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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut
Autoren: Jason Dark
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zudem noch Selbstgespräche.
    Als er den Wagen verließ und die restliche Strecke zu Fuß ging, hatte er sich wieder einigermaßen gefasst.
    Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt und dachte daran, ihn so schnell wie möglich in die Tat umzusetzen.
    Er brauchte eine neue Frau, und zwar eine, die nicht eben arm war. Er wusste zum Glück, wo er sie finden konnte. Alleinstehende Frauen, die auf einen Mann lauerten, gab es genug, und Tony Foster war ein Typ, der sehr charmant sein konnte.
    Dabei interessierte es ihn nicht, dass die Frauen oftmals älter waren. Er konnte ja die Augen schließen, wenn er mit ihnen im Bett lag.
    Dass Julia Potter anders gewesen war, wunderte ihn im Nachhinein. Sie gehörte nicht zu seinem bevorzugten Kreis, denn sie war um einiges jünger. Und trotzdem hatte er sie betören können. Es war alles so rasch bei ihr gegangen. Man konnte fast von einer Blitzhochzeit sprechen, was ihn damals nicht gewundert hatte.
    Jetzt allerdings schon. Er grübelte über gewisse Dinge nach, ohne sie jedoch in die richtige Reihenfolge zu bringen. Eine Frage blieb bei ihm hängen.
    Warum hat sie mich geheiratet?
    Genau mit diesem Problem beschäftigte er sich, als er seine Wohnung betreten hatte und vor dem Fenster stand, in den kleinen winterlichen Park schaute und dabei hin und wieder einen Schluck Whisky aus dem Glas nahm.
    Mit dieser Frage hatte er sich nie beschäftigt. Sie war erst nach dem Besuch bei dem Versicherungsmann in ihm hochgekommen. Er hatte sich verarscht gefühlt. Nicht nur von diesem Coltraine, sondern jetzt auch von seiner Frau. Bei ihr allerdings indirekt. Dass ihre Leiche noch nicht gefunden war, sah er einfach als ein Unding an. Auch wenn das Meer sie sich geholt hatte. Es schwemmte seine Beute irgendwann wieder an den Strand zurück.
    Bei Julia war das nicht passiert. Und genau das wunderte ihn. In diesem Fall schien sich alles gegen ihn verschworen zu haben, und seine Zukunft sah nicht gut aus, das gab er sich selbst gegenüber zu.
    Irgendwas passte nicht mehr. Sein Leben hatte einen Knick bekommen, und den wollte er wieder geradebiegen.
    Das Glas war leer. Er drehte sich vom Fenster weg und ließ sich in den modernen Schalensessel fallen, der so stand, dass er auf die große Glotze schauen konnte.
    Fernsehen, sich ablenken, das war sicherlich nicht die schlechteste Idee.
    Er griff zur Fernbedienung und wollte den Einschaltknopf drücken, da kam ihm das Telefon in der Station zuvor. Es stand griffbereit in seiner Nähe.
    »Ja?«
    »Ach, da bist du ja!«
    Tony Foster hatte das Gefühl, von einem elektrischen Schlag erwischt worden zu sein. Im letzten Augenblick unterdrückte er einen Schrei, denn die Stimme kannte er.
    Sie gehörte seiner toten Frau Julia!
    ***
    In den nächsten Minuten hockte er in seinem Sessel und sagte nichts. Er saß nur da, hielt den Hörer gegen sein Ohr gepresst und war froh, die Stimme nicht mehr hören zu müssen. Er traute sich auch nicht aufzulegen.
    Dann hörte er die Frage: »Bist du noch da?«
    Foster verzog das Gesicht. Der Fluch blieb ihm in der Kehle stecken. Es war ihre Stimme! Oder sie gehörte einer Frau, die sie perfekt imitieren konnte.
    »Ich bin noch da.« Die Antwort gab er nur widerwillig und ärgerte sich auch darüber.
    »Das freut mich.«
    Foster fand sich noch immer nicht damit ab, dass es seine tote Frau war, die ihn anrief, und so flüsterte er: »Wer sind Sie?«
    »Das weißt du doch!«
    »Wer sind Sie?« Die Frage wurde schon mehr zu einem Keuchen.
    »Das weißt du doch!«, wiederholte sie stur.
    Er schüttelte den Kopf. »Unsinn!«
    »Warum sagst du das? Erkennst du die Stimme deiner Frau nicht mehr? Deiner Julia, mit der du doch verheiratet bist?«
    Da will mich jemand verarschen!, schrie es in ihm. Das ist doch alles nicht wahr! Das kann ich nicht hinnehmen. Da will man mir Angst machen.
    Er überlegte und dachte scharf darüber nach, wer wohl von den Bekannten seiner Frau infrage käme, bei ihm anzurufen. Es fiel ihm kein Name ein, und er hatte das Gefühl, als würde sich ein dickes Band um seine Brust immer enger ziehen.
    »Okay«, sagte er, »bisher ist es Spaß gewesen. Das ist nun vorbei. Ich will wissen, wer Sie sind und was Sie von mir wollen, verflucht noch mal.«
    »Reg dich nicht auf. Oder bist du sauer, meine Stimme zu hören?«
    »Nein, bin ich nicht. Ich bin nur erschreckt. Es kann nicht sein, das du mich anrufst.«
    »Warum nicht?«
    Die Antwort lag auf der Hand. Nur fiel es ihm schwer, sie auszusprechen. Er brachte
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