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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories
Autoren: diverse
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kein Material gefunden, mit dem er das Feuer hätte in Gang halten können.
    Sie richteten ihr ständiges Lager auf dem Kamm eines niedrigen Hügels ein. (Soweit sie dies beurteilen konnten, besaß dieser Planet keine richtigen Berge.) Hier gab es nicht so viele Bäume wie in den Ebenen, und der Boden war deshalb nicht so durchweicht. Es gelang ihnen, Farnwedel auszuwringen und daraus rohe Schutzhütten zu bauen. Diese Schutzhütten boten zwar keine Bequemlichkeit, aber sie ließen wenigstens das Gefühl der Intimität und der privaten Umgebung aufkommen. Mit einer Art Verzweiflung klammerten sie sich an die Regierungsformen der Welten, die sie verlassen hatten, und deshalb wählten sie aus ihren Reihen einen Verwaltungsrat. Boyle, der Schiffsarzt, war ihr Führer. Hawkins unterlag ihm zu seinem eigenen Erstaunen mit zwei Stimmen und wurde daher nur Ratsmitglied. Als er darüber nachdachte, kam er darauf, daß die Passagiere noch immer gegen ihn waren, weil er der Schiffsbesatzung angehört hatte, die sie im geheimen für ihre jetzige mißliche Lage verantwortlich machten.
    Die erste Ratssitzung wurde in einer Hütte abgehalten – wenn man den Bau überhaupt so nennen konnte –, die eigens für diesen Zweck errichtet worden war. Die Mitglieder des Rats ließen sich in einem Kreis nieder. Boyle, der Vorsitzende, erhob sich langsam. Hawkins mußte lächeln, als er den nackten Arzt betrachtete. Die Würde, die er zur Schau trug, paßte nicht zu der ungepflegten Gestalt, dem wirren Haar, dem großen grauen Bart.
    »Meine Damen und Herren«, begann Boyle.
    Hawkins blickte sich um, er betrachtete den nackten, blassen Körper, das strähnige, glanzlose Haar, die langen, schmutzigen Fingernägel der Männer und die ungeschminkten Lippen der Frauen. Wahrscheinlich sehe ich selbst nicht wie ein Offizier und wie ein Gentleman aus, dachte er.
    »Meine Damen und Herren«, sagte Boyle, »wir sind, wie Sie wissen, auserwählt, die menschliche Gemeinschaft auf diesem Planeten zu repräsentieren. Ich schlage vor, daß wir auf dieser unserer ersten Sitzung beraten, wie es um unsere Überlebenschancen steht – nicht als Individuen, sondern als eine Rasse –«
    »Ich möchte Mr. Hawkins fragen, wie unsere Chancen stehen, gefunden und gerettet zu werden«, rief eines der beiden weiblichen Mitglieder, eine ausgedörrte, altjüngferliche Frau mit spitzen, hervorstehenden Rippen und Wirbelknochen.
    »Unsere Chancen sind sehr gering«, antwortete Hawkins. »Wie Sie wissen, ist während der interstellaren Fahrt keine Verständigung mit anderen Schiffen oder Planetenstationen möglich. Als wir die Fahrt stoppten und zur Landung ansetzten, sandten wir einen Notruf aus – aber wir konnten nicht sagen, wo wir uns befanden. Außerdem wissen wir nicht einmal, ob der Ruf aufgefangen wurde –«
    »Mr. Hawkins«, unterbrach Boyle beleidigt, »ich möchte Sie daran erinnern, daß ich der ernannte Präsident dieses Rates bin. Wir werden später Zeit für eine allgemeine Diskussion haben.
    Wie die meisten von Ihnen vielleicht schon festgestellt haben, entspricht das Alter dieses Planeten, biologisch gesprochen, ungefähr dem der Erde während der Karbonzeit. Wie wir schon jetzt wissen, existiert keine lebende Art, die uns unsere Überlegenheit streitig machen könnte. Bis zu der Zeit, wo dies geschehen könnte, werden wir uns gut eingerichtet haben und darauf vorbereitet sein –«
    »Dann werden wir schon lange tot sein!« rief einer der Männer.
    »Wir selbst werden zwar tot sein«, stimmte der Doktor zu, »aber unsere Nachkommen werden leben. Wir müssen darüber nachdenken, wie wir ihnen einen möglichst günstigen Start geben können. Wir werden ihnen die Sprache übermitteln –«
    »Lassen wir die Sprache erst einmal aus dem Spiel, Doktor«, rief die andere Frau, die noch im Rat anwesend war. Sie war schmal gebaut und jung und hatte harte Gesichtszüge. »Ich bin hier, um die Frage unserer Nachkommen zu diskutieren. Ich repräsentiere die Frauen, die fähig sind, Kinder zu bekommen – das sind, wie Sie ja wissen, genau fünfzehn. Bis jetzt haben sich die Mädchen sehr vorgesehen. Wir haben dazu allen Grund. Können Sie als Arzt garantieren, daß sie, ohne die Hilfe von Instrumenten und Medikamenten, ihre Kinder sicher auf die Welt bringen können? Können Sie garantieren, daß unsere Kinder eine gute Überlebenschance haben werden?«
    »Sie haben recht«, antwortete Boyle, »wenn Sie betonen, daß ich weder Medikamente noch Instrumente
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