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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All
Autoren: Unbekannt
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es nicht mit ins Schiff und schließen es dort an?"
    „Guter Gedanke. Schwer ist es nicht." Sein Gesicht wurde plötzlich nachdenklich. „Ich möchte nur wissen, was das hier mit ES und unserer Suche nach deinen beiden Artverwandten zu tun hat.
    Ich sehe da beim besten Willen keinen Zusammenhang."
    „Es muß einen geben! Und wir werden ihn finden."
    Noch einmal durchsuchten sie die gesamte Anlage, ohne einen Hinweis zu finden, der das Rätsel der Siedler löste. Fest stand nur, daß sie sich hier verbarrikadiert hatten, bevor sie den Planeten fluchtartig verließen.
    Sie kehrten in den Kontrollraum der Station zurück. Behutsam löste Alaska den Aufzeichner aus dem Gerumpel und stellte den Kasten auf einen Tisch, den Gucky frei gemacht hatte. Kein Zweifel, durch den transparenten Deckelverschluß war die Spule mit dem haardünnen Draht zu erkennen. Alaska vermutete, daß es sich um ein System handelte, das schon mehr als tausend Jahre nicht mehr benutzt wurde. Er fragte sich, von wem die Siedler ihre Ausrüstung erworben hatten. Um reguläre, von Terra unterstützte Kolonisten konnte es sich jedenfalls kaum gehandelt haben.
    Gucky nahm Alaskas Hand, die andere benutzte er, um sich den Aufzeichner unter den Arm zu klemmen.
    Er peilte Ed an - und sie landeten prompt in der Küche der Space-Jet
     
    9.
     
    Alaska hatte das mitgebrachte Gerät auf den kleinen Arbeitstisch gestellt und betrachtete es nun bei besserer Beleuchtung von allen Seiten. Selma stand neben ihm und schüttelte mehrmals den Kopf, als könne sie nicht begreifen, was sie da sah. „So ein Ding", meinte sie schließlich, „galt schon in meiner frühesten Jugend als Museumsstück. Möchte wissen, wo die Siedler das aufgegabelt haben und ob es überhaupt noch funktioniert."
    Ed gönnte dem mysteriösen Metallkasten nur einen undefinierbaren Blick, zuckte die Achseln und zog sich diskret zurück. „Guten Appetit!" rief Gucky ihm nach und fragte: „Kommst du mit dem Ding klar, Selma?
    Müßte eigentlich in dein Spezialgebiet fallen."
    „Wir werden sehen", murmelte sie und bat Alaska: „Saft! Ich benötige Energie. Stufenweise, damit der Kasten uns nicht um die Ohren fliegt. Die Anschlüsse werden nicht passen, aber das läßt sich ändern." Sie löste die Rückwand ab und nickte. „Wird gehen. Und nun den Stromzuführer. Schwächste Stufe. Und gib mir bitte das Werkzeug."
    Sie war in ihrem Element. Alaska reichte ihr das gewünschte Werkzeug und entnahm dem roten Wandschrank ein Reservekabel, das bereits an den Hauptenergiezuführer angeschlossen war. Er schaltete auf geringe Kapazität.
    Selma gelang es nach einigem Herumfummeln, den Anschluß herzustellen. Lichttasten begannen schwach zu glimmen, aber noch rührte sich nichts. Auf ihr Zeichen hin verstärkte Alaska die Zufuhr.
    Die Tasten leuchteten heller. Ein Betriebssignal begann zu blinken. Die Drahtspule begann sich träge zu drehen. „Sie läuft zurück", beobachtete Selma. „Noch etwas mehr Energie, bitte, sonst dauert es zu lange."
    Nach fünf Minuten etwa erreichte der Tondraht mit einem Klickgeräusch sein Ende, das in diesem Fall den Anfang der Aufzeichnung bedeutete - falls es überhaupt eine solche gab.
    Die Schrift unter den Tasten war verblichen und kaum zu entziffern. Selma zögerte, ehe sie sich entschloß. Nur mit der Kuppe ihres rechten Zeigefingers berührte sie eine der Tasten. Das genügte.
    Die Spule begann sich erneut zu drehen, diesmal in umgekehrter Richtung. Gleichzeitig ertönte ein summendes Geräusch.
    Ein zweiter Versuch verstärkte das Geräusch, dem sich bald ein neues hinzugesellte. Alaska beugte sich weiter vor, als könne er nicht glauben, was er da hörte.
    Stimmengewirr kam aus dem winzigen Lautsprecher an der Seite, sinnloses Gestammel und hin und wieder ein unartikulierter Aufschrei oder ein verzweifeltes Stöhnen.
    Gucky, der sich während der technischen Arbeiten klugerweise zurückgehalten hatte, vermutete: „Hört sich nach einer Krankenstation an, aber mir scheint, einige der Kranken sind auf dem Weg der Besserung. Sie singen."
    Als Gesang konnte Alaska das unmusikalische Gegröle allerdings nicht bezeichnen. Jeder der an dem Singsang Beteiligten schien seine eigene „Melodie" zu haben, und fast hörte es sich so an, als beabsichtige man nur, das Stöhnen und sinnlose Gestammel der anderen Siedler zu übertönen. „Die sind alle total übergeschnappt", gelangte Selma zu einem Urteil. „Sind die betrunken gewesen?"
    Alaska schüttelte den Kopf.
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