüsterte Dao-Lin.
    Tekener erhob sich, trat hinter sie und massierte mit seinen Fingerspitzen ihren Nacken. „Du konntest doch nicht wissen, was geschehen würde."
    „Nein. Aber ich habe Maia-Sro unterschätzt. Das war mein Fehler."
    Er wagte nicht zu widersprechen. Dao-Lin-H'ay konnte äußerst ungemütlich werden, wenn man versuchte, ihr eine offensichtliche Wahrheit wieder auszureden. Also versuchte er es gar nicht erst.
    Zwei Tage lang warteten sie ab. Die GUNAU blieb verschwunden. Dafür erhielt er eine dringende Nachricht von Atlan geschickt: Gar nicht weit von der NJALA entfernt parkte im Orbit Atlans Raumschiff ATLANTIS. Und Theta von Ariga, die an Bord zurückgeblieben war, hatte etwas von „gespensterhaften Invasoren" geredet, die angeblich ihr Unwesen trieben. „Was hältst du davon, Dao-Lin?"
    „Gar nichts. Invasoren an Bord eines Kampfschiffs sind mir verdächtig."
    „Hmm ... Nun gut, lassen wir das den alten Arkoniden persönlich erledigen."
    „Ja. Außerdem bin ich müde. Kommst du, Tek?"
    „Gleich. Ich rede nur noch rasch mit Homer und Roi. Aber das kann ich auch per Funk erledigen."
    Als sie gegangen war, dachte Tekener dennoch über die Gespenster nach. Theta von Ariga war keine Närrin; sie mußte doch wissen, was sie redete.
     
    *
     
    Mit einem unguten Gefühl betrat er die Kabine. Er sah sofort, daß seine Lebensgefährtin etwas auf dem Herzen hatte. Vielleicht erkannte er es an der Art und Weise, wie sie unbefangen schien; so etwas konnte bei Dao-Lin nur Fassade sein. Außerdem hatte sie nicht umsonst in Atlans Büro so steif auf ihrem Stuhl gehockt.
    Er setzte sich neben sie und forderte: „Sag mir, was los ist! Oder vertraust du mir nicht?"
    „Doch. Nun gut - auch wenn dir mein Problem unerheblich scheinen mag. Ich spüre, daß du deinen Freunden gern alles über unser Verhältnis erzählen möchtest."
    „Ich weiß nicht. Vielleicht." Unsicher schaute er sie an. „Aber ich weiß ja, daß das nicht in deinem Sinne wäre."
    „Du wirst glauben, es sei die übliche Geheimniskrämerei der Kartanin."
    „Nein, diesmal nicht, Dao-Lin. Ich akzeptiere deinen Willen. Aber du kannst dir denken, daß einige es sowieso merken."
    „Das ist mir egal. Ich will es nur nicht überall hinausposaunen. Es ist zu privat."
    „Du hast recht. Doch zumindest wir beide sollten der Wahrheit ins Gesicht sehen. Es ist an der Zeit, daß wir offen darüber reden. Ich liebe dich, Dao-Lin."
    „Und ich liebe dich, Tek. Auch wenn es unmöglich ist."
    „Weshalb unmöglich?" fragte der Terraner mit dem pockennarbigen Gesicht. „Du weißt es doch selbst. Wir sind sehr verschieden."
    „Das ist nur körperlich. Nichts, was wir nicht überwinden könnten. Geistig sind wir uns so nahe, wie es zwei Wesen nur sein können."
    „Ja, das ist wahr. Ich empfinde es ebenso. Und was ist, Tek, wenn eines Tages eine Frau deiner eigenen Rasse kommt? Wirst du mich dann beiseite schieben?"
    Ronald Tekener lächelte, aber es war nicht die berühmte Grimasse des Smilers, die überall Schrecken auslöste, sondern ein warmherziges Lächeln. „Ich werde dir keine Versprechungen machen." Er sah sie mit aller Ernsthaftigkeit an, deren er fähig war. „Ich kenne die Zukunft nicht.
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