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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories
Autoren: diverse
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Zahn, ja, nicht einmal eine Metallfüllung. Und wenn schon …« Er hielt inne. »Als ich zur Kadettenschule ging, pflegten wir die alten Künste und Handfertigkeiten. Wir betrachteten uns als direkte Nachkommen der Windjammer-Segler, deshalb lernten wir, Seile und Draht zu flechten, Knoten zu machen und alles andere, was dazugehört. Dann kam einer von uns auf die Idee, Körbe zu flechten. Wir waren auf einem Passagierschiff, und wir machten unsere Körbe heimlich, pinselten sie mit grellen Farben an und verkauften sie an die Passagiere als Erinnerungsstücke von dem verlorenen Planeten des Arcturus VI. Es gab eine ziemliche Szene, als der Captain und der Obermaat es herausfanden …«
    »Worauf wollen Sie hinaus?« fragte der Arzt.
    »Ich meine, wir könnten die Beweglichkeit unserer Hände beweisen, indem wir Körbe flechten – ich werde es Ihnen beibringen.«
    »Das könnte funktionieren …«, sagte Boyle langsam. »Vielleicht … Andererseits aber darf man nicht vergessen, daß manche Vögel und Tiere auch etwas Derartiges tun. Auf der Erde gibt es den Biber, der ziemlich komplizierte Dämme baut. Oder denken Sie an die Vögel, die für ihre Jungen Nester herstellen …«
     
    Der Wärter mußte schon von Wesen gehört haben, die, bevor sie sich paaren, Nester bauen. Nach drei Tagen fieberhaften Korbflechtens, wozu sie das ganze Bettzeug benutzten und die drei Farnbäume völlig zerrupften, wurde Mary Hart zu den drei Männern in den Käfig geführt. Nachdem sich ihre Freude, wieder jemanden zu haben, mit dem sie sich unterhalten konnte, etwas gelegt hatte, war sie doch ziemlich unwillig, als sie den Grund des Zusammentreffens erfuhr.
    Es war gut, dachte Hawkins schläfrig, daß Mary bei ihnen war. Wenn sie noch länger hätte allein bleiben müssen, wäre sie sicher übergeschnappt. Trotzdem hatte es Nachteile, Mary hier im Käfig zu haben. Er mußte gut auf den jungen Fennet aufpassen. Ja, sogar Boyle schien Absichten zu haben!
    Mary stieß einen Schrei aus.
    Hawkins setzte sich mit einem Ruck auf. Er konnte Mary in der einen Ecke des Käfigs erkennen – auf dieser Welt wurde es in der Nacht niemals völlig dunkel –, und auf der anderen Seite des Käfigs sah er Fennet und Boyle.
    Hastig sprang er auf und eilte zu dem Mädchen.
    »Was ist los?« fragte er.
    »Ich … ich weiß nicht … etwas Kleines, mit scharfen Klauen, es ist über mich hinweggekrochen …«
    »Ach so«, sagte Hawkins erleichtert, »das war nur Joe.«
    »Joe?« fragte sie.
    »Ich weiß nicht genau, was er – oder sie – ist«, antwortete Hawkins.
    »Ich glaube bestimmt, daß es ein er ist«, sagte der Arzt.
    »Wer ist das, Joe?« fragte Mary.
    »So etwas Ähnliches wie eine Maus«, erklärte der Arzt. »Obgleich er eigentlich nicht so aussieht. Er kommt irgendwo aus einer Ritze im Boden und sucht nach Nahrungsmitteln. Wir versuchen, ihn zu zähmen –«
    »Ihr ermutigt dieses Scheusal auch noch?« kreischte sie. »Ich will, daß ihr etwas dagegen tut – sofort!
    Vergiftet ihn, oder fangt ihn. Jetzt sofort!«
    »Morgen«, sagte Hawkins.
    »Ich will, daß ihr jetzt etwas tut!« schrie sie.
    »Morgen vielleicht«, entgegnete Hawkins mit fester Stimme.
     
    Es war leicht, Joe zu fangen. Sie bauten aus zwei Körben, die sie wie eine Austernschale ineinanderschoben, eine Falle. Als Köder legten sie ein großes Stück des Pilzgewächses hinein. Sie befestigten es so, daß der Korb in dem Augenblick zuklappen würde, in dem man an ihm zog. Hawkins, der auf seinem feuchten Bett lag, ohne schlafen zu können, hörte, wie nach einer Weile die Falle zuschnappte. Er vernahm Joes entrüstetes Piepsen, hörte, wie die winzigen Klauen an dem festen Korbgeflecht schabten.
    Mary Hart schlief. Er rüttelte sie. »Wir haben ihn gefangen«, sagte er.
    »Dann tötet ihn«, antwortete sie schläfrig.
    Aber Joe wurde nicht getötet. Die drei Männer mochten ihn gern, sie hatten sich an ihn gewöhnt. Am Morgen setzten sie ihn in einen Käfig, den Hawkins gebaut hatte. Selbst das Mädchen beruhigte sich, als es den harmlosen Ball aus vielfarbigem Fell aufgeregt in seinem Gefängnis auf- und niederhüpfen sah. Mary bestand darauf, das kleine Tier zu füttern, stieß spitze Schreie aus, als die dünnen Tentakel durch das Gitterwerk griffen und das Pilzstück aus ihren Fingern nahmen.
    Drei Tage lang beschäftigten sie sich mit ihrem Spielzeug. Am vierten Tag betraten Wesen, die sie für Wärter hielten, mit Netzen den Käfig und trugen Joe und Hawkins
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