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16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)

16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)

Titel: 16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)
Autoren: Janet Evanovich
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einen lassen! Diesen Ring habe ich für gewisse Gefälligkeiten von einem Gentleman bekommen. Eigentlich hatte er ihn für seine Frau gekauft, aber dann fand er, dass ich ihn mehr verdient hätte.«
    »Ich nehme an, Sie haben keinerlei Unterlagen darüber. Zum Beispiel ein Schätzgutachten?«
    »Ein was?«
    »Ich würde sagen, für den Ring könnte ich Ihnen fünfundvierzig geben.«
    »Fünfundvierzigtausend?«, fragte Lula.
    »Nein, fünfundvierzig Dollar. Herrje, sehe ich vielleicht aus wie ein Trottel?«
    »Nö, Sie sehen ziemlich heiß aus«, sagte Lula und legte ihren Busen auf den Verkaufstresen. »Was haben Sie denn da im Hinterzimmer, mein Süßer?«
    »Das ist kein Hinterzimmer. Nur ein Klo, auf das nicht mal ich mich setze.«
    »Bringt hier nichts!«, sagte Lula, machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte aus dem Geschäft.
    Zehn Minuten später standen wir mit laufendem Motor vor Sunflowers Autowerkstatt auf der unteren Stark Street. Es war ein einstöckiger Bau aus Hohlblocksteinen mit drei Toren, die sämtlich offen standen.
    »Kann mir nicht vorstellen, dass sie Vinnie hier festhalten«, sagte ich zu Lula. »Hier laufen zu viele Leute herum, es ist auch nirgendwo Platz, um jemanden zu verstecken.«
    Der nächste Halt war die Oben-ohne-Bar. Das Neonschild blinkte, und elektronische Tanzmusik wehte aus der geöffneten Tür. Ein Trinker in einem ausgeleierten weißen T-Shirt lehnte an der mit Graffiti beschmierten Wand und rauchte. Unter hängenden Augenlidern sah er zu uns hinüber, und Lula fuhr weiter.
    »Da gibt’s nur Ärger«, sagte sie.
    Wir parkten vor dem Bestatter und starrten auf das Gebäude. Brauner Ziegelstein, zwei Etagen. Die oberen Fenster waren mit schwarzer Folie beklebt. Über der Tür war eine rot-schwarze Markise angebracht, auf der BEERDIGUNGSINSTITUT MELON geschrieben stand.
    »Keine Ahnung, was deprimierender ist«, sagte Lula, »dieser öde Bestattungsladen oder eine Tittenbar am Morgen.«
    »Vielleicht konnte man in der Bar frühstücken.«
    »Daran hab ich nicht gedacht«, sagte Lula. »Dann hat sie wohl gewonnen.«
    »Dieser Laden hier hat richtiges Geiselnehmerpotenzial. Ich würde ja reingehen und so tun, als wäre ich eine Kundin, aber ich sehe nicht so aus, als käme ich von hier.«
    »Du meinst, weil du die einzige Weiße in der gesamten Straße bist, tot oder lebendig?«
    »Genau.«
    »Kann ich verstehen, aber ich gehe da auch nicht rein. Ich hasse Beerdigungsinstitute, und Tote hasse ich noch viel mehr. Ich krieg schon eine Gänsehaut, wenn ich hier nur sitze und dran denke.«
    »Gut, dann machen wir das später. Gucken wir uns erst mal das Wohnhaus an.«
    Das Mietshaus war einen halben Häuserblock entfernt und sah aus wie Disneys Tower of Terror. Es hatte vier Etagen, war schwarz vor Ruß und neigte sich leicht zur Seite.
    »Heiliger Bimbam«, sagte Lula. Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Das Ding ist aber gruselig. In so einem Kasten würde Dracula wohnen, wenn er kein Geld hätte und Crack rauchen würde. Ich wette, da drin leben tollwütige Feldermäuse, Mörderschlangen und fette Spinnen so groß wie Untertassen.«
    Ich fand, es sah aus, als fände man dort nur Verzweiflung, Irrsinn und kaputte Wasserleitungen. So oder so war es kein Ort, wo ich hingehen wollte. Leider war es ein guter Ort, um Vinnie zu verstecken.
    »Wie ernst ist es uns damit, Vinnie zu finden?«, fragte ich Lula, ohne den Blick von dem unheimlichen Haus abwenden zu können.
    »So wie ich es sehe, finden wir entweder Vinnie, oder ich stehe bald bei Cluck-in-a-Bucket an der Fritteuse. Nicht dass daran irgendwas falsch wäre, aber das ganze Fett in der Luft ist nicht gut für meine Frisur. Und was ist, wenn die schon jemanden für die Friteuse haben? Was ist, wenn ich keinen neuen Job finde und meine Via Spigas wieder bei mir abgeholt werden?«
    Und was ist, wenn ich Vinnie nicht rechtzeitig helfen kann und er abgemurkst wird? Wie könnte ich damit leben?
    Ich drückte die Kurzwahltaste für die Nummer von Rangers Handy.
    Ranger meldete sich, und kurz herrschte Schweigen, als würde er mich am anderen Ende spüren, auf Entfernung meine Körpertemperatur und meinen Puls prüfen. »Babe«, sagte er schließlich.
    »Kennst du das abgefuckte Mietshaus von Bobby Sunflower auf der Stark?«
    »Ja. Ein paar Häuser weiter als das Bestattungsinstitut, das ihm ebenfalls gehört.«
    »Genau. Ich gehe da jetzt rein, um nach jemandem zu suchen. Wenn du nicht spätestens in einer halben Stunde etwas von
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