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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut
Autoren: Jason Dark
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und streckte sich und zeigte diese Gymnastik am Strand, als wollte sie sich fit für die nächsten Tage machen.
    Es war okay.
    Sie konnte gehen.
    Julia legte den Kopf in den Nacken. Sie schaute an der Felswand hoch und runzelte die Stirn. Die Wand ragte zu steil in die Höhe, um daran hochklettern zu können.
    Da musste es eine andere Möglichkeit geben. Und die gab es auch, davon war sie überzeugt.
    Sie ging am Strand entlang. Sie musste sich dabei nahe an der Felswand halten. Es ging nicht nur über glatten Stein. Hin und wieder lief sie auch über weichen Sand.
    Es spielte alles keine Rolle. Sie war wieder da, und sie freute sich auf die Zukunft.
    Ein Tony Foster allerdings würde daran weniger Freude haben…
    ***
    Mike Coltraine runzelte die Stirn. Er zwang sich dabei zu einem Lächeln, als er Tony Foster anschaute, der ihm in seinem Büro gegenübersaß.
    Coltraine wusste, dass diese Besprechung seinem Klienten keinen Spaß bereiten würde, und er wollte versuchen, ihn so sanft wie möglich auf das Kommende vorzubereiten.
    »Ihre Frau ist ja tot.«
    »Genau!«
    Coltraine runzelte die Stirn, was Tony Foster gar nicht passte.
    »Wieso fragen Sie das? Das wissen Sie doch. Gibt es daran etwa Zweifel?«
    »Nein, und trotzdem…«
    Der Mann von der Versicherung hob die Schultern. Er war ein dünner Mensch mit einem hageren Gesicht und leicht abstehenden Ohren. Das dünne Haar trug auch nicht eben zu seiner Attraktivität bei, aber er hatte scharfe Augen, deren Blick einen zu durchbohren schien.
    Das glatte Gegenteil vom Aussehen her war Tony Foster.
    Ein Womenizer.
    Dichtes blondes Haar, das lang wuchs und das er nach hinten gekämmt hatte, sodass es bis in den Nacken reichte. Immer sonnenbraun, dazu kam der Drei-Tage-Bart und der breite Mund, der manchmal so zynisch verzogen sein konnte, was einigen Frauen allerdings gefiel.
    »Was ist mit trotzdem?«
    »Das wissen Sie doch, Mr. Foster. Es ist ja nicht unser erstes Treffen.«
    »Ist mir klar. Und weiter?«
    Der Versicherungsmann stieß die Luft aus.
    »Ich sage es Ihnen noch einmal, Mr. Foster. Man hat die Leiche Ihrer Frau nicht gefunden. So ist das nun mal. Und deshalb kann es nicht zur Auszahlung der Versicherungssumme kommen.« Foster lief rot an.
    »Aber Julia ist tot, verdammt! Ich bin selbst dabei gewesen, als sie uneinsichtig war und sich zu nahe am Rand der Klippen bewegt hat. Ich habe sie noch gewarnt. Es hat nichts genutzt. Sie fiel in die Tiefe. Und ich habe auch die Polizei alarmiert. Sie kam zwar erst am anderen Tag, als es hell war, aber da…«
    »Genau das ist das Problem«, erklärte Coltraine. »Wäre die Leiche gefunden worden und hätten sich keine Spuren auf eine Fremdeinwirkung bei ihr finden lassen, wäre alles normal gewesen. So aber sind die Probleme gewachsen.«
    »Ach, wie toll!« Foster lachte. »Jetzt wollen Sie mir wohl noch einen Mord anhängen!«
    »Nein!«
    »Doch. Das habe ich aus Ihrem Kommentar herausgehört. Sie glauben nicht, dass meine Frau verunglückt ist.«
    Der Versicherungsmann verzog die dünnen Lippen.
    »Was ich glaube oder nicht, das steht hier nicht zur Debatte. Ich muss mich einfach an die Fakten halten, und die sehen für Sie leider nicht optimal aus. So ist das nun mal.«
    »Das heißt, ich werde das Geld nicht bekommen!«
    »Das habe ich nicht gesagt, Mr. Foster. Es muss nur alles seine Richtigkeit haben. Auch wir müssen uns absichern, das werden Sie doch verstehen?«
    Die ölig klingende Stimme des Agenten machte Foster wütend. Am liebsten wäre er dem Kerl an die Gurgel gesprungen und hätte ihm den Hals umgedreht. Der Vorsatz war ihm anzusehen, was Coltraine auch nicht übersah.
    »Bitte, Mr. Foster, ich kann es nicht ändern. So lauten nun mal die Bestimmungen.«
    »Die sind Mist. Die sind menschenfeindlich.«
    »Wenn Sie das so beurteilen, ist das okay. Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich sie nicht gemacht habe. Aber ich muss mich an sie halten. Das ist es.«
    Tony Foster lehnte sich zurück und saugte scharf die Luft ein. Er starrte dabei gegen die Decke.
    Coltraine sprach ihn wieder an. »Es ist doch alles nur eine Frage der Zeit. Wenn die Leiche Ihrer Frau gefunden wird, haben Sie gewonnen.«
    »Ja, wenn - wenn…« Foster schnappte wieder nach Luft. »Meine Frau ist die Klippen hinabgestürzt. Ich habe sie unten am Strand liegen sehen. Dicht am Wasser. Und muss ich Ihnen sagen, wozu Wasser alles in der Lage ist? Wellen, die an den Strand rollen, schnappen sich alles, was nicht niet-und nagelfest ist.
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