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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories
Autoren: diverse
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ich das schon gehört, deshalb drehte ich mich auf dem Absatz um und ging. Wir können doch nicht beide dort gewesen sein! Wie sind Sie an mir vorbeigekommen? Werden denn die Wunder nie enden? Sind Sie gekommen, um mit dem armen Homer über uns beide zu sprechen? Es ist alles in Ordnung. Ich habe es ihm gestern abend selbst gesagt. Er versteht es.«
    Henley hielt ihr seinen Strauß Rosen entgegen, so schüchtern wie ein Junge.
    »Ein paar neue«, sagte er. »Ich würde sie gerne die Glorreiche Gipsy nennen, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Sie sind wundervoll aufgeblüht, aber als Knospen fast noch schöner. Jetzt sind sie ein wenig blaß, nicht wahr? Ich hätte sie noch frischer pflücken sollen. Jünger. Als Knospen. Ich weiß nicht, was in mich gefahren war. Ich nehme an, ich war ein wenig verwirrt bei dem Gedanken, Sie wiederzusehen, und irgendwie hatte ich das idiotische Gefühl, daß sie zu Knospen werden könnten – ich weiß, das klingt verrückt. Aber Sie sind die erste. Ich bin nicht mehr so jung – ich meine, nicht so sehr alt. Was ich meine, ist, daß Sie die erste sind, die aller-allererste. Ich liebe Sie, Gipsy!«
    »Sie sind wunderschön, Ralph«, sagte sie. »Und eingewickelt in den Theater- und Gartenteil der morgigen Sunday Times! Ich bin sicher, daß ihn niemand so zeitig wie Sie bekommt. Normalerweise wird er erst am Abend verteilt. Aber Sie können alles. Ihnen gelingt alles. Wie Sie es immer fertigbringen, die Theaterkarten zu bekommen, die normalerweise ganz unmöglich zu erhalten sind, wie Sie immer die besten Tische in den feinsten Lokalen reservieren lassen, auf allen Schiffen und Flugzeugen Platzkarten bekommen. Wenn wir verheiratet sind, überall hinreisen werden, alle möglichen seltsamen, weit entfernten, zauberhaften Orte sehen werden – o Ralph!«
    Ich hätte zehn Milliarden Meilen oder noch weiter entfernt sein können, zurück auf der Erde, es hätte sie nicht gekümmert.
     
    »Aber er ist alt!« rief ich mit gebrochenem Herzen. »Er ist sechsundfünfzig Jahre alt, und er wird in dieser Welt nie wieder jünger werden! Wir selbst werden nie unsere Jugend erleben, Gipsy, aber er wird nicht einmal so jung werden wie wir es jetzt sind! Ich bin in dieser Welt erst vierzig, und du bist erst sechsunddreißig! Wir beide könnten noch viele schöne Jahre verleben! Aber er ist schon alt! Du mußt dir darüber klarwerden, was das bedeutet! Hier bewegt sich die Zeit rückwärts! Er ist alt, und er wird immer älter und älter und älter werden!«
    Aber sie kümmerte sich nicht darum. Sie hörte mich nicht einmal. Sie hatte vergessen. Die meisten Leute auf dieser falschen Spiegelerde haben vergessen. Nur ich würde ihre und meine verlorene Jugend beweinen, die wir niemals wieder erleben würden.
     
    Das Schiff ist jetzt schon ziemlich verfallen. Es sieht ungefähr so aus wie jede andere kleine, einzimmrige Holzhütte, so wie sie sich Künstler oder Schriftsteller oder auch Erfinder in ihrem Hinterhof bauen, um allein zu sein. Einige der Dachziegel fehlen schon, und im Boden ist eine verfaulte Stelle. Aber wenn es nur Treibstoff hatte – dann könnte es noch immer mit unendlicher Geschwindigkeit zu jedem Ort in jeder Schale des Stundenglases oder noch weiter fliegen. Ich verbringe jetzt meine ganze Zeit damit, eine Ladung Infinitum zum Tanken zu suchen. Es brauchte gar kein ganzer, bodenloser Pfuhl voll zu sein. Schon ein paar Liter würden genügen. Der alte Spiegel-Jack Bibby unten in der Wellblechhütte behauptet, daß man gar kein Infinitum braucht, er sagt, er könne mit einem Krug saurer Maische genausoweit fliegen wie sonst irgend jemand. Aber der ist wohl nicht ganz richtig im Kopf.

Bertram Chandler Der Käfig
     
    Gefangen zu sein ist stets etwas Demütigendes. Von Angehörigen der eigenen Art und Rasse gefangen zu werden, ist schon schlimm genug – man kann sich wenigstens mit den Gefangenenwärtern unterhalten, kann ihnen die eigenen Wünsche verständlich machen; man kann zu ihnen sogar gelegentlich von Mensch zu Mensch sprechen.
    Weitaus erniedrigender ist die Gefangenschaft aber, wenn die Gefangenenwärter einen wie ein Tier niederer Gattung behandeln.
    Man konnte es der Mannschaft des Beobachtungsschiffs vielleicht nicht verdenken, daß sie die Überlebenden des interstellaren Linienschiffs Lode Star nicht als Intelligenzwesen erkannten. Fast zweihundert Tage waren seit der Landung auf dem namenlosen Planeten vergangen. Diese Landung war nicht beabsichtigt gewesen. Die
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