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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All
Autoren: Unbekannt
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Geräte.
    Sie wählte einen etwa handgroßen und ferngesteuerten Spion für Masseortung und programmierte ihn so, daß er - vom Standort der GECKO aus gesehen - immer größere Kreise beschrieb und laufend Daten an seine Kontrollstation zurückfunkte.
    Ehe sie den technisch ausgereiften Kleinrobot auf seine Reise schickte, aktivierte sie die Aufzeichnungsautomatik, die sich später mit beliebiger Geschwindigkeit abspielen ließ. So sparte sie Zeit und mußte nicht ständig den Monitor beobachten. Bei einem abnormalen Datenfluß würde ein akustisches Signal sie darauf hinweisen.
    Eigentlich wußte Selma selbst nicht, was sie zu dieser Aktivität veranlaßte. Vielleicht war es nur eine intuitive Handlung, oder sie wollte einfach nicht untätig bleiben, während die anderen sich bemühten, die Rätsel dieser Welt zu lösen.
    Vielleicht war es aber auch der Ehrgeiz, den Freunden und Kollegen zu beweisen, daß sie noch längst nicht zum alten Eisen gehörte und als Frau durchaus in der Lage war, ebenso nützliche Arbeit zu leisten wie die Männer.
    Mit einem gemurmelten „Viel Erfolg!" startete sie den Spion.
     
    *
     
    D er erste Teleportationssprung brachte Gucky zurück auf das verwilderte Karottenfeld.
    Er war fest entschlossen, Kontakt mit den augenblicklichen Benutzern aufzunehmen, um mehr über das zu erfahren, was in der Vergangenheit geschehen war.
    Die Hoppier, wie er sie nannte, verhielten sich so wie am Vortag. Sie verrieten keine Furcht, als er mitten zwischen ihnen auftauchte und sich daranmachte, eine der begehrten Mohrrüben auszugraben. Sie zeigten auch keinen Neid, und ihre Gedankenimpulse verrieten lediglich neugieriges Wohlwollen und Zufriedenheit mit der guten Ernte.
    Gucky wählte eins der größeren Exemplare in der Hoffnung, hier auf ein ausgereifteres Denkzentrum zu stoßen, das in der Lage war, mehr als nur einfache Emotionen zu empfinden und abzustrahlen.
    Seine eigenen Impulse bündelte er konzentriert auf diesen einen Hoppier und dachte mit verstärkter Intensität mehrmals: Kannst du mich verstehen? Erschrick nicht! Ich bin in deinen Gedanken! Verstehst du mich?
    Gib mir ein Zeichen!
    Der große Hoppier hielt für einen Moment in seiner Erntetätigkeit inne und sah Gucky an, mit einem erstaunt wirkenden Ausdruck in seinem Gesicht. Dann begann er erneut in der Erde herumzugraben.
    Die anderen Hoppier reagierten überhaupt nicht.
    Von seinem Teilerfolg ermutigt, setzte Gucky das Experiment fort.
    Immer wieder stellte er seine Fragen und ging schließlich so weit, sich dem Hoppier bis auf einen knappen Meter zu nähern und ihm mit freundschaftlicher Gebärde die Hand auf die Schulter zu legen, was ihm wegen der fast gleichen Körpergröße nicht schwerfiel.
    Das Ergebnis dieser gutgemeinten Geste der Freundschaft und Friedfertigkeit war im wahrsten Sinne des Wortes niederschmetternd. Und da Gucky auf eine solche Reaktion nicht gefaßt sein konnte, wirkte sie doppelt heftig.
    Der Hoppier holte blitzschnell aus und verpaßte dem Mausbiber, der keine mentale Warnung empfing, eine derart deftige Ohrfeige, daß Gucky in einer aufgewühlten Ackerfurche landete.
    Er war so verblüfft, daß nun seinerseits vorerst jede Reaktion ausblieb. Zwar rappelte er sich mühsam wieder auf und starrte den rabiaten Friedensbrecher fassungslos an, der seinen Blick mit einem kaum merklichen Zwinkern erwiderte und dann wieder zu graben begann, als sei nichts geschehen.
    Gucky blieb auf dem Acker sitzen, aber dann verwandelte sich seine Fassungslosigkeit in Zorn.
    Diesem Buddelmonster würde er schon zeigen, was es bedeutete, die zur Freundschaft ausgestreckte Hand eines Ilts auf so infame Art und Weise zurückzustoßen.
    Immer noch sitzend, konzentrierte er sich, um den frechen Kerl mit Hilfe der Telekinese einen Rundflug quer über das Gelände absolvieren zu lassen, sicher sehr zum Erstaunen seiner Artgenossen, die den Vorfall bis jetzt völlig ignoriert hatten, so als ginge er sie nichts an.
    Doch dann, als er zupacken wollte, geschah etwas, das ihm den Rest gab.
    Der Hoppier hob mit warnender Geste die rechte Pfote, in der er eine überreife Mohrrübe schwenkte, deren Grün verdorrt wirkte.
    Und laut und deutlich sagte er in interkosmo: „Wenn du nicht augenblicklich Leine ziehst und von hier verschwindest, statt unsere Plantage zu zertrampeln, dann kannst du den Orbitalen Rundflug um Tramp II machen, den du Ed Morris angedroht hast. Hebe dich hinweg und erledige deinen Auftrag! Ja - bist du denn immer noch
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