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1601 - Die wilde Schlacht

1601 - Die wilde Schlacht

Titel: 1601 - Die wilde Schlacht
Autoren: Jason Dark
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Schlacht wollte niemand aufgeben.
    Wären es Menschen gewesen, hätten sie, wenn sie getroffen wurden, tot zu Boden fallen müssen. Das geschah oben am Himmel nicht. Sie fielen nicht zu Boden. Wenn die dunklen Engel von den Waffen der Feinde getroffen wurden, lösten sie sich auf. Manche allerdings brannten, und so zischten Feuerbahnen durch die Lücken zwischen den Leibern.
    Und es war kein Laut zu hören. Über unseren Köpfen tobte die wilde Schlacht in einer völligen Lautlosigkeit. Da wurde getötet, da wurde vernichtet, und es waren auch Engel, die zugrunde gingen, denn auch sie wurden von den Waffen der anderen vernichtet.
    Wo steckte der Urteufel?
    Und wo war Anna? Lebte sie noch? War sie bereits getötet worden? In meinen Blicken lag schon der Ausdruck einer gewissen Verzweiflung, als ich den Himmel absuchte.
    Es gab nur Engel. Egal, auf welcher Seite sie standen. Menschen sah ich keine.
    Und der Kampf setzte sich fort. Er wurde mit einer Entschlossenheit und Rücksichtslosigkeit geführt, wie es sicherlich auch zu Beginn der Zeiten der Fall gewesen war. Nur hatten damals die Erzengel eingegriffen.
    Diesmal überließen sie die Schlacht ihren Soldaten.
    Die Lücken vergrößerten sich, und bei mir wich allmählich die Spannung.
    Ich fühlte mich immer besser.
    Links neben mir stand Raniel. Auch er wirkte entspannt. Sogar ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Und dann war noch etwas passiert, was mich an ein kleines Wunder erinnerte.
    Die Dorfbewohner, die sich noch vor Kurzem versteckt gehalten hatten, waren wieder aus ihren Häusern gekommen. Sie standen vor den Türen, sie schauten zum Himmel. Manche hielten die Hände gefaltet und beteten.
    Welche Seite gewann?
    Es sah so aus, als sollte sich der Anfang wiederholen. Die Soldaten mit ihren weißen Flügeln, den hellen Körpern und dem sie antreibenden Licht gewannen die Oberhand.
    Sie drängten die dämonischen Helfer immer weiter zurück und damit auch in die Tiefe. Es hatte tatsächlich den Anschein, als sollten die Köper zu Boden stürzen, um dort zerschmettert zu werden.
    Doch keiner fiel bis ganz nach unten.
    Sie verbrannten oder lösten sich vorher auf.
    Wo steckte der Urteufel? Ich dachte an ihn und zugleich an Anna Eichler. Gab es überhaupt noch eine Chance, dass sie überlebte?
    Als wäre ein Windstoß in die Reihen der Kämpfenden gefahren, entstand plötzlich eine breite Lücke, allerdings nur in der dunklen Masse. Ob der Urteufel sich aus dem Hintergrund nach vorn gedrängt hatte, war für mich nicht zu beurteilen. Er war plötzlich da, füllte die Lücke aus, und er wirbelte mit seinen Schwingen so heftig herum, als wollte er die hellen Engel erschlagen.
    Seine Gegner hatten ihn lokalisiert. Sie schössen Feuerpfeile auf ihn ab, die auch trafen.
    Sein Körper wurde damit gespickt.
    Er schrie, er brüllte. So sah es zumindest aus, als er seinen Kopf von einer Seite zur anderen warf. Ein Schrei allerdings drang nicht an unsere Ohren.
    Seine Krallen bekamen einen Gegner zu fassen. Der helle Engel wurde zerrissen. Er hatte sich bewusst geopfert, denn in dieser Zeitspanne schafften es andere, an ihn heranzukommen.
    Auch in seinen Rücken. Dort hatte er keine Augen. Es war auch nichts da, was ihn warnte, und so hoben drei Arme die glühenden Lanzen an und rammten sie ihm in den Kopf.
    Es sah so aus, als würde der Schädel auseinanderfliegen. Es geschah nicht, er blieb noch ganz, nur nicht lange, denn das Engelfeuer in seinem Kopf erlosch nicht.
    Der Kopf explodierte!
    Es war nichts zu hören. Allein das Bild ließ mich zusammenzucken, und so sah ich, dass die Fetzen, eingehüllt in Feuerlohen, in alle Richtungen flogen.
    Der Urteufel kämpfte nicht mehr. Er konnte nicht mehr kämpfen und konnte sich auch nicht wehren. Die andere Seite war stärker gewesen.
    Sie hatte ihn vernichtet.
    Da der Kopf nicht mehr da war, blieb nur sein Körper. Und aus ihm schoss ein Feuerstrom hervor wie aus der Öffnung eines Vulkans. Es war das absolute Ende des Urteufels.
    Und auch der Körper wurde zerrissen. Das geschah in dem Augenblick, als mehrere der hellen Engel zuschlugen und somit das Ende der Schlacht einläuteten.
    Plötzlich jagte die dunkle Wolke aus Körpern in die Höhe. Die dämonischen Gestalten wurden in ein helles Licht gezerrt, und dort schienen sie sich in Wunderkerzen zu verwandeln, denn vor unseren Augen zersprühten sie und damit auch die dunkle Seite der Engelwelt.
    Es gab keine Wolke mehr. Wer jetzt in die Höhe schaute, der blickte in einen
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