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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut
Autoren: Jason Dark
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sie dann doch keuchend hervor: »Weil du tot bist, verflucht!«
    »Meinst du?«
    »Ja!«
    »Und du sagst das, weil du mich über die Klippen gestürzt hast. Ist doch so - oder?«
    Verdammt, sie weiß Bescheid. Das Blut stieg ihm erneut in den Kopf.
    Das ist alles den Bach runter gegangen. Ich habe eine Mitwisserin. Es muss die Zeugin geben und er hatte sie bei der Tat nicht gesehen.
    Seine Dummheit. Jetzt hielt sie alle Trümpfe in der Hand, um ihn zu erpressen.
    »Hörst du mir noch zu, Tony?«
    »Klar!«
    »Das ist gut. Wie geht es dir denn?«
    Er lachte fast irre auf. »Darf ich mal fragen, wie es dir geht?«
    »Oh, sehr gut.«
    »Toll. Und weiter?«
    »Nichts weiter, Tony. Jetzt bist du an der Reihe.«
    Ja, das bin ich, dachte er und schlug ein Bein über das andere.
    Entspannter fühlte er sich dabei nicht. Was er erleben musste, war alles furchtbar, und er wollte sich sein Leben auf keinen Fall zerstören lassen.
    Er sorgte dafür, dass er seine Stimme wieder unter Kontrolle bekam und fragte: »Wo bist du denn? Wo kann ich dich finden?«
    »Ach, du willst mich sehen?«
    »Ja!«
    »Ist deine Sehnsucht so groß?«
    Er verzog das Gesicht. Aus seinem Mund drang kein wütendes Knurren, das hatte er im letzten Augenblick unterdrückt. Stattdessen sagte er: »Du bist doch meine Frau - oder?«
    »Dass du das noch weißt!«
    »Oh, wie könnte ich das vergessen«, erwiderte er mit einem falschen Zungenschlag. »Nein, nein, wir haben schließlich geheiratet und uns das Ja-Wort gegeben.«
    »Das meine ich auch, Tony. Und du weißt ja, dass Mann und Frau zusammengehören.«
    »Ist schon klar, meine Liebe.« Er säuselte die Antwort, aber der Ausdruck in seinem Gesicht passte nicht dazu. »Ich weiß nur nicht, von wo du anrufst.«
    »Ach, das kann ich dir sagen. Du kennst doch die Blockhütte, die ich von meinen Eltern geerbt habe. Wir waren mal dort und haben eine tolle Nacht miteinander verbracht. Und dort halte ich mich zurzeit auf.«
    »Wie lange?«
    »Das liegt an dir. Es kommt darauf an, wann du bei mir sein kannst, Tony.«
    Er überlegte. Er kannte die Blockhütte. In ihr hatten sie tatsächlich eine heiße Nacht verbracht, und jetzt wollte sie, die Tote, dass er dorthin kam, um sie zu treffen.
    Das war Wahnsinn!
    »Gut«, sagte er. »Ich werde mich in den Wagen setzen und zu dir fahren. Ist das okay?«
    »Das ist sogar super. Wann kommst du?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Das ist noch besser.« Ihre Stimme wurde sehr weich. »Ich freue mich darauf, denn ich habe dich vermisst. Schließlich sind wir ein Ehepaar oder nicht?«
    »O ja, das sind wir«, gab er stöhnend zurück und wollte noch etwas sagen, dann stellte er fest, dass die Leitung tot war.
    Tony Foster konnte sich nicht bewegen. Mit dem Telefon in der Hand saß er in seinem Sessel und ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen, was er soeben gehört hatte.
    Es war einfach verrückt. Es war der blanke Wahnsinn. So etwas konnte einfach nicht sein.
    Er hatte das Gefühl, als würde ihm die Luft wegbleiben. Vor seinen Augen tanzten Kreise, und seine Gedanken bewegten sich allein um die Anruferin.
    Sie war angeblich seine Frau.
    Aber das konnte nicht sein. Julia war tot. Einen derartig tiefen Sturz überlebte niemand. Das war einfach unmöglich.
    Er hörte sich aufstöhnen, und er verfluchte dabei das Durcheinander in seinern Kopf.
    Wer hatte ihn da so reinlegen wollen? Gab es tatsächlich eine Zeugin, die alles gesehen hatte?
    Er wollte nicht daran glauben, aber das Gespräch wies in eine andere Richtung. Und es war mit der Stimme seiner Frau geführt worden. Wer brachte es fertig, die Stimme so perfekt nachzuahmen?
    Er hatte keine Antwort auf diese Frage, aber seine Sicherheit war dahin.
    Aber er wollte Gewissheit haben. Im Hintergrund stand noch immer das Erbe seiner Frau. Trotz der Probleme wollte er darauf nicht verzichten, und deshalb musste er den Schritt gehen, um sich die Gewissheit zu verschaffen, die er brauchte.
    Nicht so locker wie sonst erhob er sich. Er war innerlich so stark aufgewühlt, dass es sich auch auf seine körperliche Situation niederschlug.
    Ihm stand der blanke Schweiß auf der Stirn.
    Und mehr als einmal fragte er sich, ob er tatsächlich mit einer Toten telefoniert hatte.
    Er wusste es nicht. Und ob er es jemals erfahren würde, konnte er auch nicht sagen.
    Aber er wollte nicht kneifen und der Blockhütte einen Besuch abstatten…
    ***
    Die Hütte stand in einem kleinen Wald am Nordrand der Stadt. Das Gelände gehörte noch
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