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1601 - Die wilde Schlacht

1601 - Die wilde Schlacht

Titel: 1601 - Die wilde Schlacht
Autoren: Jason Dark
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musst du versuchen, so viele wie möglich mit deinem Schwert zu töten. Sie sind grauenhaft. Sie kennen keine Gnade. Und es geht auch nicht allein um uns. Überfallen sie das Dorf, wird kein Bewohner entkommen.«
    »Obwohl sie ihnen nichts getan haben?«
    »So ist es.«
    Was sollte ich dazu sagen? Ich hatte keine Ahnung. Ich hatte das berühmte Brett vor dem Kopf. In der letzten Zeit war sehr viel auf mich eingestürmt, und das Finale stand noch bevor. Es rückte näher und näher, wobei ich den Eindruck hatte, dass die Masse am Himmel tiefer gesunken war. Sie hatte sich offenbar schon für einen Angriff bereit gemacht, und ich war sicher, dass man auch uns längst entdeckt hatte.
    Mein Freund Raniel hatte sich nicht geirrt. Auch ich sah jetzt die Veränderungen in der Wolke. Sie bestand aus einzelnen Körpern. Sie waren alle nackt und zeigten eine dunkle Haut. Ich sah lange Haare, die flatterten, aber ich entdeckte auch Arme und Beine. Sie hatten sich den Menschen angeglichen.
    Nicht alle waren bewaffnet. Aber diejenigen, die Waffen trugen, würden ausreichen, um uns größere Probleme zu bereiten. Erst jetzt, wo sie nahe genug waren, entdeckte ich zwischen den Körpern das helle Flackern. Das konnte nur von kleinen Flammen stammen, und in der Tat fielen mir die Speere auf, an deren Spitzen Feuer loderte.
    In welcher Entfernung sie über uns flogen, war nicht zu messen. Ich konnte höchstens schätzen, was mich auch nicht weiterbrachte. Es konnte schon für einen Angriff reichen. Und dieser grauenhafte Teppich senkte sich noch tiefer.
    Die Richtung war nicht verändert worden. Die Befürchtung, dass sie sehr bald über uns und dann auch über dem Ort schweben würden, blieb auch weiterhin bestehen.
    Bestimmt war die unnatürliche Wolke bereits im Ort entdeckt worden.
    Wie die Menschen sie einschätzen würde, konnte ich nicht sagen, aberf ür mich stand fest, dass diese feindliche Masse bereit war, unzählige Opfer zu hinterlassen.
    Und dann sah ich ihn!
    Ja, das musste er einfach sein. Der Urteufel war zwar von seinen Helfern umgeben, deren Körper dafür sorgten, dass er nicht so schnell entdeckt werden konnte.
    Aber jetzt hatte er die Spitze übernommen. Er hielt mit beiden Händen einen brennenden Speer fest, der nach oben gerichtet war. Das hässliche Gesicht verschwamm noch, aber ich sah, dass die kantigen Flügel ausgebreitet waren.
    Auch Raniel hatte ihn gesehen. »Das musste so sein«, sagte er leise.
    »Er bildet die Speerspitze. Er führt sie an, und er wird sich auch als Erster aus der Gruppe lösen.«
    »Und wo?«
    Raniel sah bei seiner Antwort nicht gut aus. »Ich gehe davon aus, dass sie den Ort einnehmen werden.«
    »Und dann gibt es kein Pardon.«
    »Du sagst es, John.«
    »Dann ist hier nicht der richtige Platz für uns. Wir sollten uns in die Ortsmitte begeben.«
    Der Gerechte gab mir keine Antwort. Er drehte sich um. An der Wolke schien er kein Interesse mehr zu haben. Sein Blick galt den verschneiten Häusern und der Gestalt, die mit ausgreifenden Schritten den Schnee durchpflügte.
    Es war Anna Eichler. Noch bevor sie uns erreicht hatte, hörten wir ihr heftiges Atmen. Es übertönte sogar das Knirschen der Füße im Schnee.
    »Was ist das?«, rief sie, blieb stehen und wies auf die Wolke. »Mein Gott, so etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Ich kann nur sagen, dass es grauenhaft ist.«
    Ich ging ihr entgegen und schaute sie an. »Es ist der Beginn der wilden Schlacht. Hier soll sich das wiederholen, was schon mal in der Urzeit stattgefunden hat. Der Kampf zwischen Gut und Böse.«
    Meine Worte hatten sie erschüttert.
    Sie ging zwei Schritte zurück und wäre beinahe gefallen. Ich stützte sie ab und hörte ihre Frage: »Was hat das denn mit den Menschen hier zu tun?«
    »Sie werden zwischen die Fronten geraten.«
    Anna sagte nichts mehr. Sie schaute auf die Wolke und sah jetzt, dass es sich um einzelne Wesen handelte, die auch bewaffnet waren. Zudem sahen sie so aus wie die Gestalten, die den Pfarrer und auch sie selbst überfallen hatten.
    Anna Eichler schüttelte den Kopf. Ihre Haut sah beinahe noch bleicher aus als der Schnee.
    Raniel nickte uns zu. »Wir müssen ins Dorf. Hier sind wir zu weit weg. Sie wollen ja nicht nur uns, sondern auch die Menschen. Die sind ihnen wohl noch wichtiger.«
    Ich wandte mich an Anna. »Wie ist die Stimmung? Hat man die Wolke bereits entdeckt?«
    »Klar.«
    »Und weiter?«
    Sie winkte ab. »Nichts weiter. Die Wahrheit kennt wohl nur meine
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