Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories
Autoren: diverse
Vom Netzwerk:
besitze. Aber ich kann Ihnen Versichern, Miss Hart, daß die Chancen, die Kinder sicher auf die Welt zu bringen, größer sind als die, sagen wir, während des achtzehnten Jahrhunderts auf der Erde. Und ich werde Ihnen auch sagen, warum das so ist. Auf diesem Planeten existieren, soweit wir das bis jetzt beurteilen können, keine mikroskopischen Krankheitserreger. Wir sind jetzt schon lange genug hier, um das mit Sicherheit feststellen zu können. Denn wenn es für uns schädliche Mikroorganismen gäbe, dann hatten wir die Anzeichen dafür schon lange an uns bemerkt. Dies, glaube ich, beantwortet Ihre Frage.«
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte sie. »Es gibt noch einen anderen Punkt zu bedenken. Alles in allem sind wir dreiundfünfzig Menschen hier. Männer und Frauen. Darunter befinden sich zehn Ehepaare – die können wir beiseite lassen. Nun bleiben dreiunddreißig Menschen übrig, von denen zwanzig Männer sind. Zwanzig Männer zu dreizehn Frauen. Wir Frauen sind zwar nicht mehr alle jung, aber auch noch nicht zu alt, um Kinder zu bekommen. Was für ein System der Paarung haben Sie sich vorgestellt? Monogamie? Polyandrie?«
    »Natürlich Monogamie«, mischte sich ein großer, schlanker Mann ein. Er war der einzige unter den Anwesenden, der Kleidung trug – wenn man das, was er am Leibe hatte, überhaupt noch so nennen konnte. Der Stoff war über und über von schwammartigem Gewächs bedeckt, und an einigen Stellen waren schon große Löcher hineingefressen.
    »Also gut«, sagte das Mädchen. »Monogamie. Das ist mir selbst auch lieber. Aber ich muß Sie warnen! Wenn wir uns darauf einigen, dann gibt es sicher Ärger. Und bei jedem Mord, der aus Leidenschaft und Eifersucht begangen wird, ist die Frau genauso bedroht wie einer der beiden Männer – und das möchte ich auf gar keinen Fall.«
    »Was schlagen Sie dann vor, Miss Hart?« fragte Boyle.
    »Ganz einfach, Doktor. Lassen wir die Liebe aus dem Spiel. Wenn zwei Männer ein und dieselbe Frau heiraten möchten, dann müssen sie das unter sich ausmachen. Der beste Mann bekommt das Mädchen – und behält es.«
    »Natürliche Auslese …«, murmelte der Arzt. »Ich bin dafür – aber wir müssen darüber abstimmen.«
     
    Auf der Kuppe des Hügels befand sich eine flache Einbuchtung, eine natürliche Arena. Ringsherum saßen die Schiffbrüchigen – bis auf vier. Einer dieser vier war Dr. Boyle – er hatte herausgefunden, daß zu seinen Pflichten als Präsident auch die eines Schiedsrichters gehörte; außerdem würde er als Arzt am besten erkennen können, wann einer der beiden Kämpfer so schwer verletzt sein würde, daß er aus dem Kampf ausscheiden mußte. Die zweite der vier war das Mädchen Mary Hart. Sie hatte sich mit einem vielverzweigten Ast ihr langes Haar gekämmt und einen Kranz aus gelben Blumen geflochten, mit dem sie den Sieger krönen wollte. War es die Sehnsucht nach einer Hochzeitszeremonie auf der Erde, fragte sich Hawkins, der bei den anderen Ratsmitgliedern saß, oder war es der Rückfall in eine alte und sehr dunkle Vergangenheit?
    »Schade, daß diese verdammte Feuchtigkeit unsere Uhren zerstört hat«, sagte der fette Mann zu Hawkins’ Rechten. »Wenn wir etwas hätten, um die Zeit zu messen, dann könnten wir richtige Kampfrunden einteilen.«
    Hawkins nickte. Er blickte zu den vier Menschen in der Mitte der Arena – auf die eingebildete, grausame Frau, auf den aufgeblasenen alten Mann und auf die beiden bärtigen jungen Männer mit ihren schimmernden weißen Körpern. Er kannte sie beide – Fennet war ein Kadett der unglückseligen Lote Star gewesen; Clemens, der wenigstens sieben Jahre älter war als Fennet, war ein Passagier, der in den noch unerforschten Außenwelten ein neues Leben hatte aufbauen wollen.
    »Wenn wir Wetten abschließen würden«, sagte der fette Mann fröhlich, »dann würde ich auf Clemens tippen. Ihr Kadett hat nicht die geringste Chance gegen ihn. Er hat gelernt, sauber zu kämpfen – Clemens aber kennt alle schmutzigen Tricks.«
    »Fennet ist in besserer körperlicher Verfassung«, antwortete Hawkins. »Während Clemens nur ans Essen und Trinken gedacht hat, hat er fleißig trainiert. Sehen Sie doch nur, was Clemens für einen Bauch hat!«
    »Was haben Sie gegen gutes gesundes Fleisch und Muskeln?« antwortete der fette Mann und klopfte sich auf seinen gewölbten Bauch.
    »Ich bitte um einen fairen Kampf!« rief der Arzt. »Der Bessere soll gewinnen!« Er trat ein wenig zurück und stellte sich neben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher